Ford Granada (USA)

Ford Granada (USA)
Modelljahre 1975–1980
Ford Granada Ghia (1974–1977)

Ford Granada Ghia (1974–1977)

Produktionszeitraum: 1974–1980
Karosserieversionen: Limousine, viertürig
Coupé, zweitürig
Motoren: Ottomotoren:
3,3–5,8 Liter
60–113 kW (82–154 PS)
Länge: 5029 mm
Breite: 1880 mm
Höhe: 1353 mm
Radstand:
Leergewicht: 1382–1528 kg

Von 1974 bis 1982 wurde in den USA das Modell Ford Granada gebaut. Mit dem gleichzeitig in Europa angebotenen Modell hatte er nur den Namen gemein.

1970 war in Nordamerika der Ford Falcon eingestellt worden (in Australien wird er bis heute weitergebaut). Dadurch entstand im amerikanischen Ford-Programm eine Lücke zwischen dem kleineren Maverick und dem größeren Torino. Um diese Lücke auszufüllen, erschien 1974 der amerikanische Ford Granada.

In technischer Hinsicht war der Granada eine konventionelle Konstruktion und besaß viele Gemeinsamkeiten mit dem Maverick. Seine Karosserie war aber bewusst sachlicher und gradliniger gehalten als in den Jahren zuvor üblich. Es gab nur zwei Karosserieformen, eine viertürige Limousine (siehe Bild) und ein zweitüriges Coupé mit auffallend schmalen hinteren Seitenfenstern.

Auch die Motoren waren aus dem Maverick und dem Torino bekannt. Es gab wahlweise einen Sechszylinder-Reihenmotor mit 3.300 oder 4100 cm³ und einen V8 mit 5.000 oder 5.800 cm³. Die Leistungsstärke aller Motoren fiel nach europäischen Maßstäben gering aus.

Der amerikanische Granada erschien zur richtigen Zeit. Ein Jahr vor seiner Einführung hatte die Ölkrise die amerikanische Wirtschaft hart getroffen. Die Nachfrage nach großen Straßenkreuzern, die jahrzehntelang das Hauptgeschäft der amerikanischen Autoproduzenten ausgemacht hatten, war rapide zurückgegangen. Viele Amerikaner hatten jetzt den Wunsch nach kleineren Autos, wollten aber deswegen nicht gleich auf benzinsparende Kleinwagen aus Europa oder Japan zurückgreifen. Dadurch feierte das amerikanische Granada-Modell einen sehr erfolgreichen Einstand.

Modelljahre 1981–1982

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1980–1982
Karosserieversionen: Coupé zweitürig, Limousine, viertürig
Motoren: Ottomotoren:
2,3–4,2 Liter
64–86 kW (87–117 PS)
Länge: 4991 mm
Breite: 1803 mm
Höhe: 1346 mm
Radstand:
Leergewicht: 1211–1357 kg

Wie bei Ford in Amerika üblich, gab es auch für den Granada eine Mercury-Version. Der Mercury Monarch war etwas besser ausgestattet als der Granada, technisch waren beide aber identisch. Der Lincoln Versailles war der erste Mittelklassewagen von Lincoln und als Konkurrenzmodell zum Cadillac Seville, dem damals kleinsten Cadillac, konzipiert.

Der Verkaufserfolg des Granada blieb bei der Konkurrenz nicht unbemerkt. Chrysler brachte 1975 die Modelle Dodge Aspen und Plymouth Volare heraus, die ganz ähnlich konzipiert waren und sich ebenfalls gut verkauften. General Motors brachte dagegen erst 1977 einen neuen, geringfügig verkleinerten Chevrolet Malibu heraus und entsprechende Parallelmodelle von Pontiac, Oldsmobile und Buick. In dieser Fahrzeugklasse gab es von da an ein reichhaltiges Angebot, und der Granada war unter allen diesen Fahrzeugen das älteste Modell, sodass die Verkaufszahlen Jahr für Jahr zurückgingen. Die erste Generation des amerikanischen Granada wurde bis 1980 gebaut.

Im Herbst 1980 wurde die zweite Generation des amerikanischen Granada eingeführt. Er war, um den Benzinverbrauch zu senken, gegenüber dem Vorgänger spürbar verkleinert worden und basierte jetzt auf dem nächstkleineren Modell, dem Fairmont. Er erhielt auch dessen Motoren: einen 2300 cm³ großen Vierzylinder (den "Pinto-Motor", der in Europa auch im Taunus und in der europäischen Version des Granada Verwendung fand), dem altbekannten Sechszylinder (nun nur noch mit 3300 cm³) sowie einen V8-Motor, der auf 4200 cm³ verkleinert worden war. Erstmals gab es den Granada auch in einer Kombiversion.

In dieser Form traf der Granada allerdings nicht den Geschmack des Publikums. Die Verkaufszahlen fielen enttäuschend aus. Dabei mag eine Rolle gespielt haben, dass er dem billigeren Fairmont zu ähnlich war; außerdem bot General Motors ab Anfang 1982 mit dem Chevrolet Celebrity ein wesentlich moderneres Auto in dieser Größenklasse.

Nachfolger war der "kleine" Ford LTD

So wurde die zweite Generation des Granada nur zwei Jahre lang gebaut und Ende 1982 schon wieder abgelöst. Der Nachfolger wurde - verwirrenderweise - Ford LTD genannt, bis dahin die Modellbezeichnung für ein großes amerikanisches Fordmodell. Das bisherige Modell mit diesem Namen erhielt die Bezeichnung LTD Crown Victoria.

Der "kleine" LTD wurde bis 1985 gebaut und dann durch den Ford Taurus abgelöst. Der Taurus bedeutete modell- und fahrzeugtechnisch einen großen Schritt nach vorn. Mit Frontantrieb und einer aerodynamisch durchgeformten Karosserie folgte er, anders als der amerikanische Granada, europäischen Vorbildern.

Vom Granada der ersten Generation fertigte Ford insgesamt 1,76 Millionen Exemplare, die zweite Generation brachte es auf 196.500 Stück.

Literatur

  • John Gunnell: Standard Catalog of American Cars 1946–1975. Krause Publications, Iola 2002. ISBN 0-87349-461-X, S. 444 ff.
  • James M. Flammang, Ron Kowalke: Standard Catalog of American Cars 1976–1999. Krause Publications, Iola 1999. ISBN 0-87341-755-0, S. 466–510.

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