Fischlaken

Fischlaken

Fischlaken
Stadtteil von Essen

Lage von Fischlaken im Stadtbezirk IX Werden/Kettwig/Bredeney
Koordinaten 51° 23′ 20″ N, 7° 1′ 36″ O51.3888888888897.0266666666667122Koordinaten: 51° 23′ 20″ N, 7° 1′ 36″ O
Höhe 122 m ü. NN
Fläche 9,17 km²
Einwohner 4378 (30. Sep. 2008)
Bevölkerungsdichte 477 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1929
Stadtteilnummer 42
Bezirk Stadtbezirk IX Werden/Kettwig/Bredeney
Quelle: Statistik der Stadt Essen
Kath. Kirche Zur Schmerzhaften Mutter Maria
Kath. Kirche Christi Himmelfahrt
Ev. Jonakirche

Fischlaken ist ein Stadtteil im Süden der Stadt Essen. Begrenzt wird Fischlaken im Westen durch Werden, im Südwesten durch Heidhausen, im Südosten durch Kupferdreh und im Norden durch Heisingen und Bredeney mit der Ruhr als Grenzfluss.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Name weist zum einen auf einen Laken hin, was soviel wie stehendes Gewässer bedeutet (beispielsweise Lake, engl. für See), zum anderen auf reiches Fischvorkommen. Im Wappen, das auf den Namen des Ortes anspielt, ist ein silberner Fisch auf silber-blaugestreiftem Schild zu sehen[1].

Eine Reihe von Geräten, vor allem Feuersteine, wurden auf landwirtschaftlichen Flächen gefunden. Sie stammen teilweise aus der Bronzezeit, andere aus der Mittelsteinzeit und die ältesten Relikte aus der Epoche um 30000 v. Chr., die man als Altsteinzeit bezeichnet. Auch Gruben und Pfostenlöcher aus alter Zeit lassen auf eine sehr frühe Besiedelung schließen.

Im 9. Jahrhundert tauchte der Name Fischlaken zum ersten Mal auf. Fischlaken gilt daher als ältestes Dorf an der Ruhr. Als Theganbalds 796 den Alfgatinghof an den Werdener Klostergründer Liudger durch Schenkung übertrug, ist das Dorf augenscheinlich entstanden. Bis zur Säkularisierung 1803 durch Napoleon gehörte Fischlaken dem Benediktinerkloster Werden, welches dort Agrarflächen und Fischteiche unterhielt.

Am nördlich an Fischlaken angrenzenden Baldeneysee steht das Haus Scheppen, ein ehemaliger adeliger Lehnshof aus dem 13. Jahrhundert.

Die Bewohner des kleinen Dorfes Fischlaken lebten zunächst von Land- und Forstwirtschaft, ehe 1578 der Steinkohleabbau auf der Zeche Richradt begann. Die dortige Zeche Pörtingsiepen ist von 1779 bis 1973 in Betrieb gewesen.

Die Flur Weinberg liegt teilweise auch auf Werdener Gebiet. Schon im vorigen Jahrhundert gab es hier Straßennamen wie Rebenranke, Rebstock und Weinberg. Ein alter Weinberg bei Kettwig ist bereits 1877 erwähnt, was Historiker veranlasste, einen Bogen nach Fischlaken zu spannen.

Charakter

Fischlaken ist ein in erster Linie ländlich geprägter Stadtteil mit Waldflächen und landwirtschaftlichen Betrieben. Im ÖPNV bieten die Omnibusse der Linie 180 eine Verbindung von Fischlaken mit den Nachbarstadtteilen Werden und Kupferdreh.

Sehenswürdigkeiten

Auf dem Gebiet der ehemaligen Zeche Pörtingsiepen hat man die Seilscheibe des Fördergerüstes als Denkmal aufgestellt. Des Weiteren liegt am Baldeneysee das ehemalige Rittergut Haus Scheppen aus dem 13. Jahrhundert. Die Weiße Flotte auf dem Baldeneysee bietet Ausflugsfahrten an.

An alte Zeiten des Schienenverkehrs erinnert die Hespertalbahn, eine Museumsbahn, die mit historischen Dampf- und Diesellokomotiven an 25 Tagen im Jahr betrieben wird.

Kirchen

Die Christi-Himmelfahrtskirche ist 1952 am Wintgenhof als katholische Notkirche entstanden. Das von Felix König aus Heisingen entworfene neue Gotteshaus ist 1964 zwischen Wintgenstraße und Lürsweg eingeweiht worden. Die katholische Kirche Zur Schmerzhaften Mutter Maria gehört zu den Weiteren Kirchen. Sie ist von Schließung bedroht, ihre Zukunft noch ungeklärt. Die evangelische Jona-Kirche wurde 1965 Am Schwarzen nach einem Entwurf der Architekten Otto Vogel und E. Brennecke fertiggestellt. Die Neuapostolische Gemeinde Fischlaken besteht seit 1908, bekam jedoch erst 1970 ihre eigene Kirche an der Wintgenstraße.

Vereine/Organisationen

Dem „Maashof“ ist der Heidhauser Reiterverein Maashof angebunden. Bereits 1512 gab es hier den „abteilich-werdenschen Behandigungshof Padberg“. Der „Fischlaker Begräbnisverein“ wurde 1877 auf Initiative von Fischlaker Bürgern gegründet. War es zuvor üblich, Tote mit einem einfachen Heuwagen zur Friedhofskapelle zu überführen, so gab es fortan für die verstorbenen Mitglieder einen eigenen Leichenwagen. Der Verein wird als Sterbekasse betrieben.

Weblinks

Literatur

Ludger Fischer: Fischlaken. Kleinod am Baldeneysee, = Essen historisch 4, Essen (Beleke) 1998, 2. Aufl. 2000.

Quellen

  1. Wappen auf der Homepage der Stadt Essen [1]

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