Hennebergisches Museum Kloster Veßra

Hennebergisches Museum Kloster Veßra
Wappen Deutschlandkarte
Wappen fehlt
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Kloster Veßra
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kloster Veßra hervorgehoben
50.510.65340Koordinaten: 50° 30′ N, 10° 39′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Hildburghausen
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Feldstein
Höhe: 340 m ü. NN
Fläche: 19,75 km²
Einwohner: 343 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner je km²
Postleitzahl: 98660
Vorwahl: 036873
Kfz-Kennzeichen: HBN
Gemeindeschlüssel: 16 0 69 025
Adresse der Verbandsverwaltung: Mauerstr. 9
98660 Themar
Bürgermeister: Wolfgang Möller (FwV)
Lage der Gemeinde Kloster Veßra im Landkreis Hildburghausen
Karte

Kloster Veßra ist eine Gemeinde im Landkreis Hildburghausen in Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Feldstein an. Der Verwaltungssitz ist in der Stadt Themar.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Kloster Veßra liegt an der Einmündung der Schleuse in die Werra.

Gemeindegliederung

Ortsteile sind Neuhof (im 17. Jahrhundert hervorgegangen aus der Wüstung und dem Hof Atlas) und Zollbrück

Geschichte

Die Geschichte des Ortes ist eng mit der namengebenden Klosteranlage verbunden, die im 12. Jahrhundert gegründet und im 16. Jahrhundert säkularisiert wurde, um danach als fürstliche bzw. staatliche Domäne bewirtschaftet zu werden. Die angegliederte Siedlung war stets nur sehr klein. 1790 gab es knapp 150 Einwohner, 1910 waren es etwa 250. Der Ort war von der landwirtschaftlichen Nutzung der Domäne geprägt, ab 1893 gab es auch eine Porzellanfabrik.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten 124 Männer und Frauen Zwangsarbeit leisten, davon 98 bei der Firma Krieghoff und 22 auf der Domäne.[2]

Als nach der Auflösung der Domäne 1945 eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) entstanden war, wurde im Ort eine Baumschule und eine Schafzuchtanlage betrieben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Klosteranlage und Freilichtmuseum

Kirchenruine St. Marien des Klosters Veßra

Am Rande des Ortes Kloster Veßra mündet die Schleuse in die Werra. Unweit der Mündung liegt das ehemalige Prämonstratenserkloster Veßra.

In dem von einer Mauer umgebenen, etwa sechs Hektar großen Klosterhof ragt die Ruine der Klosterkirche St. Marien auf, dem bedeutendsten romanischen Baudenkmal im Gebiet zwischen Rhön, Grabfeld und Rennsteig. Um die Klosterruine herum gruppieren sich weitere Gebäude der ehemaligen Klosteranlage wie die Torkirche, die Klausur und ein Rest des Kreuzgangs.

Die Gründung des Klosters geht auf den Hennebergischen Grafen Gotebold II. († 1144) und seine Ehefrau Liutgard zurück. 1138 wurde die Kirche durch Otto von Bamberg geweiht. Drei Jahre später erhielt das Kloster die päpstliche Bestätigung. Jahrhunderte lang war Veßra das Hauskloster der Grafen von Henneberg, der in diesem Gebiet bis 1583 herrschenden Dynastie. Im Verlauf der hennebergischen Reformation 1543 wurde das Kloster schrittweise säkularisiert und nach dem Tod des letzten Abts 1573 in eine landesherrliche Domäne umgewandelt, über Jahrhunderte bestand dort auch ein Gestüt. Die Klosterkirche wurde lange Zeit als Scheune genutzt und brannte 1939 aus.

Nach über vierhundertjähriger Nutzung als landesherrliche, später staatliche Domäne und ab 1953 als Sitz einer LPG bekam Kloster Veßra 1975 mit dem Einzug des Agrarhistorischen Museums der DDR wieder eine kulturelle Funktion. Seit 1990 beherbergt die ehemalige Klosteranlage das Hennebergische Museum Kloster Veßra, in der sich die Gebäude der Kloster- und Domänenzeit mit den hierher umgesetzten ländlichen Wohn-, Wirtschafts- und Kommunalbauten zu einem Freilichtmuseum verbinden.


Siehe auch

Henneberger Land

Literatur

  • Günther Wölfing, Ernst Badstübner: Amtlicher Führer Kloster Verßra, Deutscher Kunstverlag München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03094-8

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 134, ISBN 3-88864-343-0

Weblinks


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