- Tettau (Brandenburg)
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Wappen Deutschlandkarte 51.43305555555613.73305555555694Koordinaten: 51° 26′ N, 13° 44′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Oberspreewald-Lausitz Amt: Ortrand Höhe: 94 m ü. NN Fläche: 8,8 km² Einwohner: 828 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner je km² Postleitzahl: 01945 Vorwahl: 03574 Kfz-Kennzeichen: OSL Gemeindeschlüssel: 12 0 66 316 Adresse der Amtsverwaltung: Altmarkt 10
01990 OrtrandWebpräsenz: Bürgermeister: Siegmar Petrenz (Wirtschaft-Kultur-Sport) Lage der Gemeinde Tettau im Landkreis Oberspreewald-Lausitz Tettau ist eine Gemeinde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden Brandenburgs und Teil des Amtes Ortrand.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Tettau liegt in der Oberlausitz östlich an der Grenze zum Schraden. Der Ort liegt an der westlichen Grenze des Landkreises. Nördlich fließt die Schwarze Elster und südlich die Pulsnitz.
Die Stadt Lauchhammer grenzt im Norden an Tettau, im Osten die Stadt Ruhland und der Ort Frauendorf mit den Heidehäusern. Im Süden liegen Lindenau und Ortrand. Westlich Tettaus beginnt der Landkreis Elbe-Elster mit der Gemeinde Schraden
Geschichte
Ortsgeschichte
Tettau wurde erstmals im Jahr 1220 erwähnt, als in einer Urkunde der Zeuge Lupoldus de Tettowe genannt wird. Der Ortsname des als Straßendorf angelegten Ortes kann als Auort gedeutet werden, das Dorf lag in der Spitze der Oberlausitz und war Eckposten gegenüber Mückenberg (heute Teil von Lauchhammer). Der Ortsname entwickelte sich von Tetthaw 1451 über Tetaw 1455 und Tettaw 1499 zu Tetten im Jahr 1590 und Tettau 1604.
Ab 1370 gehört Tettau zu den Ländern der Krone Böhmens. Ab 1530 war der Ort nach Lindenau eingepfarrt. 1611 war es ein Vorwerk des Ritterguts Ruhland und ab 1679 gehörte das Dorf zum Rittergut Lindenau. Im Jahr 1802 brannte das Herrenhaus in Tettau ab. In der frühen Neuzeit begannen die Tettauer, die feuchten Niederungen des angrenzenden Schradens durch die Anlage von Gräben urbar zu machen. Jedoch wurde erst im 19. Jahrhundert mit dem Eindeichen der Schwarzen Elster und der Pulsnitzbegradigung das Gebiet trockengelegt.
Im Zuge des Wiener Kongress kam Tettau 1815 vom Königreich Sachsen an das Königreich Preußen und gehörte hier bis zum Jahr 1825 zur Provinz Brandenburg und später zum Landkreis Hoyerswerda in der Provinz Schlesien. Im Jahr 1911 wurden der Friedhof und der Sportplatz angelegt. Im Jahr 1952 wurde Tettau mit dem gesamten Gebiet um Ortrand an den neu gegründeten Kreis Senftenberg angegliedert. Ein Jahr späte, 1953, wurde das Wasserwerk gebaut.
Am 19. Mai 1974 wurden die benachbarten Dörfer Frauendorf und Lindenau nach Tettau eingegliedert. Lindenau wurde am 6. Mai 1990 aus Tettau ausgegliedert und eigenständige Gemeinde. Vom 5. zum 6. Dezember 1993 erfolgte die Ausgliederung Frauendorfs. Seit 1992 gehört Tettau zum Amt Ortrand.
Einwohnerentwicklung
Aufgrund der Eingliederung von Lindenau und Frauendorf nach Tettau von 1974 bis 1990 beziehungsweise 1993 sind die Einwohnerzahlen von 1971 zu 1981 überproportional angestiegen und von 1990 und 1993 abgefallen.
Einwohnerentwicklung in Tettau von 1875 bis 2007[2] Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1875 300 1933 506 1964 873 1989 2787 1993 1014 1997 973 2001 917 2005 881 1890 340 1939 589 1971 980 1990 1885 1994 996 1998 972 2002 915 2006 857 1910 400 1946 678 1981 2908 1991 1847 1995 1001 1999 946 2003 902 2007 841 1925 436 1950 765 1985 2879 1992 1839 1996 995 2000 932 2004 892 Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde besteht aus 10 Ratsmitgliedern.
- CDU 4 Sitze
- Wirtschaft-Kultur-Sport 6 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)
Wappen
Das Wappen wurde am 14. März 1996 genehmigt.
Blasonierung: „In Blau eine goldene Spitze, darin zwei blaue Wellenbalken überhöht von einem blauen Wassertropfen.“[3]
Die Wappenfarben symbolisiert die Verbundenheit mit der Oberlausitz, deren Wappenfarben blau und gold übernommen wurden. Der Wassertropfen steht für die wasserwirtschaftliche Bedeutung des Ortes.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die 1954 in Holzbauweise errichtete Martin-Luther-Kapelle wurde 1991 in fester Bauweise errichtet.
Im Sommer findet in Tettau ein Musikfest statt, das vom Schalmeienorchester veranstaltet wird.
Der Tettauer Oberwald ist ein Flächennaturdenkmal, an der Grenzpulsnitz wurde das Biotop Bleichplan angelegt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Tettau liegt im Trinkwasserschutzgebiet. Im Ort steht ein Wasserversorgungswerk. Es gehörte zu den größten der DDR. Heute ist es das größte Wasserwerk in Brandenburg.
Östlich Tettaus verläuft die A 13 und nördlich die Bundesstraße 169 von Ruhland nach Plessa.
Persönlichkeiten
Der Betriebswirtschafler Heinrich Nicklisch wurde am 19. Juli 1866 in Tettau geboren. 133 Jahre später wurde am 19. Juli 2009 an seinem Geburtshaus eine Bronzegedenktafel für Nicklisch im Beisein seiner Enkel eingeweiht.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ Statistik Brandenburg (PDF)
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Tettauer erinnern an Heinrich Nicklisch Artikel in der Lausitzer Rundschau vom 18. Juli 2009
Weblinks
- Website von Tettau
- Geschichte von Tettau auf der Homepage des Amtes Ortrand abgerufen am 7. Mai 2010
- Tettau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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