Leoparden küßt man nicht

Leoparden küßt man nicht
Filmdaten
Deutscher Titel Leoparden küßt man nicht
Originaltitel Bringing Up Baby
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1938
Länge 102 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Howard Hawks
Drehbuch Hagar Wilde,
Dudley Nichols
Produktion Cliff Reid ,
Howard Hawks
Musik Roy Webb,
Jimmy McHugh
Kamera Russell Metty
Schnitt George Hively
Besetzung

Leoparden küßt man nicht (Originaltitel: Bringing Up Baby) ist eine US-amerikanische Screwball-Comedy aus dem Jahr 1938. Das Drehbuch zum Film wurde von Dudley Nichols und Hagar Wilde nach einer Geschichte von Hagar Wilde verfasst, die er zuvor im Collier's Magazine veröffentlichte. Regie führte Howard Hawks.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der vergeistigte Paläontologe David Huxley arbeitete seit vier Jahren an der Rekonstruktion eines Brontosaurus, für die ihm nur noch ein einziger Knochen fehlt. Er steht zudem kurz vor der Hochzeit mit seiner herrischen Kollegin Alice.

Am Tag vor der Hochzeit − und der Ankunft des Knochens − wird er von seinem Vorgesetzten zu einem Golfspiel mit dem Anwalt der Millionärin Mrs. Carlton Random geschickt. Mrs Random überlegt, dem Museum eine Million US-Dollar zu spenden. David soll einen guten Eindruck erwecken und damit dem Museum zur Spende verhelfen.

Auf dem Golfplatz trifft er Susan Vance, die Davids Golfbälle und zum Schluss auch sein Auto für ihr Eigentum hält. Er trifft sie am Abend wieder, und da Susan ihn für einen Zoologen hält, bringt sie ihn dazu, auf den zahmen Leopard „Baby“ aufzupassen, ein Geschenk ihres Bruders an ihre Tante. Am nächsten Tag, nach der Ankunft des Knochens, bringen sie gemeinsam den Leoparden und den Knochen in ein Landhaus in Connecticut in dem Susans alleinstehende Tante lebt.

Dort beschließt Susan, dass sie sich in David verliebt hat, und versucht, ihn so lange wie möglich im Haus zu halten, um seine bevorstehende Hochzeit zu sabotieren. Es kommt zu Verwicklungen, als Susans Hund George den Brontosaurus-Knochen im Garten vergräbt. Dazu kommt noch ein weiterer, gefährlicher Leopard der zu einem Zirkus gehört, den David und Susan aus seinem Transporter befreien, weil sie glauben, es handle sich um Baby.

David kommt schließlich dahinter, dass Susan die Nichte von Mrs. Random ist, und kann mit ihrer Hilfe die Spende sichern. Als ihm Susan am Ende des Filmes den fehlenden Knochen ins Museum bringt, gesteht David ihr seine Liebe. Kurz darauf bringt Susan das Brontosaurus-Skelett zum Zusammensturz.

Hintergrund

Der Film war zunächst ein kommerzieller Fehlschlag, wurde aber im Laufe der Zeit zum Klassiker, landete auf drei der Bestenlisten des American Film Institute und wurde im Jahr 1990 ins National Film Registry aufgenommen.

Für Regisseur Hawks bedeutete der Flop das Ende seiner Karriere bei RKO und besiegelte zunächst Katharine Hepburns Ruf als Kassengift − sie musste sich aus ihrem Vertrag bei RKO freikaufen und kehrte zum New Yorker Broadway zurück.[1] Erst Die Nacht vor der Hochzeit, ihre dritte Zusammenarbeit mit Cary Grant, brachte sie zwei Jahre später wieder auf die Leinwand.

Regisseur Peter Bogdanovich, der den Film zu seinen Lieblingsfilmen zählt, drehte 1972 mit Is’ was, Doc? eine Hommage an Leoparden küßt man nicht. Mit Who's That Girl wurde 1987 der Stoff mit Madonna in der Hauptrolle neu adaptiert.

Kritiken

Einfallsreich, voller Tempo und von pausenlosem Witz.

Lexikon des internationalen Films

Eine der besten Komödien des Kinos. Übermütig in der Stimmung, perfekt in den Gags.

Kölner Stadt-Anzeiger

102 Minuten lang handelt der Film von nichts anderem als vom Sex, ohne allerdings von ihm zu sprechen, geschweige denn ihn zu zeigen. […] Beruf, Geld und Anerkennung sind nichts, wenn sie mit der Verdrängung lustvoller Gefühle erkauft sind, zeigt der Film mit der ihm eigenen Evidenz. Das perfekte Chaos-Paar Katherine Hepburn und Cary Grant ist der Garant dafür, daß diese Filmlogik greift. […] Großen Anteil an der komödiantischen Qualität des Films hat das Drehbuch, das einige der besten Dialoge enthält, die für eine Screwball comedy geschrieben wurden. […] Howard Hawks hat durch seine temporeiche Inszenierung den Witz der Dialoge noch verstärkt. […] So ist diese Komödie der beste Ausweis jener 'handwerklichen Intelligenz', die Jacques Rivette Howard Hawks attestierte.

Dietrich Leder[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag auf filmsite.org, abgerufen am 21. Januar 2008
  2. Dietrich Leder, in: Filmklassiker : Beschreibungen und Kommentare /Hrsg. von Thomas Koebner, unt. Mitarb. v. Kerstin-Luise Neumann, Bd. 1: 1913-1946, Reclam, Stuttgart 1995 (Universal-Bibliothek; 9416), ISBN 3-15-009416-X, S. 364-370; bezogen wird sich auf: Jacques Rivette, Genie des Howard Hawks, zuerst 1953 ersch., wieder abgedr. in : J.R., Schriften fürs Kino, München 1989 (CICIM; 24/25))

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