Suchsdorf

Suchsdorf
Suchsdorf
Stadt Kiel
Koordinaten: 54° 21′ N, 10° 5′ O54.35833333333310.080277777778Koordinaten: 54° 21′ 30″ N, 10° 4′ 49″ O
Fläche: 8,036 km²
Einwohner: 9.278 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Apr. 1958
Postleitzahl: 24107
Vorwahl: 0431
Karte

Lage von Suchsdorf in Kiel

Suchsdorf ist ein Stadtteil im Nordwesten von Kiel, etwa fünf bis zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Die früher eigenständige, dem Kreis Rendsburg angehörige Gemeinde wurde 1958 in das Kieler Stadtgebiet eingemeindet. Suchsdorf hat rund 9.000 Einwohner.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Topographie

Durch den Stadtteil fließt die Kronshagen-Ottendorfer Au, nach der auch das Wohngebiet Suchsdorf an der Au benannt ist. Die höchste Erhebung ist der 26 Meter hohe Lehmberg, der sich südwestlich des Gutes Schwartenbek und westlich des Umspannwerkes Kiel-West befindet.[2] Die westliche Hälfte des Stadtteils ist wenig bebaut und besteht hauptsächlich aus Höfen und ihren Äckern sowie aus Wald. Nur an der Schwartenbeker Kanalweiche wird dies durchbrochen durch eine für Kanalbeamte erbaute Häusergruppe. Der mittlere Teil Suchsdorfs zwischen der Kronshagen-Ottendorfer Au im Westen, dem Nord-Ostsee-Kanal im Norden, der Bundesstraße 76 im Osten und dem Steenbeker Weg im Süden besteht dagegen aus dichter Wohnbebauung. Östlich der Bundesstraße gehört ein Teil des Projensdorfer Gehölzes zu Suchsdorf und südlich des Steenbeker Wegs schließt sich ein weitläufiges Industrie- und Gewerbegebiet an. Das Stadtteilgebiet ist durch mehrere Wanderwege erschlossen. Zum einen durch den Kanalwanderweg, zum anderen durch den Wanderweg an der Kronshagen-Ottendorfer Au, den Wanderweg Suchsdorfer Holm und den Wanderweg Lehmberg zum Lehmberg. Die letzteren drei Wanderwege verbinden Suchsdorf auf dem Landweg mit den Nachbarorten Ottendorf und Kronshagen; der Kanalwanderweg gehört zum Wanderweg am Nord-Ostsee-Kanal von Brunsbüttel nach Kiel und verbindet Suchsdorf mit Quarnbek und Kiel-Wik.

Lage

Der Stadtteil Suchsdorf liegt am nordwestlichen Stadtrand von Kiel, südlich des Nord-Ostsee-Kanals.

Stadtteilgliederung

Der Stadtteil gliedert sich in den am Nienbrügger Weg gelegenen Ortsteil Nienbrügge, den am südlichen Abschnitt des Holmredders gelegenen Ortsteil Viedamm, den historischen Dorfkern des ehemaligen Rundlingsdorfes Suchsdorf um den Dorfteich zwischen den Straßen Alte Dorfstraße, An Dörpdiek und Buernkrog; den nördlich des Nord-Ostsee-Kanals gelegenen, nach dem Fluss benannten Ortsteil Levensau und den nach dem Gutshof benannten Ortsteil Schwartenbek. Zum Stadtteil gehören außerdem das Neubaugebiet Suchsdorf an der Au und die beiden Wohngebiete nordwestlich und südöstlich des historischen Ortskerns sowie der nördliche beziehungsweise westliche Teil des zwischen Eckernförder Straße im Westen, Steenbek-Projensdorf im Nordosten, dem Universitätsgelände im Südosten und dem Kronshagener Ortsteil Kopperpahl im Süden gelegenen Wohngebietes Klausbrook.

Nachbargemeinden/-stadtteile

Suchsdorf grenzt im Westen und Südwesten an die Gemeinde Ottendorf, im Süden an die Gemeinde Kronshagen sowie im Osten und Südosten an den Kieler Stadtteil Wik; im Osten an dessen Ortsteil Steenbek-Projensdorf und im Südosten an das Wohngebiet Klausbrook.

Geschichte

Suchsdorf wurde erstmalig im Jahre 1269 als Sukestorpe (= das Dorf des Suko) urkundlich erwähnt. Die Anfänge des Dorfes werden jedoch schon im 9. Jahrhundert vermutet. Im Zweiten Weltkrieg wurde Suchsdorf, vor allem wegen seiner strategisch wichtigen Brücke über den Nord-Ostsee-Kanal, der Levensauer Hochbrücke, zu etwa 80 % durch Bombenangriffe zerstört. Eine Vermutung, warum das zivile Suchsdorf zerstört wurde, geht auch dahin, dass die alliierten Bomberpiloten die beiden Kieler Kanalbrücken, die zur Orientierung aus der Luft dienten, verwechselten und daher Suchsdorf anstelle der militärisch wichtigen Walterwerke in Kiel-Wik bombardierten.

