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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Dahme-Spreewald Amt: Lieberose/Oberspreewald Höhe: 50 m ü. NN Fläche: 21,64 km² Einwohner: 1031 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km² Postleitzahl: 15913 Vorwahl: 035475 Kfz-Kennzeichen: LDS Gemeindeschlüssel: 12 0 61 476 Adresse der Gemeindeverwaltung: Kirchstraße 11
15913 StraupitzWebpräsenz: Bürgermeister: Winfried Rekitt (parteilos) Lage der Gemeinde Straupitz im Landkreis Dahme-Spreewald Straupitz, niedersorbisch Tšupc, ist eine Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg) und Verwaltungssitz des Amtes Lieberose/Oberspreewald.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Straupitz liegt am nördlichen Rand des Spreewaldes und ist durch ein Hochwasserschutzprojekt (Nordumfluter) von dessen Wasserwegenetz getrennt.
Gemeindegliederung
Etwa 2 km außerhalb des Hauptortes liegen die bewohnten Gemeindeteile Horst und Straupitz-Buschmühle.
Geschichte
Der Ort wurde am 30. April 1294 bei der Verleihung der Güter Straupitz, Laasow und Butzen an Dietrich von Ylohw durch den Lausitzer Markgrafen Dietrich erstmals urkundlich erwähnt. Der Name des Ortes leitet sich vom sorbischen Tsupc ab, der Ort der Aussätzigen. Damit war aber nicht die Krankheit gemeint, sondern zu Aussätzigen wurde die erste Straupitzer Herrscherfamilie, als sie auf Grund politischer Verwicklungen vom Papst im 13. Jahrhundert exkommuniziert wurde. Der Vorwurf des Raubrittertums war dagegen noch fast harmlos zu nennen.
1567 wurde Hieronimus von Minckwitz (Gutsherr auf Seelingstädt, Neichen, Beiersdorf & Briesen) Inhaber der Herrschaft Straupitz. Er erhielt es vermutlich über seine zweite Frau Katharina, deren Vater, Kaspar Burggraf von Dohna, auf Straupitz und Königsbrück saß.
Durch Verdienste im Krieg bekam der General Christoph von Houwald (schwedischer Herkunft, bereits ein Gut in Polen) 1655 die Möglichkeit, den Marktflecken Straupitz zu erwerben. Unter seiner und seiner Nachfahren Leitung entwickelte sich Straupitz zu einem blühenden Marktflecken am nördlichen Rand des Spreewaldes. Das alte Wasserschloss wurde zu einem Gutshaus umgebaut (heute befindet sich dort die Schule), der Gutskomplex mit repräsentativen Amtsgebäuden (Rentamt (Turmgebäude), Brennerei, Gärtnerei und Altersruhesitz (Villa)) erweitert. Ein 12 ha Landschaftspark wurde angelegt.
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Straupitz besteht aus 10 Ratsfrauen und Ratsherren.
(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmäler in Straupitz stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.
Besondere Bedeutung hatte der Neubau (1828-1832) der Dorfkirche Straupitz nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel. Dieses imposante Gebäude im Stile des Klassizismus beherrscht mit seiner Doppelturmanlage das Dorf und die umgebende Landschaft.
Ein weiterer Anziehungspunkt im Dorf ist die 1850 erbaute Holländerwindmühle Straupitz, eine in Europa einzigartige und wieder produzierende Kombination von Mahl-, Säge- und Ölmühle.
Den Besuchern des Ortes fallen außerdem ein historischer Feuerwehrgebäudekomplex in der Nachbarschaft der Kirche sowie ein alter Kornspeicher im alten Gutspark im Fachwerkstil auf.
Geschichtsdenkmale
- Auf dem Kirchplatz steht ein Kriegerdenkmal, das die in den Jahren 1864-66 gefallenen Dorfbewohner von "Straupitz-Mochow" ehrt.
- Ebenfalls am Kirchplatz steht ein Denkmal für Albin(us) Moller(us).
- Im Vorraum der ev. Kirche sind die Gedenktafeln für Opfer der beiden Weltkriege und des Stalinismus angebracht.
- Am Friedhofsweg neben den "Grafengräbern" befindet sich ein Ehrengrab für sechs sowjetische Kriegsgefangene, die auf Gütern der Umgebung Zwangsarbeit leisten mussten und 1942 z.T. auf der Flucht erschossen wurden.
Feste im Ort
Jedes Jahr an Johanni, den 24. Juni, findet in Straupitz seit einigen Jahres der Johannismarkt statt. Auf diesem gut besuchten Volksfest werden vor allem regionale Gerichte, als auch alte Handwerkskünste und ein großer Kahnkorso veranstaltet.[1]
Persönlichkeiten
- 1541 wurde in Straupitz Albin(us) Moller(us) geboren, der 1574 in Bautzen ein dreiteiliges (Kirchenkalender, Gesangbuch, kleiner Katechismus) und dreisprachiges (deutsch, sorbisch, lateinisch) Buch herausgab. Dieses Werk war das erste in Sorbisch gedruckte Buch.
- Ernst Christoph von Houwald (1778-1845), Schriftsteller und Dramatiker
- Isa Jank, (* 1952), Schauspielerin
Einzelnachweise
- ↑ Flyer zu einer Ausstellung „Johannes der Täufer - christliche Wurzeln und Brauchtum in Süd-Brandenburg“ (Sommer 2008)
Quellen
Günter H. Wiege, Chronik der Familie von Minckwitz Linie Breitenhain – Sonnewalde – Drehna (Frankfurt/Main 2001) 85.
Weblinks
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