- Noord-Brabantsch-Duitsche-Spoorweg Matschappij
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Boxtel–Büderich Boxteler BahnStreckenlänge: 93 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen Provinz (NL): Nordbrabant Verlauf Legendevon Utrecht und von Breda 0 Boxtel nach Eindhoven A2 Datei:BSicon exWBRÜCKE.svgDommel 4 Liempde Olland 10 Schijndel Eerde Datei:BSicon exWBRÜCKE.svgZuid-Willemsvaart Hafenbahn Veghel Verladestelle 18 Veghel 24 Uden Zeeland 35 Mill 41 Haps A73 44 Kreuzung Beugen Strecke Venlo–Nimwegen von Nimwegen 46 Oeffelt Datei:BSicon exWBRÜCKE.svgMaas 49 Gennep 53,0 40,2 Staatsgrenze Niederlande / Deutschland 38,0 Hassum 34,5 Asperden B9 Datei:BSicon exWBRÜCKE.svgNiers von Kleve 30,4 Goch nach Köln Datei:BSicon exWBRÜCKE.svgNiers 26,7 Vornick Datei:BSicon exWBRÜCKE.svgNiers 26,3 Kalbeck 24,7 Buckholt 22,5 Uedem (ehem. Preußisch Uedem) 19,7 Uedemerfeld 18,0 Uedemerbruch 15,3 Labbeck 10,2 Xanten West (ehem. Xanten NBDS) Strecke Moers–Kleve B57 4,2 Birten 2,3 Menzelen-Ginderich ehem. Strecke nach Venlo 0,0 Büderich Büderich Ost Datei:BSicon exWBRÜCKE.svgRheinbrücke Wesel Strecke nach Arnheim Strecke nach Bocholt Wesel ehem. Strecke nach Halten Strecke nach Oberhausen Die Boxteler Bahn wurde am 28. Mai 1869 von niederländischen und deutschen Aktionären in Rotterdam unter dem Namen „Noord-Brabantsch-Duitsche Spoorweg-Maatschappij“ (NBDS) als private Eisenbahngesellschaft gegründet. Sie verlegte später ihren Sitz in die nordlimburgische Gemeinde Gennep. Von den Niederlanden und Preußen erhielt sie die Konzession zum Betrieb einer knapp 100 Kilometer langen Bahnstrecke von Boxtel in der niederländischen Provinz Nordbrabant über Veghel, Gennep, Goch, Xanten und Büderich nach Wesel (deutsche Konzession vom 14. Januar 1873).
Inhaltsverzeichnis
Streckenbau
Unter großen Anstrengungen finanzieller und baulicher Art konnte die Gesellschaft am 15. Juli 1873 ihr erstes 62 Kilometer langes, eingleisiges Streckenstück von Boxtel bis Goch eröffnen. Die restlichen 30 Kilometer der insgesamt 92,7 Kilometer langen Eisenbahnstrecke über Xanten bis Büderich gingen am 1. Juli 1878 in Betrieb. In Goch entstand 1878 zusammen mit der Rheinischen Eisenbahn als Gemeinschaftsbahnhof ein großes Empfangsgebäude in Insellage. Auf den letzten 8 Kilometern von Büderich bis Wesel, die im Eigentum der Cöln-Mindener Eisenbahn standen, benutzte die NBDS zusammen mit ihr die 1.950 m lange Rheinbrücke bei Wesel. Sie war von 1872 bis 1874 beim Bau der Bahnstrecke Wesel – Venlo durch die Cöln-Mindener Bahn errichtet worden. Ein weiteres bedeutendes Bauwerk auf der NBDS Strecke war die 300 m lange, eingleisige Brücke über die Maas im niederländischen Gennep.
