Kamski

Kamski
Gata Kamsky
Kamsky bei der Schacholympiade 2008 in Dresden
Name Gata Rustemowitsch Kamsky
Schreibweisen Гата Рустемович Камский (Russisch)
Land Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geboren 2. Juni 1974
Nowokusnezk, Russland
Titel Großmeister (1990)
Derzeitige Elo-Zahl 2725 (Nr. 17 der FIDE-Weltrangsliste vom Januar 2009)
Beste Elo-Zahl 2745 (Juli 1996)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Gata Kamsky (russisch Гата Рустемович Камский, frühere deutsche Transkription Gata Rustemowitsch Kamski, tatarisch Ğata Kamski; * 2. Juni 1974 in Nowokusnezk) ist ein US-amerikanischer Schachgroßmeister mit tatarisch-russischen Wurzeln.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Karriere

Kamsky ist Sohn einer tatarischen Mutter und eines russischen Vaters. Nach der Scheidung seiner Eltern kam der Sohn in die Obhut des Vaters, der sich mit ihm in Leningrad ansiedelte. Als 8-Jähriger erlernte Kamsky das Schachspiel. Er zeigte früh erstaunliche Begabungen, so wurde er bereits als 6-Jähriger in die dritte Schulklasse eingestuft und spielte in diesem Alter bereits vielversprechend Klavier.

Als 12-Jähriger gewann er die Meisterschaft des Schachklubs Dynamo, an der auch zwei Großmeister teilnahmen. 1987 (als 13-Jähriger) und 1988 (als 14-Jähriger) gewann er die UdSSR-Jugendmeisterschaft U20. 1989 emigrierte er anlässlich eines Open-Turniers in New York gemeinsam mit seinem Vater in die USA. Der Kalte Krieg dauerte noch an, und deshalb berichteten westliche Massenmedien ausführlich über die auf einer Pressekonferenz verkündete Entscheidung von Vater Rustam und Sohn Gata.

Kamskys Schachtalent kam Anfang der 1990er Jahre zur Geltung: 1990, nachdem er das Traditionsturnier von Tilburg gewonnen hatte, verlieh ihm die FIDE den Großmeistertitel. 1991 wurde er US-Champion in Los Angeles. Er qualifizierte sich über das Interzonenturnier 1993 von Biel/Bienne für die Kandidatenkämpfe der FIDE. Im gleichen Jahr gelang ihm auch die Qualifikation für die Kandidatenkämpfe der PCA in Groningen. Im FIDE-WM-Zyklus gelangte er bis zum Finale, das erstmals als FIDE-Weltmeisterschaftskampf galt. Er unterlag Anatoli Karpow in Elista 1996 mit 7,5:10,5 (+3, –6, =9). Im PCA-WM-Turnier unterlag er im Kandidatenfinale in Las Palmas 1996 Viswanathan Anand, den er im Halbfinale des FIDE-WM-Zyklus geschlagen hatte, mit 4,5:6,5 (+1, –3, =7).

Rückzug vom Profi-Schach

Kamsky beendete nach diesen Erfolgen seine Schachspielerkarriere und begann ein Studium der Rechtswissenschaften in Brooklyn. In seiner freien Zeit spielte er im ICC eine Vielzahl von Partien, die von der Schachgemeinde mit Interesse wahrgenommen wurden. Überraschend nahm er an der FIDE-Weltmeisterschaft 1999 in Las Vegas teil, unterlag aber in den Vorrunden dem späteren FIDE-Weltmeister Alexander Chalifman.

