Nico Hofmann

Nico Hofmann

Nico Hofmann (* 4. Dezember 1959 in Heidelberg) ist ein deutscher Regisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nico Hofmann, Sohn eines Journalistenehepaars, absolvierte nach bestandenem Abitur ein zweijähriges Volontariat beim Mannheimer Morgen, bewarb sich aber im Alter von 20 Jahren bei der Hochschule für Fernsehen und Film München und wurde dort aufgenommen. An der HFF München studierte er von 1980 bis 1985, sammelte nebenbei erste praktische Erfahrungen als Regieassistent bei Dieter Dorn und schloss die Ausbildung mit Auszeichnung ab.

Danach arbeitete Nico Hofmann als Autor, Regisseur und Produzent. Seit 1990 erfüllt er Lehraufträge an mehreren deutschen Filmhochschulen (Berlin, Ludwigsburg und München).

Er unternimmt regelmäßig Reisen für das Goethe-Institut und hat Workshops in Indien, Irland, Italien und Israel abgehalten. Hofmann ist seit 1996 Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und seit 1997 bei der Europäischen Filmakademie Berlin; zusätzlich ist er seit 1998 als Juror für den Deutschen Fernsehpreis tätig.

Nico Hofmanns erste Arbeiten, die in den achtziger Jahren entstanden, wurden mit Preisen ausgezeichnet. Mit seiner Abschlussarbeit an der Filmhochschule, Der Krieg meines Vaters (1984), setzte sich Hofmann mit der jüngeren deutschen Vergangenheit auseinander und erhielt einige Förderpreise. 1988 entstand Land der Väter, Land der Söhne. Der Film schildert – inspiriert vom Tatsachenroman Großes Bundesverdienstkreuz von Bernt Engelmann – die Geschichte von Fritz Ries.[1] Diese Produktion war der deutsche Wettbewerbsbeitrag für das Festival San Sebastian und wurde unter anderem mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.

Zwischen 1990 und 1993 drehte er für den Tatort, entwickelte für RTL die Krimireihe Balko und arbeitete im Rahmen der Ost-West-Satireserie Schulz & Schulz erstmals mit Götz George zusammen. Für Der letzte Kosmonaut erhielt Nico Hofmann 1995 den Prix Futura; sein Film Der große Abgang wurde mit dem Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste prämiert.

Zehn Jahre nach Studienende und erfolgreichen Jahren als Regisseur wurde Hofmann 1995 zum Professor an die Filmakademie Baden-Württemberg für den Fachbereich „szenischer Film“ berufen.

Im gleichen Jahr drehte er mit Götz George seine TV Produktion Der Sandmann. Der Sandmann wurde u. a. mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold und dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet, bei der Verleihung des RTL-Fernsehpreises Goldener Löwe gab es Auszeichnungen für die Hauptdarsteller, – in Gold für George, in Silber für Karoline Eichhorn – den besten Film und den Regisseur.

Nach diesem großen Erfolg gewann Bernd Eichinger Hofmann für eine dreijährige Zusammenarbeit bei der Constantin Film. Hofmanns Beitrag zu dieser Reihe ist die Neuverfilmung des Klassikers Es geschah am hellichten Tag. Nach 27 Monaten stieg Nico Hofmann aus dem Vertrag aus.

Tätigkeit als Produzent

1998 gründete Hofmann – ausgehend von einem Angebot der Ufa-Film und der CLT – mit Ariane Krampe, Bettina Reitz und Doris Zander die Produktionsfirma teamWorx. Die Firma hat Sitze in München, Berlin und Ludwigsburg.

Mit Event-Produktionen wie Der Tunnel, Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei, Die Sturmflut, Dresden und Die Flucht setzte Hofmann wichtige Trends in der deutschen Fernsehlandschaft und machte teamWorx zum europaweiten Marktführer im Bereich Event-Fernsehen. Ebenso erzielte er mit ambitionierten Filmen wie Wolfsburg, Toter Mann, Stauffenberg, Nicht alle waren Mörder und Das Wunder von Berlin große Erfolge bei Publikum und Kritik. Zu den herausragenden Produktionen von Nico Hofmann zählt neben Dresden der preisgekrönte historische Zweiteiler Die Flucht, der bei seiner Ausstrahlung im März 2007 mehr als 13 Millionen Zuschauer erreichte.

