Plymouth Horizon

Plymouth Horizon

Der Dodge Omni war ein von dem US-amerikanischen Automobilhersteller Dodge von 1978 bis 1990 produzierter Kleinwagen mit Frontantrieb.

Angeboten wurde der Omni als fünftürige Schräghecklimousine sowie von Herbst 1978 bis Sommer 1982 als dreitüriges Fließheck-Coupé Omni 024, das ab Modelljahr 1983 unter der Bezeichnung Dodge Charger lief.

Schwestermodell des Dodge Omni war der bis auf die Embleme identische Plymouth Horizon, dessen Coupé-Variante zunächst Horizon TC3, ab Modelljahr 1983 Turismo hieß.

Von den Coupés wurden auf verlängertem Radstand Pick-Up-Modelle abgeleitet, die in den Modelljahren 1982 bis 1984 als Dodge Rampage bzw. nur 1983 als Plymouth Scamp erhältlich waren.

Die Dodge Omni- und Plymouth Horizon-Limousinen entsprachen optisch wie technisch im Wesentlichen dem europäischen Talbot Horizon, abgesehen von Details wie Felgen, Scheinwerfern usw., verfügten aber über andere Motorisierungen und Getriebe und einen dem amerikanischen Geschmack angepassten Innenraum. Die Coupé-Varianten besaßen ganz eigene Karosserien.

Entwicklung und Modellpflege von Dodge Omni und Plymouth Horizon verliefen parallel, daher gilt alles im folgenden für den Omni Gesagte auch für den Horizon.

Dodge Omni und Plymouth Horizon Limousine (1978-1990)

Dodge/Plymouth
Omni/Horizon
Hersteller: Chrysler Corporation
Produktionszeitraum: 1978–1990
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Limousine, fünf Türen
Motoren: 1,6 l-R4, 63-65 PS
1,7 l-R4, 64-76 PS
2,2 l-R4, 85-112 PS
2,2 l-Turbo-R4, 148 PS
Länge: 4186 mm
Breite: 1681 mm
Höhe: 1364 mm
Radstand: 2520 mm
Leergewicht: 949-1051 kg
Vorgängermodell: kein direkter Vorgänger
Nachfolgemodell: kein direkter Nachfolger

Im Januar 1978 wurden Dodge Omni und Plymouth Horizon als erste Frontantriebs-Fahrzeuge des Chrysler-Konzerns vorgestellt. Ihre Basis stellte das bei Simca in Frankreich entwickelte Modell Horizon dar, das als Talbot Horizon auf den Markt kam. Simca hatte sich bis 1978 in Chrysler-Besitz befunden, und Chrysler sicherte sich beim Verkauf von Simca an Peugeot die Rechte, den Horizon in den USA bauen zu dürfen.

Angetrieben wurde der Omni von einem 1,7 l-Reihenvierzylinder mit 76 PS, der von Volkswagen stammte und seine Kraft über ein Vierganggetriebe oder Chryslers TorqueFlite-Dreigangautomatik an die Vorderräder abgab. Es gab nur eine Ausstattungsstufe, die sich aber durch verschiedene Pakete außen wie im Innenraum aufwerten ließ, bis hin zum Premium Wood Grained-Paket, bei dem Holzfolie die Flanken schmückte.

Im Modelljahr 1979 sank die Leistung des Vierzylinders infolge strengerer Abgasnormen auf 71, 1980 auf 66, 1981 auf 64 PS.

1981 erhielt der Omni einen geänderten Kühlergrill. Neu im Programm waren der selten georderte Omni Euro-Sedan, eine sportlich aufgemachte Variante mit Alufelgen, Breitreifen und Drehzahlmesser, sowie der Omni Miser ("Geizhals"). Bei letzterem handelte es sich um ein auf minimalen Benzinverbrauch getrimmtes Modell mit abgemagerter Ausstattung und längerer Achsübersetzung, das einen Normverbrauch von 5,5 Litern/100 km erreichte. Für alle Modelle außer den Miser gab es nun auf Wunsch den hauseigenen 2,2 l-Vierzylinder (85 PS) im Verein mit Viergang-Overdrive-Schaltgetriebe oder Automatik.

1983 wurde die Ausstattung des Omni um Halogenscheinwerfer, verstellbare Sitzrückenlehnen, Quarzuhr, Bremskraftverstärker und Tageskilometerzähler angereichert. Ab Anfang 1983 wurde der VW-Vierzylinder durch einen 63 PS leistenden 1,6 l-Vierzylinder von Peugeot abgelöst, der 2,2-Liter erstarkte auf 96 PS. Miser und Euro-Sedan fielen aus dem Programm, und auf Wunsch gab es nun auch ein Fünfganggetriebe.

