Citroën Berlingo

Citroën Berlingo
Citroën Berlingo
Hersteller: PSA Peugeot Citroën
Produktionszeitraum: seit 1996
Klasse: Hochdachkombi
Karosserieversionen: Steilheck, drei-/vier-/fünftürig
Vorgängermodell: Citroën C15
Nachfolgemodell: keines

Der Citroën Berlingo ist ein Hochdachkombi des französischen Automobilherstellers Citroën. Er ist baugleich mit dem Peugeot Partner und kam Ende 1996 auf den Markt. Der Name Berlingo leitet sich vom französischen Wort Berlingot ab, einer verkürzten Version der Kutschenform Berline.

Es gibt verschiedene Ausführungen mit ein oder zwei Schiebetüren, mit Heckklappe oder Heckflügeltüren und Varianten als Kastenwagen mit durch Blech verkleideten Seitenfenstern. Eine Besonderheit ist das Multifunktionsdach der Ausstattungsvariante Spacelight/Modutop. Außerdem war bis etwa März 2007 ein Faltdach ab Werk erhältlich. Umbauten, teils vom Werk unterstützt, als Wohnmobil werden ebenfalls angeboten. Auch eine Elektroautoversion des Berlingo der Citroën Berlingo Electrique wurde angeboten.

Citroën war mit dem Berlingo der erste Anbieter einer neuen Klasse von Hochdachkombis, deren Grundfläche etwa der eines VW Golf entspricht, die aber dem Fahrer eine erhöhte Sitzposition bieten und durch eine höher bauende Karosserie über die ganze Innenraumlänge ein sehr großes Volumen haben. Im Januar 2004 war der Berlingo mit 1.074 Neuzulassungen auf Platz 48 der meistverkauften Fahrzeuge in Deutschland.

Die Berlingo-Modelle für den deutschen Markt werden im spanischen Vigo produziert und per Schiff nach Bremerhaven transportiert.

Der Bau von Kastenwagen hat bei Citroen Tradition. Von 1952 bis 1978 wurden 1.246.306 Stück der Kastenwagen-Ente (Fourgonnette AK400) auf Basis des Citroën 2CV gebaut. Diese wurde 1977 von der Acadiane, einer Kastenwagenversion der Dyane, die bis 1987 gebaut wurde, abgelöst. Bereits 1984 kam der nächste Kastenwagen in Form des C15 auf Basis des Visa auf den Markt. Der Verkauf des C15 wurde in Deutschland bei Einführung des Berlingos eingestellt, am 2. Dezember 2005 lief im Werk Vigo (Spanien) die Produktion des C15 nach rund 1.800.000 Exemplaren aus.

Inhaltsverzeichnis

Berlingo I (1996–2009)

1. Generation
Citroën Berlingo (1996–2002)

Citroën Berlingo (1996–2002)

Produktionszeitraum: 1996–2009
Karosserieversionen: Steilheck, drei-/vier-/fünftürig
Motoren: Otto (R4):
1,4 l (55 kW)
1,6 l (80 kW)
1,8 l (66 kW)
Diesel (R4):
1,9 l (51 kW)
Diesel R4 (HDi):
1,6 l (55/66 kW)
2,0 l (66 kW)
Bivalent (R4):
1,4 l (50 kW)
Länge: 4137 mm
Breite: 1724 mm
Höhe: 1810 mm
Radstand:
Leergewicht: 1245 kg