Zusammen mit den Preußischen Staatseisenbahnen, der niederländischen „Staatsspoorwegen“ (SS) und der „Reederei Zeeland“ (Fährdienst Vlissingen – England) entstand am 15. Mai 1881 die internationale Bahnpostlinie von Übersee und England ab Vlissingen nach Hamburg und Berlin mit Weiterführung nach Skandinavien und Russland. Trotz zeitweiser Schwierigkeiten mit der SS entstand daraus ein lukrativer Reiseverkehr mit Kurswagen über die Bahnstrecke der NBDS.
Um die rege Nutzung im Reiseverkehr, u. a. durch gekrönte Häupter sicherzustellen, wurden Anfang des 20. Jahrhunderts die Kurswagen durch internationale Züge über die NBDS nach Hamburg, Berlin und Süddeutschland ersetzt. Für diese schweren Züge schaffte die NBDS 1908 als erste niederländische Eisenbahngesellschaft schwere 2 C gekuppelte Lokomotiven an, die wegen ihres blauen Anstrichs „Blaue Brabanter“ genannt wurden. Die Maschinen führten die Züge mit Wagen mehrerer Bahngesellschaften in Deutschland über Wesel hinaus bis Münster und Oberhausen. Ab 1897 liefen in diesen Zügen auch Speisewagen und ab 1904 Schlafwagen der Internationalen Schlafwagengesellschaft (CIWL), Brüssel (Compagnie Internationale des Wagons–Lits et des Grands Express Européene). Gleichzeitig musste die NBDS wegen der steigenden Zugdichte die Teilstrecke Boxtel – Goch bis 1912 zweigleisig ausbauen.
Um ihren geringen Güterverkehr zu beleben, führte die NBDS schon 1882 den sogenannten gebrochenen Verkehr ein, indem sie mit eigenen Schiffen Ölsaaten von Rotterdam zu ihrem eigenen Kanalhafen in Veghel fuhr und von dort mit ihren Zügen zu den Margarinewerken in Goch brachte. In Gegenrichtung beförderte sie vorwiegend Ruhrkohlen mit der Bahn nach Veghel und nach Umladung per Schiff nach Rotterdam.
1912 erbaute die NBDS entlang der Maas auf der Staatsstraße von Nimwegen über Gennep nach Venlo die schmalspurige 63 Kilometer lange "Maas-Buurtsporweg" (MBS). Sie wurde am 31. Mai 1913 eröffnet und bediente als Lokalbahn bis 1944 den lokalen Personen- und Güterverkehr.
Ende der NBDS
Ständige finanzielle Schwierigkeiten durch hohe Schulden und das zu geringe Eigenkapital, hohe Streckeninvestitionen und steigende Personalkosten führten schon 1913 zu einer losen Kooperation der NBDS mit der SS. Der Zusammenbruch des internationalen Verkehrs im Ersten Weltkrieg und nach dem Krieg führte 1919 zur Fusion mit der SS. 1921 wurde über das Restvermögen der Gesellschaft der Konkurs eröffnet. Die Deutsche Reichsbahn und die SS übernahmen am 1. Juli 1925 die Bahnstrecke und betrieben sie in ihren Ländern als Nebenbahnen weiter.
