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Lufthansa Cargo
IATA-Code: LH ICAO-Code: GEC Rufzeichen: Lufthansa Cargo Gründung: 1994 Sitz: Kelsterbach, Deutschland Drehkreuz: Allianz: Lufthansa Cargo Group Flottenstärke: 19 Ziele: national / international Die Lufthansa Cargo AG ist eine deutsche Frachtfluggesellschaft innerhalb des Lufthansa-Konzerns und 100-prozentige Tochtergesellschaft der Deutschen Lufthansa AG. Als weltweit zweitgrößte Frachtfluggesellschaft ist Lufthansa Cargo führender Akteur im internationalen Frachtlinienverkehr der IATA. Das Streckennetz umfasst etwa 450 Ziele auf allen fünf Kontinenten. Neben den Transportkapazitäten der eigenen Frachtflugzeuge des Typs McDonnell Douglas MD-11 vermarktet sie auch die Frachtkapazitäten der über 300 Passagierflugzeuge (sogenannte Belly-Kapazitäten) des Lufthansa-Konzerns sowie der Flugzeuge von Thomas Cook (einschließlich Condor und SunExpress). Die Frachtflüge werden unter LH-Flugnummern und unter ICAO-Code „GEC“, übernommen vom Vorgängerunternehmen German Cargo, durchgeführt, das Rufzeichen lautet 'Lufthansa Cargo'.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmensprofil
Die Lufthansa Cargo AG wurde am 30. November 1994 als eigenständiges Logistik-Unternehmen innerhalb des Lufthansa-Konzerns gegründet. Der frühere Geschäftszweig Lufthansa Cargo wurde damit aus der Passagierfluggesellschaft Lufthansa (Konzernintern Lufthansa Passage Airlines genannt) ausgegliedert und zusammen mit der bereits zuvor von der Deutschen Lufthansa AG gegründete Tochtergesellschaft German Cargo Services GmbH in die Lufthansa Cargo AG überführt.
Im Jahr 2008 wurden 46,7 Prozent der Verkehrserlöse im asiatisch-pazifischen Raum erzielt, gefolgt von Nordamerika mit 24,5 Prozent, Europa (11,9 %), Südamerika (8,7 %), Afrika (6,1 %) und Nahost (2,1 %). Im Oktober 2004 wurde in einem Joint Venture zwischen Shenzhen Airlines (51 %), Lufthansa Cargo AG (25 %) und der DEG-Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (24 %) die chinesische Frachtflugliniengesellschaft Jade Cargo International gegründet. Der Flugbetrieb wurde im August 2006 aufgenommen. Mit dieser Beteiligung hat sich Lufthansa Cargo indirekten Zugang zum innerasiatischen Luftfrachtmarkt verschafft. Des Weiteren ist die Lufthansa Cargo AG an dem 2004 errichteten „International Cargo Center Shenzhen (ICCS)“ beteiligt.
Flotte
Die Flotte der Lufthansa Cargo hat ein Durchschnittsalter von 10,2 Jahren (Stand: Mai 2008):
- 14 McDonnell Douglas MD-11F
- Alitalia, zwei ex Varig) 5 McDonnell Douglas MD-11SF (drei ex
- Wet-Lease von World Airways 2 McDonnell Douglas MD-11F im
Die jeweilige Luftfahrzeugkennung der 19 Frachtflugzeuge lautet in alphabetischer Reihenfolge D-ALCA bis D-ALCS. World Airways setzt MD-11F mit unterschiedlichen Registriernummern ein. Im Jahre 2005 musterte die Lufthansa Cargo ihre bis zu 8 Boeing 747-200F aus und setzte komplett auf die modernere MD-11F.
Basisdaten
Aus: Geschäftsbericht Lufthansa-Konzern 2008, Seite 86
- Beförderte Fracht/Post: 1,696 Mio. Tonnen (2007: 1,805 Mio.t)
- Angebotene Fracht-Tonnenkilometer: 12.584 Mio. (2007: 12.236 Mio.)
- Verkaufte Fracht-Tonnenkilometer: 8.283 Mio. (2007: 8.451 Mio.)
