- Bischofsmais
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Wappen Deutschlandkarte 48.91666666666713.083333333333682Koordinaten: 48° 55′ N, 13° 5′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Landkreis: Regen Höhe: 682 m ü. NN Fläche: 46,3 km² Einwohner: 3.193 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner je km² Postleitzahl: 94253 Vorwahl: 09920 Kfz-Kennzeichen: REG Gemeindeschlüssel: 09 2 76 116 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstr. 34
94253 BischofsmaisWebpräsenz: Bürgermeister: Walter Nirschl (Unabhängige Wählergruppe) Lage der Gemeinde Bischofsmais im Landkreis Regen Bischofsmais ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Regen und staatlich anerkannter Erholungsort.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Bischofsmais liegt in der Region Donau-Wald inmitten des Bayerischen Waldes in einem kleinen, von bewaldeten Hügeln umgebenen Talkessel am Fuß der Berge Geißkopf, Einödriegel, Breitenauriegel und Teufelstisch. Die Ortschaft befindet sich etwa 9 km südlich der Kreisstadt Regen (Stadt), 17 km nördlich von Deggendorf sowie 19 km von Zwiesel entfernt. Die nächstgelegene Bahnstation liegt 8 km entfernt in Triefenried, dort hält die Bayerische Waldbahn und bietet Verbindungen mit Plattling und Bayerisch Eisenstein im zuverlässigen Stundentakt.
Durch den Zusammenfluss von Hermannsbach und Entenaubach entsteht in Bischofsmais die Schlossauer Ohe.
Es existieren folgende Gemarkungen: Bischofsmais, Habischried, Hochdorf.
Geschichte
Im Auftrag des Bischofs von Passau rodeten Mönche aus dem Kloster Niederalteich vor Jahrhunderten den unwegsamen „Nortwald“, um ihn urbar zu machen. Die damalige Form des Rodens nannte man „maizzen“. Aus diesem Zusammenhang entstand dann im Laufe der Zeit der Name „Bischofsmais“. Der Ort tauchte erstmals im Jahre 1136 unter Perthold von Piscolfesmaez in einer Urkunde auf.
Der Ort lag an einem Säumerpfad, dem Böhmweg, und wandernde Kaufleute und Händler, die sogenannten „Säumer“, nutzten ihn, um Felle, Getreide und vor allem Salz zwischen Bayern und Böhmen austauschen zu können. Der Böhmweg führte von Deggendorf über deren heutigen Ortsteil Greising, Bischofsmais und Zwiesel bis nach Prag und gilt heute als einer der schönsten Wanderwege.
Um 1322 erbaute der Heidelberger Mönch Hermann nahe bei Bischofsmais eine Klause, um ein strenges Leben der Entsagung, Buße und Betrachtung zu führen. Nach dessen Tod pilgerten im 18. Jahrhundert Tausende nach Sankt Hermann, was wiederum die Entwicklung des Ortes Bischofsmais förderte. Neben dem Bau einer Schule und einem Gasthof wurde auch die damalige Kirche im frühen Rokokostil erneuert, ehe am 9. August 1864 eine Feuersbrunst das Dorf mitsamt der Kirche zerstörte. Es blieben nur der Pfarrhof und zwei Häuser übrig.
Prominentester Bürger von Bischofsmais war Professor Joseph Freundorfer, der 1949 zum Bischof von Augsburg ernannt wurde. Sein Geburtshaus, nahe der Kirche, war auch lange Jahre Wohnsitz des Heimatschriftstellers Max Peinkofer.
Im Jahr 1956 eröffnete der Berliner Fabrikant Otto Müller mit seiner Gattin Lina geb. Trauner an der Stelle eines ehemaligen Sägewerkes das Hotel Wastlsäge mit 100 Betten. Damit wurde erstmals im Bayerischen Wald das touristische Angebot um die gehobene Kategorie erweitert. 1973 brachte den Umbau zu einem 120-Betten-Hotel, später erfolgte der Ausbau auf 180 Betten. 1973 wurde ein Ferienpark auf einem 120.000 m² großen Gelände mit 354 Appartements und 1018 Betten eröffnet.
Heute ist Bischofsmais ein familienfreundlicher Erholungsort, der nicht nur gute Luft und Sehenswürdigkeiten, sondern auch eine Vielzahl an Freizeit- und Sportmöglichkeiten bietet.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.693, 1987 dann 3.009 und im Jahr 2000 3.247 Einwohner gezählt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl am 2. März 2008 wie folgt zusammen:
- CSU: 6 Sitze
- UWG: 4 Sitze
- SPD: 3 Sitze
- Bürgerliste Bischofsmais: 3 Sitze
- ÖDP: 1 Sitz
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Walter Nirschl (Unabhängige Wählergruppe), der zum Nachfolger von Edgar Stecher (ebenfalls Unabhängige Wählergruppe) gewählt wurde, nachdem dieser sich nicht mehr zur Wahl gestellt hatte. Nirschl setzte sich in der Stichwahl vom 16. März 2008 mit 53 % der abgegebenen Stimmen gegen den Cousin seines Vorgängers, Ludwig Stecher (Bischofsmaiser Bürgerliste), durch.
Zweiter Bürgermeister ist Helmut Plenk (CSU) und Josef Pledl (SPD, als ältestes Gemeinderatsmitglied) ist weiterer Bürgermeisterstellvertreter.
Finanzen
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.585.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 531.000 €.
Wappen
Beschreibung: Geteilt von Rot und Gold; oben schwebend eine silberne Mitra mit abhängenden Bändern, unten ein grüner Dreiberg.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 704 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 140 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1126. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 8 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 7 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 83 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 970 ha, davon waren 113 ha Ackerfläche und 857 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
- Kindergarten mit 100 Kindergartenplätzen und 68 Kindern
- Volksschule mit 20 Lehrern und 282 Schülern
Persönlichkeiten
- Johann Baptist Schöllhorn (1922–2009), Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft, Präsident der Landeszentralbank in Schleswig-Holstein
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
Weblinks
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