Horstmar

Horstmar
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Horstmar
Horstmar
Deutschlandkarte, Position der Stadt Horstmar hervorgehoben
52.0805555555567.308333333333377
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Steinfurt
Höhe: 77 m ü. NN
Fläche: 44,75 km²
Einwohner:

6.515 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km²
Postleitzahl: 48612
Vorwahl: 02558
Kfz-Kennzeichen: ST
Gemeindeschlüssel: 05 5 66 024
Stadtgliederung: 2 Stadtteile (Horstmar und Leer)
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kirchplatz 1-3
48612 Horstmar
Webpräsenz: www.horstmar.de
Bürgermeister: Robert Wenking (CDU)
Lage der Stadt Horstmar im Kreis Steinfurt
Nordrhein-Westfalen Kreis Borken Kreis Coesfeld Münster Kreis Warendorf Niedersachsen Greven Saerbeck Lienen Lengerich Laer Altenberge Horstmar Nordwalde Ladbergen Metelen Hörstel Westerkappeln Ibbenbüren Steinfurt Wettringen Neuenkirchen Mettingen Lotte Hopsten Ochtrup Rheine Recke Tecklenburg EmsdettenKarte
Über dieses Bild

Horstmar ist eine Stadt im Kreis Steinfurt im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen bei Münster.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbargemeinden

Das Gebiet der Stadt Horstmar grenzt an die Gemeinden Schöppingen (Kreis Borken), Metelen, Laer (beide Kreis Steinfurt), Rosendahl (Kreis Coesfeld) und die Kreisstadt Steinfurt.

Stadtgliederung

Zu Horstmar gehört auch die bis 1969 selbstständige Ortschaft Leer.

Geschichte

Im 9. Jahrhundert wurde die Burg Horstmar errichtet, die im frühen 11. Jahrhunderts in einem Hebebuch der Abtei Werden erstmals erwähnt wird. Die Stadt Horstmar wurde südlich dieser Burg errichtet. Die Edelherren von Horstmar, die wahrscheinlich ein Zweig des Adelsgeschlechts von Holte waren, sind urkundlich erstmals 1092 als Lehnsleute der Grafen von Cappenberg bezeugt.[2] Unter den Herren von Horstmar ragt der Kreuzritter Bernhard der Gute heraus. Sein Neffe und Nachfolger Otto von Horstmar (1227-1246) erwarb durch Heirat mit Adelheid von Ahaus die Herrschaft Ahaus, die nach seinem Tod jedoch durch Erbteilung wieder von Horstmar getrennt wurde und an den Sohn Bernhard fiel, während die Tochter Beatrix 1251 Horstmar erhielt. Sie vermählte sich mit dem Grafen Friedrich von Rietberg, der nach Auseinandersetzungen die Lehnshoheit des Bischofs von Münster anerkennen musste und 1269 die Herrschaft Horstmar und die Burg an das Stift Münster verkaufte.

Damit war die Herrschaft Horstmar in das fürstbischofliche Amt Horstmar übergegangen. Die Burg wurde bis ins 16. Jahrhundert ein Lieblingssitz der Bischöfe von Münster und seit dem 15. Jahrhundert zur Landesfestung gegen die Grafschaft Steinfurt ausgebaut. Der Stadt wurden Rechte und Freiheiten verliehen, auch das Hofgericht des Bistums hatte im 16. Jahrhundert zeitweise seinen Sitz in Horstmar.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1635 auf Befehl des hessischen Leutnants Rabenhaupt zerstört. 1802 wurde Horstmar durch den Reichsdeputationshauptschluss preußisch. Im 19. und 20. Jahrhundert war Horstmar ein bedeutender Standort der Textilindustrie, deren Niedergang die Stadt schwer traf.

Am 1. Oktober 1938 wurde die Gemeinde Kirchspiel Horstmar eingegliedert.[3] Am 1. Juli 1969 kam Leer hinzu.[4]

→ Zur Entwicklung des Postwesens in Horstmar, Leer, Leer-Ostendorf, Loreto und Haus Alst siehe Postgeschichte von Steinfurt

Politik

Altes Rathaus, 1571 auf dem Untergeschoss aus Bruchsteinmauerwerk aufgesetzter, vorkragender Ziegelbau. Es dient nach dem Umzug der Stadtverwaltung im 1963 und grundlegender Sanierung heute als Sitzungssaal und Trauzimmer.

Wappen

Blasonierung: „Auf einem von Silber zu Blau quadrierten Schildgrund ein aufgerichteter, goldbewehrter und goldgekrönter roter Löwe.“

Der seit dem 14. Jahrhundert in städtischen Siegeln verwendete Löwe ist dem Schild der Edelherren von Horstmar entnommen und seit dem 17. Jahrhundert Wappentier der Stadt Horstmar. Dem Siegel des Geschlechtes von Leer aus der heute in Horstmar aufgegangenen Gemeinde Leer entstammt der quadrierte Schild. Horstmar führt das Wappen seit 1939.

Partnerschaft

Die Stadt Horstmar pflegt seit 1991 eine Partnerschaft zur niederländischen Gemeinde Warnsveld, einem Vorort der Stadt Zutphen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Kirche St. Gertrud, Südseite

Der historische Kern der Stadt ist fast quadratisch und war von acht Burgmannshöfen umgeben, von denen noch fünf, Münsterhof, Mervelder Hof, Borchorster Hof, Valkhof und Sendenhof erhalten sind. Sämtliche Burgmannshöfe wurden mehrfach umgebaut, die ältesten gehen in ihrer heutigen Gestalt auf das 16. Jahrhundert zurück. Zeugen des städtischen Selbstbewusstseins sind die St. Gertrudis-Kirche (Anfang des 14. Jahrhunderts) und das Alte Rathaus. Außerhalb der Stadt befindet sich das 1217 erstmals urkundlich genannte Haus Alst, Sitz der Familie Schorlemer-Alst.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Belege

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Nordrhein-Westfalen, herausgegeben von Franz Petri und Georg Droege. Kröner Verlag, Stuttgart 1970, S. 343.
  3. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  4. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks

 Commons: Horstmar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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