- Ruhmannsfelden
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Wappen Deutschlandkarte 48.98333333333312.983333333333536Koordinaten: 48° 59′ N, 12° 59′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Landkreis: Regen Verwaltungs-
gemeinschaft:Ruhmannsfelden Höhe: 536 m ü. NN Fläche: 5,8 km² Einwohner: 2.019 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 348 Einwohner je km² Postleitzahl: 94239 Vorwahl: 09929 Kfz-Kennzeichen: REG Gemeindeschlüssel: 09 2 76 142 Adresse der
Marktverwaltung:Markt Ruhmannsfelden
Am Rathaus 1
94239 RuhmannsfeldenWebpräsenz: Bürgermeister: Josef Brunner (CSU) Lage des Marktes Ruhmannsfelden im Landkreis Regen Ruhmannsfelden ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Regen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ruhmannsfelden.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der staatlich anerkannte Erholungsort Ruhmannsfelden liegt in der Region Donau-Wald im Naturpark des Bayerischen Waldes, genauer im Teisnachtal. Der alte Marktflecken liegt direkt an der Bundesstraße 11 etwa 18 km nördlich von Deggendorf, 15 km südöstlich von Viechtach und 13 km westlich der Kreisstadt Regen. Der nächstgelegene Bahnhof der Bayerischen Waldbahn mit stündlichen Verbindungen nach Plattling und Bayerisch Eisenstein befindet sich im nur 3 km entfernten Gotteszell. Die Bahnstation von Ruhmannsfelden liegt an der Strecke nach Viechtach der Regentalbahn AG, welche aber nur noch im Sommer zu touristischen Ausflusgsfahrten genutzt wird.
Es existiert nur die Gemarkung Ruhmannsfelden.
Geschichte
Um 1100 stand hier eine feste Burg, die von den Dienstmannen der Grafen von Bogen bewohnt war. Arnold von Ruhmannsfelden kämpfte 1165 in einem Turnier in Zürich, und Gebo von Ruhmannsfelden erschien zwischen 1184 und 1194 in einer Überlieferung von Kloster Oberalteich als Zeuge.
Um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstand um die Burg eine Ansiedlung. Nach dem Aussterben der Edlen von Ruhmannsfelden übernahmen nach 1250 die Pfellinger die Burg. Nach dem Tod des letzten Pfellingers fielen dessen Besitzungen an den Landesherrn. Herzog Heinrich XIII. gestattete den Abriss der Burg mit der Auflage, dass die Steine nach Gotteszell zum Ausbau des dortigen Klosters verwendet werden sollten.
Das Rittergut mit dem Ort Ruhmannsfelden wurde 1295 von den bayerischen Herzögen Otto III., Ludwig III. und Stephan I. an das Kloster Aldersbach verkauft. Um 1400, als Jakob von Degenberg zum Vogt über den Ort bestellt wurde, war es bereits zum Markt erhoben worden.
Im Jahr 1496 verkaufte das Kloster Aldersbach den Markt Ruhmannsfelden unter dem Vorbehalt des Wiedereinlösens an die Degenberger. Dies geschah wenige Jahre später, und 1503 kam der Ort durch Tausch an das Kloster Gotteszell. Lediglich die Kirche in Ruhmannsfelden, bis 1652 eine Expositur der Pfarrei Geiersthal, blieb im Besitz von Kloster Aldersbach.
Mit dem Kloster Gotteszell, das viel näher lag als Aldersbach, kam es zu Zwistigkeiten, da Ruhmannsfelden seine Marktrechte durchsetzen wollte. 1522 ging der Markt in Flammen auf.
Der Ort war zwar Teil des Kurfürstentums Bayern, gehörte aber zur geschlossenen Hofmark Gotteszell. 1658 kam Ruhmannsfelden auch in kirchlicher Hinsicht an das Kloster Gotteszell. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam es zu Streit mit Viechtach wegen der in Kriegszeiten gemachten Schulden. 1673 stellte die Regierung den Frieden wieder her und untersagte den Viechtachern ausdrücklich, die Ruhmannsfeldener verächtlich „Hofmärkler“ zu nennen.
Bis zur Säkularisation 1803 gehörte Ruhmannsfelden mit Grund, niederer Gerichtsbarkeit und Seelsorge dem Kloster Gotteszell. Ruhmannsfelden besaß ein Marktgericht, das jedoch nur einen geringen Teil seiner Rechte durchsetzen konnte. Um 1723 wurde es Pfarrei mit dem Besetzungsrecht durch das Kloster Gotteszell. Ab 1806 wurden viele Orte aus der Pfarrei Geiersthal nach Ruhmannsfelden umgepfarrt. Nach der Auflösung der Hofmark entstand im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
1820, 1889 und 1894 wüteten Brände in Ruhmannsfelden und zerstörten weitgehend die alte Bausubstanz. 1890 erhielt der Markt mit der Eröffnung der Bahnstrecke Gotteszell–Viechtach einen Eisenbahnanschluss. Die über 300-jährige Tradition der Herstellung handgedruckter Webwaren besteht bis heute.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.095, 1987 dann 1.972 und im Jahr 2000 2.155 Einwohner gezählt.
Politik
Marktgemeinderat
Nach der Kommunalwahl am 2. März 2008 ergibt sich die folgende Sitzverteilung im Marktgemeinderat:
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) 6 Sitze 46,0 % der Stimmen Neue Liste Ruhmannsfelden (NLR) 6 Sitze 38,6 % der Stimmen Ruhmannsfeldener Wählergemeinschaft (RWG) 2 Sitze 17,4 % der Stimmen Bürgermeister
Bürgermeister ist Josef Brunner (CSU).
Finanzen
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 868 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 193 T€.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Südosten von Ruhmannsfelden befindet sich die Osterbrünnl-Kapelle, eine Wallfahrtskapelle.
Die klassizistische Pfarrkirche Sankt Laurentius wurde nach dem Marktbrand von 1820, den nur der spätmittelalterliche Turm überstand, 1826 bis 1828 nach Plänen von Erasmus Hofstetter aus Passau erbaut.
Westlich von Ruhmannsfelden nahe bei der B 11 steht die evangelische Gnadenkirche, die 1957/58 nach Plänen des Architekten Eberhard Ritz aus Viechtach gebaut wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 209 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 133 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 722. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 3 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 29 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 213 ha, davon waren 171 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
- Kindergarten mit 75 Kindergartenplätzen und 80 Kindern
- Grund- und Hauptschule mit 30 Lehrern und 442 Schülern
Persönlichkeiten
- August Högn (1878–1961), Schulrektor, Heimatforscher und Komponist
- Franz Seraph Reicheneder (1905–1976), Pfarrer und Heimatforscher
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Ruhmannsfelden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Linkssammlung von Ruhmannsfelden und Umgebung (Homepage der Pfarrei Ruhmannsfelden)
- Ruhmannsfelden: Wappengeschichte vom HdBG
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