Ab den 1930er-Jahren wurde das Gebiet zwischen Eckernförder Straße im Westen, dem alten Dorfkern im Norden, dem Steenbeker Weg im Süden und der Bundesstraße im Osten mit eingeschossigen Reihenhäusern und freistehenden verputzten Einfamilienhäusern bebaut.

In den 1950er- und 1960er-Jahren wurde zwischen der Schule und dem Rungholtplatz eine Reihe mehrgeschossiger Backsteinblocks gebaut.

Ab Ende der 1970er-Jahre wurde dann auch das Gebiet zwischen Nienbrügger Weg und Steenbeker Weg im selben Baustil wie das Baugebiet aus den 1930er-Jahren bebaut.

Der Stadtteil Suchsdorf wurde seit ungefähr Anfang des Jahres 2000 um das Neubaugebiet Suchsdorf An der Au erweitert. Die Gesamtplanung umfasst rund 650 Wohneinheiten, hauptsächlich Doppel- und Einzelhäuser sowie Reihenhäuser. Im Jahr 2002 wurde mit dem Hochbau begonnen,[3] der 2009 abgeschlossen werden soll.

Politik

Ortsbeirat

Im Ortsbeirat sitzen vier Mitglieder der CDU, drei Mitglieder der SPD und jeweils ein Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und der FDP. Geschäftsführerin ist Angelika Fölster.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Parks

  • Wildgehege Suchsdorf[5]

Sport

Der Suchsdorfer SV von 1921 e.V. ist im Stadtteil ansässig. Es werden Badminton, Basketball, Fußball, Gesundheitssport, Handball, Kampfsport, Nordic Walking, Tanzen, Tennis, Tischtennis, Turnen und Volleyball angeboten.[6] Darüber hinaus unterhält Holstein Kiel hier am Rande des Projensdorfer Gehölzes ein Trainingszentrum.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch den Stadtteil verlaufen die Bundesstraße 76 und die beiden Levensauer Hochbrücken. Suchsdorf ist mit mehreren Buslinien an die Kieler Innenstadt angebunden. Darüber hinaus wurde der Suchsdorfer Bahnhof im November 2000 wieder in Betrieb genommen, nachdem dort 19 Jahre zuvor, am 30. Mai 1981, der bis dahin letzte planmäßige Halt für den Personenverkehr stattgefunden hatte. Damit war Suchsdorf der erste Kieler Stadtteil, der wieder über einen eigenen Bahnhof an der Bahnstrecke Kiel–Flensburg verfügte.

Seit 1918 zweigt in Suchsdorf die Kleinbahn Suchsdorf-Wik ab.

Für Erläuterungen zu der Namensgebung und Geschichte der Straßen siehe Liste von Straßen und Plätzen in Kiel.

Ansässige Unternehmen

An der Eckernförder Straße befindet sich eine Automeile, die sich in Richtung Innenstadt fortsetzt. Am Bahnhof Suchsdorf unterhält Heidelberger Druckmaschinen eine Niederlassung. Bis 1996 befand sich an dieser Stelle die Linotype-Hell AG des Erfinders Rudolf Hell, die in diesem Jahr von Heidelberger Druckmaschinen übernommen wurde. Gegenüber, auf der anderen Seite der Eckernförder Straße, befindet sich ein Gewerbegebiet mit Filialen der Ketten Bauhaus und Dänisches Bettenlager sowie anderer Einzelhandelsketten.

Bildung

Im Stadtteil gibt es eine Grundschule. Weiterführende Schulen befinden sich im Nachbarort Kronshagen und in Steenbek-Projensdorf.

Energieversorgung

Südlich des Gutes Schwartenbek befindet sich das Umspannwerk Kiel-West.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Landeshauptstadt Kiel: Die Bevölkerung in den Kieler Stadtteilen 2010
  2. Stadtplan Kiel
  3. http://www.kiel.de/leben/bauen/bauflaechen/neubaugebiete/Neubaugebiet_Suchsdorf_An_der_Au.php Neubaugebiet Suchsdorf An der Au]
  4. Landeshauptstadt Kiel - Ortsbeiräte
  5. Grüne Stationen in Kiel
  6. Suchsdorfer SV von 1921 e.V.
  7. Anfahrt - www.holstein-kiel.de

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