Bahnhof Berlin-Köpenick

Bahnhof Berlin-Köpenick
Berlin-Köpenick
Eingang zum S-Bahnhof Köpenick
Eingang zum S-Bahnhof Köpenick
Daten
Kategorie 4
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung BKP (Fernbahn)
BKPK (S-Bahn)
Eröffnung 23. Oktober 1842
Architektonische Daten
Architekt Karl Cornelius,
Waldemar Suadicani
Lage
Stadt Berlin
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 27′ 31″ N, 13° 34′ 51″ O52.45861111111113.580833333333Koordinaten: 52° 27′ 31″ N, 13° 34′ 51″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe im Raum Berlin

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Der Bahnhof Berlin-Köpenick ist ein S-Bahnhof im Bezirk Treptow-Köpenick. Der zweigleisige Durchgangsbahnhof an der Bahnhofstraße und am Elcknerplatz befindet sich an der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eröffnung bis 1930er Jahre

Der Halt wurde mit Eröffnung des Streckenabschnitts Berlin–Frankfurt (Oder) am 23. Oktober 1842 eröffnet. Die Station befand sich damals etwa einen Kilometer von der damals selbstständigen Stadt Köpenick entfernt. Als Verbindung zwischen Stadt und Bahnhof wurde die noch heute so bezeichnete Bahnhofstraße angelegt.

Zwischen 1899 und 1902 wurden die Bahnhofsanlagen für den steigenden Verkehr grundlegend umgestaltet. Dabei erhielt die Strecke nördlich der Ferngleise ein eigenes Vorortgleispaar. Die gesamte Anlage wurde zur niveaufreien Kreuzung der querenden Straßen auf einen Damm verlegt. Der Bahnhof selbst erhielt ein neues Empfangsgebäude, das durch die Architekten Karl Cornelius und Waldemar Suadicani im Auftrag der Königlichen Eisenbahn-Direktion Berlin errichtet wurde. Die Station verfügte seitdem weiterhin über einen Mittelbahnsteig in Berliner Bauweise, eine dreigleisige, östlich gelegene Wendeanlage für die Vorortzüge sowie eine Güterladestelle entlang der Ferngleise.

Die seit 1883 vom Bahnhof in Richtung Stadtkern Köpenick verkehrende Pferdebahn wurde 1903 auf elektrischen Betrieb umgestellt.

Am 11. Juni 1928 wurde der Vorortverkehr auf das noch heute genutzte elektrische System mit seitlicher Stromschiene und 750 Volt Gleisspannung umgesetzt. Da zunächst nicht genügend Züge für den elektrischen Betrieb zur Verfügung standen, wurde bis zum 20. März 1929 im Mischbetrieb gefahren. Einhergehend mit der Elektrifizierung erfolgten wiederum umfangreiche Arbeiten, unter anderem die Anpassung der Signaltechnik und die Erhöhung der Bahnsteigkanten von 760 auf 960 Millimeter. Westlich des Bahnhofs entstand ferner ein Unterwerk. Dieser elektrische Vorortverkehr wurde seit dem 1. Dezember 1930 mit dem Namen S-Bahn bezeichnet.

1930er Jahre bis Nachkriegszeit

Die Germania-Planungen der Nationalsozialisten sahen den Ausbau der Strecke auf sechs Gleise bis Köpenick vor, da zwischen Köpenick und Ostkreuz eine Fern-S-Bahn (ähnlich den heutigen RE-Zügen) verkehren sollte, die die knapp zehn Kilometer lange Strecke ohne Halt zurücklegen sollte. Außerdem war eine Direktverbindung für Fernzüge vom Südring zur Schlesischen Bahn vorgesehen, diese sollte am Bahnhof Köpenick ausfädeln. Summa summarum hätte der Bahnhof damit bei Realisierung dieser Vorhaben auf bis zu acht Bahnsteigkanten ausgebaut werden müssen. Das Vorhaben kam jedoch auf Grund des Zweiten Weltkrieges nie über das Planungsstadium hinaus.

Nach dem Ende des Krieges wurde zahlreiche Strecken durch die Sowjetische Militäradministration zu Reparationszwecken abgebaut. Im Berliner Raum hatte dies meist den Abbau eines Fern- und eines S-Bahngleises zur Folge. Da jedoch die Niederschlesisch-Märkische Bahn den wichtigsten Schienenweg in Richtung Sowjetunion darstellte, wurden anstatt eines Ferngleises beide S-Bahngleise demontiert. Drei Jahre später konnte jedoch der elektrische Betrieb, zunächst eingleisig, wieder aufgenommen werden; im Januar 1948 bis nach Köpenick, im November gleichen Jahres bis nach Erkner. Das zweite Gleis wurde entlang des Köpenicker Abschnitts im Jahr 1957 wieder hergestellt.

