Waldwimmersbach

Waldwimmersbach
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Lobbach
Lobbach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lobbach hervorgehoben
49.3758333333338.8925216Koordinaten: 49° 23′ N, 8° 54′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis
Höhe: 216 m ü. NN
Fläche: 14,91 km²
Einwohner: 2401 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 161 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74931
Vorwahl: 06226
Kfz-Kennzeichen: HD
Gemeindeschlüssel: 08 2 26 104
Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstraße 38
74931 Lobbach
Webpräsenz:
Bürgermeister: Heiner Rutsch (parteilos)
Lage der Gemeinde Lobbach im Rhein-Neckar-Kreis
Karte

Lobbach ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Rhein-Neckar-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lobbach gehört zur Metropolregion Rhein-Neckar und liegt im nördlichen Kraichgau in 160 bis 425 Meter Höhe am Rande des Kleinen Odenwalds, etwa 23 km von Heidelberg, 20 km von Mosbach, 26 km von Walldorf und 19 km von Sinsheim entfernt. Die Gemeinde ist nach dem Wasserlauf des Lobbachs (nach älterer Schreibweise Lobach) benannt, der beide Ortsteile Lobenfeld und Waldwimmersbach durchzieht.

Angrenzende Orte sind, beginnend im Norden im Uhrzeigersinn, Mückenloch (Ortsteil von Neckargemünd), Haag (Ortsteil von Schönbrunn), Reichartshausen, Epfenbach, Spechbach, Mönchzell (Ortsteil von Meckesheim) und Wiesenbach.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Lobbach gehört die ehemalige Gemeinde Waldwimmersbach. Zur Gemeinde Lobenfeld im Gebietsstand vom 30. Dezember 1974 gehören das Dorf Lobenfeld, das Kloster Lobenfeld und die Höfe Biedersbacherhof und Klingentalerhof. Zur ehemaligen Gemeinde Waldwimmersbach gehört das Dorf Waldwimmersbach.[2]

Geschichte

Der Ortsteil Lobenfeld ist eine hochmittelalterliche Ausbausiedlung an einer von bereits von den Römern besiedelten Stelle. Zunächst bestand dort ein grundherrliches Gut, das 1145 an das Kloster Frankenthal ging, von dem darauf das 1167 erstmals erwähnte Kloster Lobenfeld gegründet wurde. 1229 wurde erstmals der Ort Lobenfeld erwähnt, der bis zum 19. Jahrhundert nur aus vereinzelten Gebäuden bestand. Die Ortsherrschaft über Lobenfeld übte bis zur Reformation das Kloster aus, das ab 1330 unter pfälzischer Schirmherrschaft stand. Nach Aufhebung des Klosters Lobenfeld ging die Ortsherrschaft an den Schaffner der Geistlichen Administration über und von diesem allmählich auf das Amt Dilsberg, dem Lobenfeld 1801 vollständig unterstellt wurde.

Der ursprünglich nur Wimmersbach genannte Ortsteil Waldwimmersbach (der Name wurde im 17. Jahrhundert zur Unterscheidung vom nahen Neckarwimmersbach üblich) wurde 1306 erstmals urkundlich genannt und vermutlich von Lobenfeld aus als Rodungssiedlung angelegt. Ab 1330 stand Wimmersbach unter pfälzischer Hoheit und zählte bereits 1369 zu den Eigendörfern des Amts Dilsberg. Hier befanden sich die Ackerflächen überwiegend in bäuerlichem Eigenbesitz, der im Lauf der Zeit durch Erbteilung stark parzelliert wurde.

Nachdem die beiden Ortschaften bis dahin der Meckesheimer Zent des kurpfälzischen Unteramts Dilsberg angehört hatten, wurden sie 1803 badisch.

Politisch waren vor dem Ersten Weltkrieg die Nationalliberalen in Waldwimmersbach am stärksten. Ab 1930 erhielt die NSDAP die meisten Stimmen und steigerte sich bis 1933 auf 82 Prozent. In Lobenfeld war das Zentrum durchgängig bis zum Ende der Weimarer Republik die stärkste Partei.

Die Gemeinde Lobbach entstand am 31. Dezember 1974 im Zuge der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg durch den Zusammenschluss von Lobenfeld und Waldwimmersbach.

Einwohnerentwicklung 1577 1727 1834 1875 1939 1965
Lobenfeld[3] 100 108 334 392 329 530
Waldwimmersbach[4] 200 163 548 594 517 1035
Evangelische Kirche Waldwimmersbach.

Religionen

Lobenfeld war zum Ende des 18. Jahrhunderts mehrheitlich katholisch. Die Religionsverteilung änderte sich kaum, so dass 1965 immer noch drei Viertel der Einwohner katholischen Glaubens waren.

In Waldwimmersbach dagegen überwog die evangelische Konfession. Erst durch die Aufnahme von Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der katholische Anteil von unter 20 auf knapp 30 Prozent im Jahr 1965.

Politik

Rathaus in Waldwimmersbach.

