Deiss

Deiss
Joseph Deiss

Joseph Deiss (* 18. Januar 1946 in Freiburg) ist ein Schweizer Politiker (CVP). Er war von 1999 bis 2006 Mitglied der Schweizer Regierung, des Bundesrats.

Inhaltsverzeichnis

Beruf und Familie

Nach dem Schulbesuch in Freiburg studierte Joseph Deiss Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und wurde 1973 promoviert. Von 1973 an dozierte er Volkswirtschaftslehre an der Universität Freiburg. Er verbrachte einige Zeit mit Forschungsarbeiten am King’s College der Universität Cambridge.

1983 wurde Deiss ausserordentlicher Professor, 1984 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg. In den Jahren 1996 bis 1998 war er Dekan der dortigen Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Während seiner Zeit an der Universität war er zudem Verwaltungsratspräsident der Schumacher AG in Schmitten und Vorsitzender der Raiffeisenbank in Courtepin.

Joseph Deiss ist verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt in Barberêche, Kanton Freiburg. Deiss ist Bürger von Zeihen und Barberêche.

Politik

Seine politische Karriere begann Joseph Deiss 1981 als Abgeordneter im Grossen Rates des Kantons Freiburg, den er 1991 schliesslich präsidierte. Von 1982 bis 1996 war er zudem Gemeindepräsident von Barberêche.

1991 wurde Deiss in den Nationalrat gewählt und gehörte diesem bis zu seiner Wahl in den Bundesrat im Jahre 1999 an. Von 1995 bis 1996 war er Vizepräsident der außenpolitischen Kommission. Von 1993 bis 1996 amtete Joseph Deiss zudem als Preisüberwacher der Schweiz. Anschliessend war er bis 1998 Präsident der Kommission für die Totalrevision der Bundesverfassung.

Am 11. März 1999 wurde Deiss als Nachfolger von Flavio Cotti in den Bundesrat gewählt. Er war einer der drei offiziellen Kandidaten der CVP, neben Adalbert Durrer und Remigio Ratti. Im sechsten Wahlgang setzte er sich schließlich gegen den inoffiziellen Kandidaten Peter Hess durch, mit 120 zu 119 Stimmen.

Von 1999–2002 stand er dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten vor. 2003 wechselte er ins Volkswirtschaftsdepartement.

Nachdem seine Parteikollegin Ruth Metzler-Arnold am 10. Dezember 2003 nicht als Bundesrätin wiedergewählt worden war, wurde Deiss an ihrer Stelle zum Bundespräsidenten für das Jahr 2004 gewählt – ein Jahr früher als eigentlich vorgesehen. Seither war er der einzige Vertreter der CVP im Bundesrat.

Am 27. April 2006 gab Joseph Deiss seinen Rücktritt auf den 31. Juli bekannt. Am 14. Juni 2006 hat die Bundesversammlung Doris Leuthard zur Nachfolgerin von Bundesrat Joseph Deiss gewählt.

Joseph Deiss galt als farbloser, aber auch als sachkundiger und ausgleichender Bundesrat. Sein grösster Erfolg als Aussenminister war der Beitritt der Schweiz zur UNO. Zuletzt setzte er sich für ein Freihandelsabkommen mit den USA und eine Übernahme des Cassis-de-Dijon-Prinzips von der EU ein.

Wissenschaftliche Arbeiten

  • Manuel d'économie politique, mit Danielle Meuwly, 1994
  • Initiation à l'économie politique : analyse économique de la Suisse, 1982
  • Economie politique et politique économique de la Suisse, 1979
  • The regional adjustment process and regional monetary policy, 1978
  • La théorie pure des termes de l'échange international, 1971 (Doktorarbeit)

Weblinks


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