Die Produktion wurde unter anderem mit dem Publikums-Bambi sowie als „Bester TV-Film“ beim Shanghai Television Festival ausgezeichnet und erhielt in gleich drei Kategorien den Deutschen Fernsehpreis. Zu den Produktionen von Nico Hofmann, die 2008 ausgestrahlt bzw. produziert wurden, zählt neben Mogadischu (Regie: Roland Suso Richter) über die Entführung der Landshut im Oktober 1977, der Dreiteiler Die Patin mit Veronica Ferres in der Hauptrolle, sowie Der Vulkan (Regie: Uwe Janson) unter anderem mit Heiner Lauterbach, Armin Rohde, sowie Katja Riemann. Weitere Projekte waren der doku-fiktionale Fernsehfilm Dutschke (Regie: Stefan Krohmer, Buch: Daniel Nocke) über die Galionsfigur der 68-Bewegung sowie Der Mann aus der Pfalz von Regisseur Thomas Schadt, ein Annäherung an den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl. In Kürze wird unter anderem der Zweiteiler Laconia gedreht.

Nico Hofmann wurde für seine Leistungen als Produzent und Regisseur vielfach ausgezeichnet. Für seine besonderen Verdienste im Bereich Fernsehfilm erhielt er 2006 den Hans-Abich-Preis und für seine produzentischen Leistungen bei Dresden, Die Sturmflut und Die Luftbrücke wurde er mit dem Bayerischen Fernsehpreis geehrt. 2007 erhielt er darüber hinaus den Schillerpreis der Stadt Mannheim sowie den Romy als Bester Produzent.

Neben seiner Tätigkeit bei teamWorx ist Hofmann Geschäftsführer der 2008 gegründeten Ufa Cinema GmbH und steht teamWorx commercial vor – einer Division der teamWorx Television & Film GmbH, die auf die Produktion von Image- und Werbefilmen spezialisiert ist. Daneben engagiert sich Hofmann seit vielen Jahren für den Filmnachwuchs. Seit 1995 lehrt er als Professor für den Fachbereich „Szenischer Film“ an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Im Jahr 2000 rief er darüber hinaus mit Bernd Eichinger den Nachwuchspreis First Steps ins Leben, der alljährlich an Abschlussfilme von Studentinnen und Studenten der Filmhochschulen verliehen wird.

Filmografie

Als Regisseur (Auswahl)

  • 1983: Abschiedsbilder (auch Buch)
  • 1984: Der Krieg meines Vaters (auch Buch)
  • 1986: Der Polenweiher
  • 1988: Chimären – Fiktion und Wirklichkeit
  • 1988: Land der Väter, Land der Söhne (auch Buch)
  • 1989: Quarantäne
  • 1991: Tatort – Tod im Häcksler (auch Buch-Mitarbeit)
  • 1991: Der Tod kam als Freund
  • 1992: Schulz & Schulz IV: Neue Welten – alte Lasten
  • 1993: Fünf vor zwölf
  • 1993: Der letzte Kosmonaut
  • 1994–1995: Balko (3 Folgen)
  • 1995: Der Sandmann
  • 1995: Der große Abgang
  • 1996: Tödliche Wende
  • 1997: Es geschah am hellichten Tag
  • 1998: Solo für Klarinette

Als Produzent (Auswahl)

Auszeichnungen (Auswahl)

Nico Hofmanns Arbeiten als Produzent und Geschäftsführer von teamWorx wurden mit einer großen Anzahl an Preisen, darunter mehreren Adolf-Grimme-Preisen, Deutschen Fernsehpreisen und internationalen Preise ausgezeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Interview mit Nico Hofmann. In: Berliner Morgenpost. 7. November 2006

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