Gemeinderat

Dem Gemeinderat gehören neben dem Bürgermeister als Vorsitzendem 14 Mitglieder an, je sieben aus Lobenfeld und Waldwimmersbach. Er setzt sich seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 wie folgt zusammen:

CDU 8 Sitze
SPD 6 Sitze

Bürgermeister

Heiner Rutsch ist seit 2001 Bürgermeister. Seine Stellvertreter sind Wolfgang Kuhnle (CDU) und Klaus-Peter Ruf (SPD).

Bei der Bürgermeisterwahl am 15. März 2009 wurde Heiner Rutsch (parteilos) mit 99,91 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 61,8 Prozent ohne Gegenkandidaten zum zweiten Mal in seinem Amt bestätigt. [5]

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: In von Silber und Blau gespaltenem Schild ein erniedrigter Wellenbalken in verwechselten Farben, darüber vorn ein grüner Laub- und ein grüner Nadelbaum mit bewurzelten schwarzen Stämmen, hinten ein schwebendes silbernes Hochkreuz mit breiter werdenden Enden.

Das Wappen vereinigt die beiden alten Wappen von Lobenfeld und Waldwimmersbach und wurde 1997 vom Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis verliehen. Der Wellenbalken symbolisiert Lobbach.[6]

Partnerschaften

Lobbach pflegt seit 1996 partnerschaftliche Beziehungen zu der französischen Gemeinde Loury am Rande des Loiretales, etwa 25 km von Orléans entfernt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Klosterkirche Lobenfeld

Das Kloster Lobenfeld ist eine auf ein Kloster aus dem 12. Jahrhundert zurückgehende Dorfanlage, in der die ebenfalls im 12. Jahrhundert begonnene Klosterkirche als bedeutendstes Bauwerk erhalten ist. Neben historischen Wirtschaftsgebäuden und bäuerlichen Wohnhäusern ist insbesondere auch das 1846 erbaute so genannte Mühlstübl erwähnenswert, an dessen Platz spätestens seit dem 18. Jahrhundert Mühlen nachgewiesen sind.

In Lobenfeld befindet sich außerdem eine katholische Kirche von 1904 mit rundem Seitenturm und das Rathaus.

In Waldwimmersbach befindet sich eine evangelische Kirche mit barockem Pfarramt von 1769, außerdem auch eine katholische Kirche. Das Rathaus ist ein Zweckbau jüngeren Datums, das alte Rathaus in der Rathausstraße ist als solches nicht mehr zu erkennen. Auf der Ortsbrücke befindet sich eine Nepomukstatue von 1781. Von den Anwesen längs der Hauptstraße lassen viele noch historische Bausubstanz erkennen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Aus den ehemals landwirtschaftlich geprägten Dörfern ist eine Wohngemeinde geworden; im Ort gibt es 280 Arbeitsplätze.

Verkehr

Durch den Ort verläuft die L 532. In die umliegenden Gemeinden führen Buslinien. Lobbach gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.

Einrichtungen

  • Zentrum zur Förderung der Leistungsbereitschaft Querschnittgelähmter (M. Sauer-Stiftung)
  • Missionsheim

Bildung

Im Ortsteil Lobenfeld gibt es eine Grundschule, in Waldwimmersbach eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Realschule und Gymnasium befinden sich in Neckargemünd.

Literatur

  • Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Städten u.d. Landkreisen Heidelberg u. Mannheim (Hg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim: Amtliche Kreisbeschreibung.
    • Bd 1: Allgemeiner Teil. Karlsruhe 1966
    • Bd 2: Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg. Karlsruhe 1968
  • Karl Christ: Die Lobenfelder und Schönauer Urkunden 1142-1225 in Auszügen, Übersetzungen und mit Erläuterungen. In: Mannheimer Geschichtsblätter 5/1904, Sp.76-82, 113-118, 156-161, 189-205, 255-259; 6/1905, Sp.33-42, 52-57, 176-182, 198-205.
  • Josef Sauer: Kirchliche Denkmalskunde und Denkmalspflege in der Erzdiözese Freiburg 1910/1911. In: Freiburger Diözesan-Archiv NF 12/1911, 451-157.
  • Adolf von Oechelhäuser: Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg), (= Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden, 8.2). Tübingen 1913, 542-570. Darin: Josef Sauer: Die Malereien in der Klosterkirche zu Lobenfeld.
  • Bernd Sulzmann: Die historischen Orgeln in Baden. München/Zürich : Schnell & Steiner, 1980.
  • Anno Lager-Buch 1567 Lobenveldt - Edition. Eppingen : Heimatverein Kraichgau, Kleine Reihe 4, 2005. Hg., Transcr., Register: Doris Ebert; Einführung: Rüdiger Lenz. ISBN 3-921214-30-0

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 360–361
  3. Kreisbeschreibung Bd. 2 S. 634: Ort Lobenfeld incl. Kloster.
  4. Kreisbeschreibung Bd. 2 S. 961.
  5. Staatsanzeiger Nr. 10 vom 20. März 2009, Seite 14
  6. Herwig John, Gabriele Wüst: Wappenbuch Rhein-Neckar-Kreis. Ubstadt-Weiher 1996, ISBN 3-929366-27-4, S. 76

Weblinks


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