- Fracht-Nutzladefaktor: 65,8 % (2007: 69,1 %)
- Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt: 4.619 (2007: 4.589)
- Vorstandsvorsitzender: Carsten Spohr
- Umsatz: 2,907 Mrd. EUR (2007: 2,736 Mrd. EUR)
- Operatives Ergebnis: 164 Mio. EUR (2007: 136 Mio. EUR)
Die 2008 beförderte Frachtmenge lag um 6 Prozent unter der des Vorjahres. Während der Umsatz um 6,3 Prozent stieg, erhöhte sich das operative Ergebnis um 20,6 Prozent.
Leistungen
Das Kerngeschäft ist das Airport-to-Airport-Luftfrachtgeschäft.
Lufthansa Cargo hat als erstes Luftfrachtunternehmen seine gesamte Produktpalette auf zeitdefinierte Services umgestellt und via Internet buchbar gemacht. Bei den insgesamt zwei angebotenen Services handelt es sich um td.pro als Standardservice und td.Flash für Expressfracht.
Luftfracht-Drehkreuz Frankfurt/Main
Zentrales Luftfracht-Drehkreuz der Lufthansa Cargo ist der Flughafen Frankfurt am Main, Europas größter Frachtflughafen. Dabei arbeiten der Flughafenbetreiber Fraport AG und Lufthansa Cargo AG eng zusammen. Lufthansa Cargo AG ist der Hauptnutzer der CargoCity Nord und bemüht sich seit einiger Zeit auch in der CargoCity Süd Fuß zu fassen. Diese CargoCity Süd ist vor allen Dingen deshalb interessant, weil sich der weitaus überwiegende Teil der internationalen Spediteure – den Luftfracht-Hauptkunden – dort niedergelassen hat. Diese Unternehmen stellen die Vernetzung auf dem Land- und Seeweg sicher. Unterschiedliche Auffassungen zwischen Fraport und Lufthansa Cargo bestehen zum Nachtflugverbot. Mit dem Antrag auf Erweiterung der Flughafen-Kapazitäten sah sich die Fraport gleichzeitig zu einem Antrag auf Nachtflugverbot für alle geplanten Flüge veranlasst, damit der Ausbau politisch konsensfähig bleibt. Demgegenüber fordert Lufthansa Cargo eine „praktikable Nachtflugregelung“.
Entzug der russischen Überflugrechte
Russische Behörden sprachen am 28. Oktober 2007, 0:00 Uhr, offenbar aus wirtschaftlichen Interessen ein Überflugverbot gegenüber Lufthansa Cargo aus. Russland verlangte vom deutschen Konzern, sein Frachtdrehkreuz aus dem kasachischen Astana ins sibirische Krasnojarsk zu verlegen. Für die den Flughafen Frankfurt-Hahn (Rheinland-Pfalz) nutzende russische Frachtfluggesellschaft Aeroflot-Cargo, wurde ein Landeverbot in Deutschland, das vom deutschen Luftfahrt-Bundesamt (LBA) verhängt worden war, nach einem Tag wieder aufgehoben − offenbar auf Drängen des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD).[1] Trotz der klaren Aussage führender Bundespolitiker, man werde sich nicht erpressen lassen, erklärte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am 2. November 2007 überraschend, die deutsche Seite sei zum Einlenken und damit zum Umzug des Lufthansa-Cargo-Drehkreuzes nach Krasnojarsk in Russland bereit. Tiefensee geriet daraufhin in die Kritik.[2] Im April 2008 einigten sich Lufthansa Cargo und der Flughafen Krasnojarsk über eine künftige Zusammenarbeit. Bis Ende 2008 sollen umfangreiche Modernisierungsarbeiten am russischen Landeplatz erfolgen.[3]
Lufthansa flog im Jahr 2007 rund 50 Mal pro Woche nach Astana. Die kasachische Hauptstadt dient bislang als Zwischenstopp auf dem Transportweg nach ganz Asien.[4]
WOW
Lufthansa Cargo war Gründungsmitglied der ersten strategischen Allianz von Luftfrachtunternehmen WOW. Der Allianz gehören auch Singapore Airlines Cargo, SAS Cargo und JAL Cargo an. Aus ähnlichen Gründen wie bei der Star Alliance flog die MD-11F D-ALCE der Lufthansa Cargo AG bis Mitte 2008 im WOW-Look, um weltweit für diese Logistik-Allianz zu werben. Auf allen anderen Maschinen weisen lediglich verschiedenfarbige Aufkleber auf die Zugehörigkeit zur WOW hin. Zum Ende des Jahres 2007 hat die Gesellschaft entschieden, dass das bis dahin auf den Geschäftspapieren (Briefbögen, Visitenkarten usw.) mitgeführte WOW-Logo zukünftig entfallen soll. Im Frühjahr 2008 erklärte Vorstandschef Carsten Spohr, dass die Luftfrachtallianz aufgrund des eigenen dichten Streckennetzes weitgehend überflüssig geworden sei. Dementsprechend werde das WOW-Bündnis nicht länger aktiv beworben und der Schriftzug im Rahmen der turnusgemäßen Wartung auch von den Flugzeugen entfernt.