Comeback

Im November 2004 verkündete Kamsky seinen Rücktritt vom Rücktritt und nahm an der US-Meisterschaft in San Diego teil, wo er im Mittelfeld landete. 2005 wurde Kamsky beim mit 500.000 Dollar dotierten und außerordentlich stark besetzten Open von Minneapolis geteilter Zweiter. Im Dezember belegte er beim Schach-Weltpokal 2005 Platz 9 und qualifizierte sich damit für die Kandidatenkämpfe zur Weltmeisterschaft 2007. 2006 gewann er nach Stichkampf das World Open in Philadelphia. Im selben Jahr wurde er nach Wesselin Topalow Zweiter beim renommierten M-Tel Masters in Sofia, ebenfalls geteilter Zweiter im darauffolgenden Jahr. In den Kandidatenkämpfen 2007 in Elista bezwang Kamsky zunächst Étienne Bacrot deutlich mit 3,5:0,5, unterlag dann in der zweiten Runde Boris Gelfand mit 1,5:3,5. Ende 2007 feierte Kamsky seinen größten sportlichen Erfolg seit seiner Wiederkehr zum Schach: In Chanty-Mansijsk gewann er durch einen Finalsieg über Alexei Schirow (2,5:1,5) den Weltpokal 2007 (in den Runden zuvor besiegte er unter anderem Pjotr Swidler, Ruslan Ponomarjow und Magnus Carlsen) und qualifizierte sich gleichzeitig zum Kandidatenfinale im Februar 2009 gegen Wesselin Topalow, in dem der Herausforderer des Weltmeisters für die Weltmeisterschaft 2009 ermittelt werden soll. Dieses Match, das vom 17. bis zum 26. Februar 2009 in Sofia stattfand, verlor er mit 2,5:4,5 (+1, -3, =3).

Kamskys aktuelle Elo-Zahl beträgt 2725, damit liegt er auf Rang 17 der Weltrangliste und ist bester Spieler der USA (Stand: Januar 2009).

Familie

Kamsky ist verheiratet und hat einen Sohn.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • kamski — kȃmskī prid. DEFINICIJA ob. u: SINTAGMA kamski jezik, v. kam ETIMOLOGIJA vidi kam …   Hrvatski jezični portal

  • Gata Kamski — en 2006. Nombre …   Wikipedia Español

  • Gata Kamski — Gata Kamsky Kamsky bei der Schacholympiade 2008 in Dresden Name Gata Rustemowitsch Kamsky Schreibweisen …   Deutsch Wikipedia

  • Gata Rustemowitsch Kamski — Gata Kamsky Kamsky bei der Schacholympiade 2008 in Dresden Name Gata Rustemowitsch Kamsky Schreibweisen …   Deutsch Wikipedia

  • Gata Kamsky — Kamsky bei der Schacholympiade 2008 in Dresden Name Gata Rustemowitsch Kamsky Schreibweisen …   Deutsch Wikipedia

  • Cisma del ajedrez — Se denomina cisma del ajedrez a la situación que atravesó el ajedrez mundial entre 1993 y 2002 tras el abandono de la FIDE por parte de Gari Kaspárov. Contenido 1 Antecedentes 1.1 La GMA y la primera copa del mundo 1.2 Tensión entre la GMA y la… …   Wikipedia Español

  • Kamsky — Gata Kamsky Kamsky bei der Schacholympiade 2008 in Dresden Name Gata Rustemowitsch Kamsky Schreibweisen …   Deutsch Wikipedia

  • Gijssen — Geurt Gijssen (* 15. August 1934) ist ein niederländischer Schachschiedsrichter. Er ist seit 1979 Internationaler Schiedsrichter [1] und derzeit (Mai 2007) Vorsitzender der Regelkommission der FIDE.[2] Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einsätze als… …   Deutsch Wikipedia

  • Sparkassen-Schachmeeting Dortmund — Anatoli Karpow, FIDE Weltmeister bis 2000 bei den Dortmunder Schachtagen Die Dortmunder Schachtage (Dortmunder Sparkassen Chess Meeting) ist eines der renommiertesten Schachturniere weltweit. Es gilt als Superturnier der FIDE und findet jedes… …   Deutsch Wikipedia

  • Cascade Volga-Kama — La cascade Volga Kama (en russe : Волжско Камский каскад, Voljsko Kamski kaskad) désigne la succession de réservoirs et de barrages hydroélectriques aménagés sur la Volga et son principal affluent, la Kama, en Russie. On parle également de… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”