Kamensk-Uralski

Kamensk-Uralski
Stadt
Kamensk-Uralski
Каменск-Уральский
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/AltFöderationskreis Ural
Oblast Swerdlowsk
Rajon Kamensk-Uralski
Bürgermeister Michail Astachow
Erste Erwähnung 1682
Frühere Namen Kamenski sawod, Kamensk
Stadt seit 1935
Fläche 144 km²
Höhe des Zentrums 160 m
Bevölkerung 180.139 Einw. (Stand: 2009)
Bevölkerungsdichte 1.251 Ew./km²
Zeitzone UTC+6
Telefonvorwahl (+7)3439
Postleitzahl 623400623430
Kfz-Kennzeichen 66, 96
OKATO 65 436
Website www.kamensk-uralskiy.ru
Geographische Lage
Koordinaten 56° 25′ N, 61° 56′ O56.41666666666761.933333333333160Koordinaten: 56° 25′ 0″ N, 61° 56′ 0″ O
Kamensk-Uralski (Russland)
Red pog.svg
Kamensk-Uralski (Oblast Swerdlowsk)
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Oblast Swerdlowsk
Liste der Städte in Russland

Kamensk-Uralski (russisch Ка́менск-Ура́льский) ist eine Großstadt in der Oblast Swerdlowsk (Russland) mit 180.139 Einwohnern (2009).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt östlich des Mittleren Ural etwa 100 km südöstlich der Oblasthauptstadt Jekaterinburg bei der Mündung des linken Nebenflusses Kamenka in die Isset im Flusssystem des Ob.

Kamensk-Uralski ist der Oblast administrativ direkt unterstellt. Die Stadt selbst ist durch das relativ tief eingeschnittene Tal der Isset klar in zwei etwa gleichgroße Stadtrajons unterteilt: Krasnogorski mit 90.226 Einwohnern nördlich und Sinarski südlich des Flusses mit 89.913 Einwohnern, letzterer benannt nach der weiter südlich fließenden und gut 20 Kilometer flussabwärts in die Isset mündenden Sinara. Verwaltungstechnisch sind der Stadt außerdem sechs ländliche Siedlungen mit zusammen 1.480 Einwohnern unterstellt, sodass die Gesamteinwohnerzahl der administrativen EinheitStadt Kamensk-Uralski181.619 beträgt (2009).

Geschichte

Eisenwerk Kamenski sawod (frühes Farbfoto von Prokudin-Gorski, 1910)

Seit 1682 ist die an Stelle der heutigen Stadt gelegene Siedlung Issetskaja pustosch bzw. Schelesinskoje bekannt, die dem Mariä-Entschlafens-Kloster Dalmatowo gehörte. 1700 wurde auf Anweisung Peters des Großen mit der Errichtung eines Eisenwerkes begonnen, welches nach dem Fluss Kamenski sawod genannt wurde und im folgenden Jahr als eines der ersten seiner Art in der Region die Produktion aufnahm. Der 15. Oktober 1701 gilt damit als Gründungsdatum der Stadt. Im Werk wurden vorrangig Kanonen und Kanonenkugeln hergestellt (vgl. Stadtwappen).

Von 1825 bis 1829 wurden Werk sowie Verwaltungs- und Arbeitersiedlung rekonstruiert. Bis zum Ende des 19Jahrhunderts entwickelte sich der Ort zudem zu einem Handelsplatz für landwirtschaftliche Erzeugnisse.

Am 6. Dezember 1885 wurde eine Eisenbahnstrecke eröffnet, die Werk und Ort mit Bogdanowitsch an der Strecke JekaterinburgTjumen (seit 1913 Teil der Transsibirischen Eisenbahn) verband. Die Station beim Ort hieß zunächst Ostrowskaja, später Sinarskaja. Bis 1913 wurde die Strecke in Richtung Osten, über Dalmatowo nach Schadrinsk erweitert. Dieser Streckenteil wurde später in die 1933 eröffnete Eisenbahnstrecke Jekaterinburg (Swerdlowsk)–Kurgan einbezogen. 1940 folge die Verbindung in Richtung Tscheljabinsk.