Operative Beteiligungen
Gesellschaft Sitz Kapitalanteil (%) cargo counts GmbH 1 Hattersheim 100 Lufthansa Cargo Charter Agency GmbH Kelsterbach 100 handling counts GmbH Frankfurt am Main 100 LH Cargo Holding GmbH Kelsterbach 100 Lufthansa Shenzhen Management Company Ltd. Shenzhen (China) 100 Lufthansa Cargo Servicios Logisticos de Mexico S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100 Jettainer GmbH Raunheim 67 AeroLogic GmbH Schkeuditz 50 Shenzhen Airport International Cargo Terminal Co Ltd. Shenzhen (China) 50 time:matters Holding GmbH Neu-Isenburg 48 Global Logistics System Europe Company for Cargo Information Services GmbH (Traxon Europe) Frankfurt am Main 47 Airmail Center Frankfurt GmbH Frankfurt am Main 40 Shanghai Pudong International Airport Cargo Terminal Co. Ltd. Pudong (China) 29 Jade Cargo International Company Ltd. Shenzhen (China) 25 Global Logistics System Worldwide Company for Development of Freight Information Network GmbH (Traxon Worldwide) Frankfurt am Main 25 1 Die Geschäfte von cargo counts werden Anfang 2009 vollständig von Lufthansa Cargo übernommen, die Gesellschaft damit aufgelöst.[5]
Einzelnachweise
- ↑ „Beck wünscht gute Landung“ (Zeit Online am 8. November 2007)
- ↑ „Eigene Mitarbeiter stellen Tiefensee schlechtes Zeugnis aus“ (Spiegel Online am 4. November 2007)
- ↑ „Lufthansa Cargo, AiRUnion und Flughafen Krasnojarsk unterzeichnen Vereinbarung“ (Pressemitteilung der Lufthansa Cargo AG vom 25. April 2008)
- ↑ „Russland erteilt der Lufthansa Flugverbot“ (Welt Online am 30. Oktober 2007)
- ↑ „Lufthansa Cargo übernimmt Geschäfte von cargo counts“ (Pressemitteilung der Lufthansa Cargo AG vom 28. August 2008)
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der Lufthansa Cargo
- cargo counts GmbH
- LH Cargo in WOW (englisch)
- Flottenübersicht
- Webpräsenz der Lufthansa Cargo Charter (deutsch und english)
Tochtergesellschaften: Lufthansa Cargo | Swiss | Lufthansa Italia | Austrian Airlines
Lufthansa Regional: Air Dolomiti | Augsburg Airways | Contact Air | Lufthansa CityLine | Eurowings (Germanwings)
Kapitalbeteiligungen: Condor Flugdienst (24,9 %)
JetBlue Airways (19,0 %)
Brussels Airlines (45,0 %)
British Midland Airways (80,0 %)Technik: Lufthansa Technik | Lufthansa Flight Training | Lufthansa Systems
Catering: LSG Sky Chefs
Sonstige: AirPlus | Fraport | Terminal 2 am Flughafen München | Delvag | Miles & More
Allianzen: Star Alliance | Lufthansa Regional | WOW
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