Gegenwart und Zukunft

Bahnsteig des S-Bahnhofes

Der Stadtentwicklungsplan Verkehr sieht in den kommenden Jahren den Bau eines Regionalbahnsteigs in Köpenick vor.[1] Dieser soll dann den bisherigen Regionalbahnhof Karlshorst ersetzen. Letzterer wurde nach dem Mauerbau als provisorischer Fernzughalt eingerichtet. Der Vorschlag wird von mehreren Seiten, darunter dem nahe gelegenen Einkaufszentrum Forum Köpenick, unterstützt. Ursprünglich war dieser Bau von der Deutschen Bahn bis 2007 geplant[2]. Nach Finanzierungsschwierigkeiten und dem daraus resultierenden zwischenzeitlichen Aus für den Regionalbahnhof Köpenick[3], konnten die Pläne 2011 wiederaufgenommen werden, nachdem die Berliner Staatssekretärin Maria Krautzberger nach einer parlamentarischen Anfrage die Übernahme der Kosten durch das Land Berlin in Aussicht gestellt hatte.[4] Der Bahnhof könnte nun doch bis 2015 fertiggestellt werden und soll über zwei S-Bahn- sowie zwei Regionalbahngleise verfügen. Dazu sind meterhohe Lärmschutzwände geplant, um die Anwohner vor drohender Lärmbelästigung zu schützen. Der Eingang am Elcknerplatz soll mit einer Glasfassade versehen werden.[5] Im aktuellen Stadtentwicklungsplan Verkehr wird im Gegensatz dazu jedoch eine Finanzierung durch den Bund angestrebt.[1]

Am 10. Oktober 2003 kam es zu einem schweren Unfall an der Unterführung Bahnhofstraße, bei dem ein Brückenpfeiler aus der Verankerung gerissen wurde.[6] Da zunächst die Gefahr eines Einsturzes bestand, wurde der Verkehr entsprechend umgeleitet. Der Unfall ließ eine erneute Diskussion zur Sanierung beziehungsweise gar Erneuerung der Brücke aufkommen, da diese ein Nadelöhr darstellt. Alternativ wird jedoch auch eine Umleitungsstrecke über die Straßen Am Bahndamm und Hämmerlingstraße erwogen.

Anbindung

Neben der S-Bahnlinie S3, die zwischen Spandau und Erkner verkehrt, halten außerdem die Straßenbahnlinien 62, 63 und 68 sowie mehrere Buslinien der Berliner Verkehrsbetriebe am Bahnhof.

Linie Verlauf
Berlin S3.svg Spandau – Stresow – Pichelsberg – Olympiastadion – Heerstraße – Messe Süd – Westkreuz – Charlottenburg – Savignyplatz – Zoologischer Garten – Tiergarten – Bellevue – Hauptbahnhof – Friedrichstraße – Hackescher Markt – Alexanderplatz – Jannowitzbrücke – Ostbahnhof – Warschauer Straße – Ostkreuz – Rummelsburg – Betriebsbahnhof Rummelsburg – Karlshorst – Wuhlheide – Köpenick – Hirschgarten – Friedrichshagen – Rahnsdorf – Wilhelmshagen – Erkner

Literatur

  • Bernhard Strowitzki: S-Bahn Berlin – Geschichte(n) für unterwegs. Verlag GVE, Berlin 2002, ISBN 3-89218-073-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (7. April 2011): Stadtentwicklungsplan Verkehr Berlin 2025 (PDF) S. 18 (Anhang). Abgerufen am 8. September 2011.
  2. DB Projekt Bau (2003): Berlin-Frankfurt/Oder, Projektabschnitt Berlin-Ostbahnhof - Erkner (PDF). Abgerufen am 8. September 2011.
  3. Tagesspiegel Online (8. Dezember 2010): Kein neuer Bahnhof für Köpenick. Abgerufen am 8. September 2011.
  4. Berliner Morgenpost (31. Januar 2011): Neue Hoffnung für den Regionalbahnhof in Köpenick. Abgerufen am 8. September 2011.
  5. B.Z. (13. Februar 2010): Köpenick ab 2015 Regionalbahnhof. Abgerufen am 8. September 2011.
  6. Berliner Zeitung (11. Oktober 2003): Köpenicker Brücke beschädigt. Abgerufen am 8. September 2011.

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