- Handball in Deutschland
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Bei der Beliebtheit rangiert Handball bei den Mannschaftssportarten hinter Fußball auf Platz zwei in Deutschland.[1]
Der Deutsche Handballbund ist der größte Handballverband weltweit. Gerade in den letzten Jahren erfuhr der Handball einen großen Schub. Als Motor dieser nationalen Entwicklung gilt der THW Kiel mit seiner großen einheimischen Fanbasis. Durch den Umzug mehrerer Vereine von kleinen, alten Sporthallen in modernere Multifunktionshallen wurde die Attraktivität weiter gesteigert. Die Zuschauerzahlen befinden sich in einem starken Aufwärtstrend und die deutsche Liga sorgt für die höchsten Besucherzahlen weltweit.
Einen Höhepunkt des Zuschauerzuspruchs erreichte der moderne Handball durch die WM 2007 in Deutschland, die die deutsche Mannschaft am 4. Februar 2007 gewann. Damit holte Deutschland nach 1938 und 1978 zum dritten Mal den Weltmeistertitel. Ebenso wurde hierdurch die Vermarktung des Handballsports insgesamt stark gefördert.[2]
Nach der Weltmeisterschaft 2007 verzeichnen viele Sportvereine Zuwächse in ihren Handballabteilungen. Der Handballbund möchte gerne den Popularitätsschub langfristig nutzen. Dies wird insbesondere durch fehlende Fernsehübertragungen von Handballbundesligaspielen sehr erschwert. Es wird darüber hinaus befürchtet, dass der Misserfolg der Nationalmannschaft bei der WM 2011 sich ebenfalls negativ auswirken könnte.[3]
Inhaltsverzeichnis
Standortbestimmung und Erfolge
Auf Vereinsebene genießt der deutsche Handball ein sehr hohes Ansehen. Die deutsche Handball-Bundesliga gilt als stärkste Liga der Welt[4], und die deutschen Clubs gehören zu den besten Europas.
Am 29. April 2007 gewannen deutsche Vereine die drei wichtigsten europäischen Pokalwettbewerbe: die SC Magdeburg Gladiators den EHF-Pokal, der THW Kiel die EHF Champions League und der HSV Hamburg den Europapokal der Pokalsieger. Zuvor war es nur der spanischen Liga gelungen in einem Jahr alle Wettbewerbe zu gewinnen. 2010 konnten erneut diese drei Pokale von deutschen Mannschaften gewonnen werden: der THW Kiel die EHF Champions League, der TBV Lemgo den EHF-Pokal, der und der VfL Gummersbach den Europapokal der Pokalsieger
Der THW Kiel gewann 2007 überdies sein historisches Triple: Champions League, DHB-Pokal und Deutsche Meisterschaft trotz vieler Verletzungen.
In den 14 Jahren von 1997 bis 2010 wurde der EHF-Pokal 12-mal von deutschen Vereinen gewonnen.
Bei den Damen hat Bayer 04 Leverkusen als zwölfmaliger Deutscher Meister und als achtmaliger Pokalgewinner die meisten Titel errungen. Die erfolgreichste Herrenmannschaft ist der THW Kiel mit 15 deutschen Meisterschaften.
Einen wichtigen Höhepunkt erlebte der deutsche Handball mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft im Jahr 1978 durch die bundesdeutsche Nationalmannschaft unter Trainer Vlado Stenzel. 1980 konnte die Mannschaft der Deutschen Demokratischen Republik in Moskau den Handball-Olympiasieg erringen, vier Jahre später bei den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles gewann die bundesdeutsche Nationalmannschaft die Silbermedaille im Handball. In den folgenden zwei Jahrzehnten konnte der deutsche Handball auf internationaler Ebene keine großen Erfolge feiern. Allerdings machte sich der deutsche Handball durch zahlreiche Siege deutscher Vereine in europäischen Wettbewerben durchaus einen Namen.
Auf internationaler Ebene erzielte die deutsche Mannschaft erstmals wieder unter Heiner Brand, einem der Weltmeister von 1978, Erfolge. So wurde Deutschland 2002 Vizeeuropameister und 2003 Vizeweltmeister. Den ersten Titel holte die Mannschaft mit dem Gewinn der Europameisterschaft 2004. Im gleichen Jahr belegte die deutsche Auswahl bei den Olympischen Spielen in Athen den 2. Platz. Bei der Europameisterschaft 2006 in der Schweiz erreichte die deutsche Auswahl den 5. Platz. Im Jahr 2007 gewann Deutschland, als Gastgeber, im Finale gegen Polen zum dritten Mal die Handball-Weltmeisterschaft. Dänemark wurde Dritter. Im gleichen Jahr gewannen deutsche Handballvereine alle drei europäischen Vereinswettbewerbe (THW Kiel die Champions League, SC Magdeburg den EHF-Pokal, der HSV Hamburg den Europapokal der Pokalsieger).
Bekannte deutsche Spielerpersönlichkeiten
- Markus Baur
- Frank von Behren
- Heiner Brand
- Hein Dahlinger
- Jo Deckarm
- Arno Ehret
- Armin Emrich
- Jochen Fraatz
- Henning Fritz
- Mike Fuhrig
- Torsten Jansen
- Grit Jurack
- Stephan Hauck
- Stefan Hecker
- Pascal Hens
- Jan Holpert
- Florian Kehrmann
- Bernhard Kempa
- Kurt Klühspies
- Michael Kraus
- Nadine Krause
- Stefan Kretzschmar
- Herbert Lübking
- Klaus-Dieter Petersen
- Oliver Roggisch
- Hansi Schmidt
- Wieland Schmidt
- Martin Schwalb
- Christian Schwarzer
- Horst Spengler
- Daniel Stephan
- Andreas Thiel
- Frank-Michael Wahl
- Ingolf Wiegert
- Holger Winselmann
- Erhard Wunderlich
- Christian Zeitz
- Volker Zerbe
Einzelnachweise
- ↑ Goethe-Institut
- ↑ vgl. Harald Schumacher: Ganz großer Wurf. Der WM-Titel bringt Handball in Deutschland nach vorn - und den Sportartikelherstellern mehr Geschäft., in: WirtschaftsWoche Heft 7/2007, S. 76.
- ↑ Stefan Bottler: Abseits der breiten Masse., in: Werben und Verkaufen, Heft 21/2011, S. 29.
- ↑ Berliner Morgenpost
Siehe auch
- Handball-Bundesliga
- 2. Handball-Bundesliga
- DHB-Pokal
- Deutscher Handballbund
- Deutsche Handballmeister
Vereine in der Toyota Handball-Bundesliga 2011/12HBW Balingen-Weilstetten | Bergischer HC | Füchse Berlin | SG Flensburg-Handewitt | FRISCH AUF! Göppingen | TV Großwallstadt | VfL Gummersbach | HSV Hamburg | TSV Hannover-Burgdorf | Eintracht Hildesheim | TV Hüttenberg | THW Kiel | TBV Lemgo | SC Magdeburg | MT Melsungen | TuS N-Lübbecke | Rhein-Neckar Löwen | HSG Wetzlar
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