Deutsche Versionsgeschichte des Berlingo I

  • September 1996: Vorstellung des Berlingo in Deutschland auf der 56. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover
  • November 1996: Der Berlingo kommt neu auf den Markt, das erste Modell in der neuen Fahrzeugklasse der Hochdachkombis, eine Art Kastenwagen ohne optische Trennung zwischen Fahrerhaus und Laderaum. Als Motorisierung waren zu Beginn ein 1,4-Liter-Motor mit 55 kW/75 PS und ein 1,1-Liter-Motor mit 44 kW/60 PS (nur in der Kastenwagenversion) verfügbar.
  • Januar 1997: Einführung des 1,9-Liter-Diesel-Motors mit 51 kW/70 PS
  • März 1997: Einführung des Modells Multispace mit optionalem, elektrischen Faltschiebedach
  • Oktober 1998: Sondermodell Charleston mit ABS, elektrischem Faltschiebedach, nur mit 1,8i-Motor
  • April 1999: Einführung der Schiebetür auf der rechten Seite
  • September 1999: Sondermodell Ocean auf Basis des Multispace' mit serienmäßiger Klimaanlage, Metalliclackierung (Gold-, Rot-, Königsblau-, Dunkel- und Hellgrünmetallic; meistverkaufte Farbe: Königsblaumetallic), Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, rechter Spiegel elektrisch verstellbar, beide Spiegel beheizbar, elektrische Fensterheber vorne, geteilte Rücksitzbank, lackierte Spiegelgehäuse, Isofix-Befestigungen am rechten und mittleren, hinteren Sitz, lackierte Stoßstangenschürzen, abschaltbarer Airbag und dritter Dreipunktgurt auf der Rückbank serienmäßig.
  • November 1999: Einführung des 2,0 HDi-Motors (wie im Citroën Xantia und Citroen Xsara Picasso)
  • Februar 2000: Sondermodell Chrono, ersetzt das Sondermodell Ocean, jedoch genauso ausgestattet, verfügt jedoch schon über die neuen, versenkbaren hinteren Kopfstützen, Metalliclackierung nicht mehr serienmäßig
  • Mai 2000: Einführung einer zweiten Schiebetür auf der linken Seite, des Multiplex-Systems (eines auf dem CAN-Bus basierenden Bussystems). Aktuelle Produktionszahl: 440.000 Exemplare, produziert in Spanien, Portugal, Marokko, Polen und Argentinien
  • Dezember 2000: Einführung des Multifunktionsdachs Modutop im Sondermodell Spacelight; der 1,6i 16 V Motor ersetzt den 1,8i-Motor
  • Oktober 2002: Citroën präsentiert auf der Mondial de l'Automobile 2002 den erneuerten Berlingo: Einsatz einer neuen Vorderachse wie beim Xsara Picasso; neue, abgerundete Gestaltung der Frontpartie mit Klarglasscheinwerfern und breiten Stoßfängern; außerdem: neu gestaltetes Cockpit
  • Dezember 2002: Sondermodell TONIC ersetzt das Sondermodell Chrono, Basis ist jetzt der Berlingo
  • September 2003: Eine Million Berlingo gebaut, davon mehr als die Hälfte als Pkw-Version
  • Juni 2004: Citroën beschränkt das Fahrzeugprogramm auf die Modellversionen Kombi X (spätere Bezeichnung Advance), Multispace und Multispace Plus, Modelle wie Spacelight und Tonic entfallen; neues Sondermodell XTR mit höher gelegtem Fahrwerk und einer Differenzialsperre mit begrenztem Schlupf (nicht in Deutschland angeboten)
  • Juli 2005: Der 2,0 HDi 90 wird durch den 1,6 HDi 90 (ohne FAP) ersetzt
  • Oktober 2005: Der Berlingo wird unter der Bezeichnung Berlingo II leicht überarbeitet: Schiebetüren mit neuer Mechanik, die die Bedienung wesentlich vereinfacht, geänderte Innenausstattung, neue Seiten- und Heckblinkleuchten und Seitenschutzleisten. Im Sicherheitspaket ist nun ein Geschwindigkeitsbegrenzer enthalten, und das Exclusive-Modell erhält einen Bordcomputer, Regen- und Lichtsensor. Die Modellpalette in Deutschland umfasst nun die Varianten Advance, Style, Multispace Plus, Multispace Exclusive. Der 1,9 D 70 wird durch den 1,6 HDi 75 (ohne FAP) ersetzt.
  • Juni 2008: Mit dem offiziellen Verkaufsstart der 2. Generation in Deutschland am 13. Juni 2008 wird die Modellpalette der 1. Generation erheblich eingeschränkt. Die 1. Generation wird nun unter dem Namen Berlingo First (Berlingo II) angeboten und entspricht in der Grundausstattung in etwa dem vormals angebotenen Berlingo Advance. Das jetzige Modell kann durch ein Komfortpaket aufgewertet werden. Als Motoren werden nur noch der 1,4 mit 73 PS und der HDi mit 75 PS ohne Dieselrußpartikelfilter (FAP) angeboten. Eine Heckklappe ist nicht mehr verfügbar.
  • Ende 2009 wurden die letzten Berlingo First produziert und seit 2010 ist er nicht mehr im Angebot.