Während des deutschen Angriffs auf die Niederlande fiel die Eisenbahnbrücke bei Gennep schon am 10. Mai 1940, dem ersten Kriegstag, durch Verrat in die Hände der einrückenden Wehrmacht. Hierdurch wurde den deutschen Truppen der Durchbruch durch die als Verteidigungslinie vorgesehene Peel-Raam-Stellung ermöglicht. Im Zuge der Operation Market Garden wurde diese Brücke am 18. September 1944 durch deutsche Truppen gesprengt. Die Zerstörungen am Ende des Zweiten Weltkriegs ließen nur noch auf einigen Teilstrecken einen Bahnverkehr zu. Ein durchgehender Betrieb in Deutschland war nach der Sprengung der Weseler Rheinbrücke durch deutsche Truppen am 10. März 1945 und der vollständigen Zerstörung der Bahnstrecke zwischen Uedemerfeld und Xanten durch kanadische Pioniere nicht mehr möglich. Auf den beiden westlich und östlich von Goch betriebenen kurzen Teilstrecken nach Hassum und Uedem wurde der Personenverkehr schon 1949 bzw. 1963 stillgelegt. Mit der Einstellung des Güterverkehrs 1966 bzw. 1967 hatte in Deutschland der Bahnverkehr auf der ehemaligen Strecke der NBDS aufgehört. Auch in den Niederlanden wurde der Bahnverkehr nach dem Krieg nur teilweise wieder aufgenommen. 1950 wurde der Personenverkehr zwischen Boxtel und Uden, das einzige Teilstück auf dem noch Personenverkehr stattfand, eingestellt. Ab 1971 kam es hier schrittweise zur Einstellung des Güterverkehrs; 1971 wurde die Strecke zwischen Mill und Gennep stillgelegt, 1978 wurde der Verkehr zwischen Uden und Mill eingestellt, und 1983 der zwischen Veghel und Uden. Das letzte im Güterverkehr betriebene Streckenstück der ehemaligen NBDS Strecke von Boxtel bis Veghel wurde 2004 stillgelegt. Zur Zeit wird eine Reaktivierung der Strecke Boxtel - Schijndel - Veghel - Uden als 'Lightrail' (mit Zügen 's-Hertogenbosch - Boxtel - Uden) geprüft. Falls die Strecke wieder in Betrieb genommen werden würde, wäre es erst die dritte Eisenbahnstrecke in den Niederlanden seit dem Zweiten Weltkrieg, die für den Personenverkehr wiedereröffnet würde. An den übrigen Teilen der Boxteler Bahn, in den Niederlanden „Duits Lijntje“ genannt, erinnern in beiden Ländern nur noch einige Gebäude und ihre Spuren in der Landschaft.
Lokomotiven und Wagen
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts bezog die NBDS ihre Streckenlokomotiven aus England von der Firma Beyer, Peacock & Co., Manchester und von der Lokomotivfabrik Hohenzollern in Düsseldorf. Die 1B gekuppelten Außenrahmenmaschinen entsprachen dem damaligen englisch/niederländischen Typ. Für den Güterverkehr hatte man C gekuppelte Lokomotiven von Hohenzollern, Düsseldorf, bezogen.
Erst die ab 1908 angeschafften insgesamt 8 blauen Schnellzugmaschinen (Blaue Brabanter), 6 von Beyer, Peacock, 2 von Hohenzollern, mit ihrem 2C gekuppelten Laufwerk und Innenzylindern stellten einen für die Niederlande neuen Typ dar. Sie wurden Vorbild für einen gleichartigen Heißdampftyp der SS.
Für den Lokalverkehr besaß die NBDS eine größere Zahl an zweiachsigen Abteilwagen. Für die von ihr im Transit beförderten internationalen Schnellzüge stellte sie nur die Packwagen.
Da im Güterverkehr vor allem Ölsaaten befördert wurden, überwog der Anteil geschlossener 2-achsiger Güterwagen. Speziell für den Margarinetransport in Deutschland waren bei der NBDS eine Anzahl eigener und privater Kühlwagen eingestellt.
Passagieraufkommen
- 1877: 189.560 Reisende
- 1887: 312.882 Reisende
- 1897: 486.524 Reisende
- 1907: 803.916 Reisende
- 1913: 876.213 Reisende
Literatur
- Vincent Freriks & Hans Schlieper: De Noord-Brabantsch-Duitsche Spoorweg-Maatschappij, de Vlissinger Postroute, Uquilair, Rosmalen 2008, ISBN 978-90-71513-65-7. (Niederländisch)
- Michael Lehmann: Der Blaue Brabant – Die Geschichte der Boxteler Bahn, Guntlisbergen, Uedem 1998, ISBN 3-9802229-4-2.
- London - St. Petersburg, Die Geschichte der NBDS und ihrer Strecke Boxtel - Veghel - Gennep - Goch - Wesel im europäischen Eisenbahnverkehr als CD
Weblinks
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