Zeitgleich mit dem Ausbau der Verkehrsverbindungen wurde in den 1930er Jahren in großem Maßstab metallurgische Industrie angesiedelt. 1934 ging das Sinara-Röhrenwerk in Betrieb, am 5. September 1939 das Ural-Aluminiumwerk. Letzteres war während des Zweiten Weltkriegs faktisch der einzige Aluminiumproduzent der Sowjetunion.

In den 1930er Jahren wuchs in diesem Zusammenhang die Einwohnerzahl des Ortes rasant. Am 20. April 1935 wurde das Stadtrecht unter dem Namen Kamensk verliehen. Am 6. Juni 1940 erhielt die Stadt zur Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten (z. B. Kamensk-Schachtinski) ihren heutigen Namen.

Als sich im Herbst 1957 der Kyschtym-Unfall in der kerntechnischen Anlage Majak ereignete, erreichten Ausläufer der radioaktiven Wolke die Stadt.[1]

Einwohnerentwicklung

Sowjetisches Stadtwappen (1971)
Jahr Einwohner
1926* 5.000
1939* 50.900
1959* 122.000
1979* 187.400
1989** 207.780
2002** 186.153
2009 180.139

Anmerkung: * Volkszählung (gerundet) ** Volkszählung

Kultur, Sehenswürdigkeiten und Bildung

Städtisches Heimatmuseum

In Kamensk-Uralski ist das Verwaltungsgebäude des Eisenwerkes aus dem 19Jahrhundert erhalten. Es gibt ein Geologisches Museum, ein Städtisches Heimatmuseum und ein Museum für Geschichte der ländlichen Kultur. Die Stadt besitzt ein Theater.

Auf dem Stadtgebiet und in der Umgebung haben sich die Isset und ihre Nebenflüsse unter Bildung verschiedener heute als Naturdenkmäler ausgewiesener Felsgebilde relativ tief in die umliegende Ebene eingeschnitten.

In Kamensk-Uralski gibt es Filialen der Staatlichen Technischen Universität des Uralgebiets und des Instituts für Ökonomie, Verwaltung und Recht des Uralgebiets.

Wirtschaft und Infrastruktur

die Brücke

Hauptwirtschaftsfaktor sind die großen metallurgischen Werke Sinarski trubny sawod (Sinara-Röhrenwerk) der TMK, das Uralski aljuminijewy sawod (Ural-Aluminiumwerk) von RUSAL (zuvor SUAL) und das Kamensk-Uralsker Werk für Nichteisenmetallbearbeitung (englisch KUZOCM) der Holding Renova, das Walzerzeugnisse und Draht herstellt[2].

In Kamensk-Uralski befindet sich das Krasnogorsker Wärmekraftwerk (Krasnogorskaja TEZ) mit einer Leistung von 121 Megawatt in Betrieb, das heute zum regionalen Energieversorgungsunternehmen TGK-9 gehört.

Außerdem gibt es Betriebe der elektrotechnischen (Radiowerk, gegründet 1949), Textil- und Lebensmittelindustrie sowie der Baumaterialienwirtschaft.

In Kamensk-Uralski kreuzen sich die Alternativstrecken beziehungsweise Querverbindungen der Transsibirischen Eisenbahn JekaterinburgKurgan und BogdanowitschTscheljabinsk. Durch die Stadt führt die Fernstraße R354 JekaterinburgKurgan.

Der innerstädtische Personennahverkehr wird mit Bussen und Oberleitungsbussen bewältigt.

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Henning Sietz: Das Menetekel von Majak. Die Zeit, 27August 2008, abgerufen am 17Dezember 2010.
  2. Firmenwebseite (deutsch)

Weblinks

 Commons: Kamensk-Uralski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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