Berlingo II (seit 2008)

2. Generation (B9)
Citroën Berlingo II (seit 2008)

Citroën Berlingo II (seit 2008)

Produktionszeitraum: seit 2008
Karosserieversionen: Steilheck, drei-/vier-/fünftürig
Motoren: Otto (R4):
1,6 l (72–88 kW)
Diesel R4 (HDi):
1,6 l (55–82 kW)
Länge: 4380 mm
Breite: 1810 mm
Höhe: 1862 mm
Radstand: 2728 mm
Leergewicht: 1480–1504 kg
Sterne im Euro NCAP-Crashtest[1] 4 Sterne im Euro NCAP-Crashtest

Auf dem Genfer Autosalon 2008 wurde die 2. Generation des Berlingos als Berlingo II vorgestellt, die sich in jeder Hinsicht von der 1. Generation unterscheidet. Nur die Bezeichnung Berlingo ist geblieben, findet aber nun in einer anderen Schriftart Verwendung. Das neue Modell ist wesentlich größer und komfortabler ausgestattet. Das ursprüngliche Konzept des Berlingo blieb aber erhalten. Die Motorenpalette umfasst ausschließlich 1,6 l-Motoren. Davon sind zwei Triebwerke Ottomotoren mit 90 und 110 PS und die drei anderen Dieselmotoren mit 75 PS (ohne FAP), 90 PS (mit FAP) und 110 PS (mit FAP). Das Fahrwerk basiert auf dem C4 Picasso.

Das Berlingo-Modell der zweiten Generation wird seit März 2008 auf dem deutschen Markt angeboten. Das Fahrzeug ist 20 Zentimeter länger als der Vorgänger und teilt sich eine gemeinsame Bodengruppe mit dem Citroën C4 Picasso, der wiederum auf der Plattform des Citroën C4 basiert. Der Berlingo II besitzt das gleiche Fahrwerk wie der Picasso und verfügt über einen größeren Radstand. Im Fond gibt es nun in einigen Ausstattungsversionen drei herausnehmbare Einzelsitze.

Zusätzlich wird eine Nutzfahrzeugversion angeboten. Bei dieser vergrößert sich das Ladevolumen von 2,8 auf 3,3 Kubikmeter bei einer Zuladung von 565 bis 775 kg. Mit dem Extenso-Fahrerhaus vergrößert sich der Stauraum auf 3,7 Kubikmeter. Weiterhin ist für das Fahrerhaus ein dritter Sitz erhältlich. Neben einem höhen- und weitenverstellbaren Lenkrad sind auch eine Berganfahrhilfe und ESP serienmäßig.

Citroën Berlingo Electrique

Der Citroën Berlingo Electrique wurde mit einem 15,5-kW-Gleichstrommotor mit separater Erregung und Rekuperation angeboten, der den Wagen auf maximal 95 km/h beschleunigte. Der Motor des Elektroautos wurde von einer Nickel-Cadmium-Batterie mit 162 Volt Spannung und einer Ladekapazität von 100 Ah gespeist, die für eine Reichweite von etwa 95 km sorgte. Der Energieverbrauch betrug 20 bis 25 kWh/100 km.[2]

Ein neues Modell eines Berlingo mit elektrischem Antrieb wurde von der Kooperation PSA mit Venturi 2009 realisiert[3] und wurde in einer Auflage von 1000 Stück für die französische Post produziert.[4]

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse des Citroën Berlingo II beim Euro NCAP-Crashtest
  2. http://www.solarmobil.net/download/update.pdf Seite 3
  3. PSA-Venturi: Elektro-Berlingo ab Herbst lieferbar. Meldung vom 6. Februar 2009 bei Wattgehtab.com.
  4. Motor-Talk.de: Von Shanghai nach Paris mit einem Citroen Berlingo (Venturi) elektro. Meldung vom 15. Juli 2010.

Weblinks

 Commons: Citroën Berlingo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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