Ab Modelljahr 1984 gab es den Omni in Basis- und in SE-Ausstattung, ferner als Omni GLH; das Kürzel stand laut Werk für "goes like hell", also "geht wie der Teufel". Der Peugeot-Motor gewann zwei Pferdestärken (65 PS) und war nicht mehr mit Automatik lieferbar; der 2,2-Liter leistete 97 oder 112 PS in der neuen, für alle Varianten bestellbaren Hochleistungsversion, die im GLH serienmäßig war. Vom GLH gab es kein Plymouth Horizon-Parallelmodell.

Ab 1985 war im GLH gegen Mehrpreis die turbogeladene Version des 2,2-Liters mit 148 PS lieferbar.

Für das Modelljahr 1987 wurde das Omni-/Horizon-Programm stark gestrafft. Es gab nur noch eine Version namens Omni America bzw. Horizon America, die grundsätzlich mit dem 2,2-Liter mit 97 PS ausgerüstet war. Alle übrigen Motoren wurden gestrichen. Es gab nur noch drei einzeln zu bestellende Extras und drei Extra-Pakete. Damit einher ging eine deutliche Preissenkung, was den Absatz der Modelle stark ankurbelte.

1988 wurde der 2,2-Liter auf Benzineinspritzung umgestellt und leistete damit 94 PS.

1990 entfiel die Bezeichnung America wieder.

Im Sommer 1990 wurde die Fertigung der Limousinen nach etwa 720.000 Exemplaren (darunter 13.400 GLH und 1196 Euro-Sedan) eingestellt. Vom Plymouth Horizon entstanden im gleichen Zeitraum rund 880.000 Stück.

Dodge Omni 024/Plymouth Horizon TC3 (1978-1982)

Dodge/Plymouth
Bild nicht vorhanden
Omni 024/Horizon TC3
Hersteller: Chrysler Corporation
Produktionszeitraum: 1978–1982
Klasse: Sportcoupé
Karosserieversionen: Coupé, drei Türen
Motoren: 1,7 l-R4, 64-71 PS
2,2 l-R4, 85 PS
Länge: 4387 mm
Breite: 1676 mm
Höhe: 1306 mm
Radstand:
Leergewicht: 967-1049 kg
Vorgängermodell: kein direkter Vorgänger
Nachfolgemodell: Dodge Charger bzw. Plymouth Turismo

Im Herbst 1978 erschienen die Coupé-Varianten von Dodge Omni und Plymouth Horizon mit der Technik der Limousinen, aber völlig eigenständiger Karosserielinie mit schräger Schnauze, Fließheck und in die Heckklappe integriertem Spoiler. Ihr Radstand war von 252 auf 245,6 cm verkürzt, die Außenlänge fiel mit 439 cm allerdings um 20 cm größer aus.

Lieferbar waren die Coupés, wie die Limousinen, anfangs nur mit dem 1,7-Liter von Volkswagen und nur in einer Ausstattungsversion. Diese ließ sich allerdings durch ein Sport-Paket aufwerten.

Im Modelljahr 1980 erschien der Dodge Omni 024 DeTomaso, zu dem es kein Plymouth-Parallelmodell gab. Trotz des sportliche Assoziationen weckenden Namens handelte es sich um ein reines Optikpaket, auch der DeTomaso-Fahrer hatte sich mit 66 PS zu begnügen. Bei Plymouth gab es stattdessen ein neues Turismo-Paket, das Alufelgen, mattschwarzen Lack und einen sportiv aufgemachten Innenraum umfasste.

1981 war im DeTomaso der neue 2,2-Liter mit 85 PS serienmäßig, den es gegen Aufpreis auch in allen anderen Dodge- und Plymouth-Versionen des Coupés gab. Wie die Limousinen, so wurden auch die Coupés 1981/82 in Miser-Version mit spartanischer Ausstattung und längerer Hinterachsübersetzung angeboten.

Im Modelljahr 1982 trat der Omni Charger 2.2 in betont sportlicher Aufmachung an die Stelle des Omni DeTomaso; bei Plymouth stand weiterhin der TC3 Turismo im Programm.

Ab Modelljahr 1983 wurden die Modelle leicht verändert als Dodge Charger bzw. Plymouth Turismo weitergebaut; siehe dort.

Bis dahin waren vom Dodge Omni 024 insgesamt ca. 170.000 Exemplare (davon 1952 in DeTomaso-Version und 14.400 Charger) und vom Plymouth Horizon TC3 etwas über 200.000 Stück (davon ca. 8000 Turismo) entstanden.


Quellen

Flammang, James M./Kowalke, Ron: Standard Catalog of American Cars 1976-1999. Krause Publications, Iola 1999. ISBN 0-87341-755-0


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