- Rinchnach
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Wappen Deutschlandkarte 48.9513.2564Koordinaten: 48° 57′ N, 13° 12′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Landkreis: Regen Höhe: 564 m ü. NN Fläche: 40,2 km² Einwohner: 3.210 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km² Postleitzahl: 94269 Vorwahl: 09921 Kfz-Kennzeichen: REG Gemeindeschlüssel: 09 2 76 139 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Gehmannsberger Str. 12
94269 RinchnachWebpräsenz: Bürgermeister: Michael Schaller (SPD) Lage der Gemeinde Rinchnach im Landkreis Regen Rinchnach ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Regen inmitten des Bayerischen Waldes.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Rinchnach liegt in der Region Donau-Wald inmitten des Naturparks Bayerischer Wald direkt an der Bundesstraße 85 nur 7 km südöstlich der Kreisstadt Regen sowie 9 km südlich von Zwiesel. Die Ortschaft breitet sich in einem weiten, sonnigen Talkessel am Fuß von Gsengetstein (951 m), Wagensonnriegel (959 m) und dem Höhenzug des Pfahls aus.
Durch den Ort fließt die Rinchnacher Ohe.
Es existieren folgende Gemarkungen: Ellerbach, Kasberg, Rinchnach.
Ortsteile der Gemeinde sind außer Rinchnach: Breitmoos, Danzeröd, Ellerbach, Falkenstein, Gehmannsberg, Großloitzenried, Grub, Herrnmühle, Hönigsgrub, Kandlbach, Kapfham, Kasberg, Klessing, Kohlau, Oberasberg, Ried, Schönanger, Sitzhof, Sölden, Stadl, Stadlmühle, Unterasberg, Voggenried, Widdersdorf, Zapfenried und Zimmerau.
Geschichte
1011 erfolgte die Gründung des Kloster Rinchnach durch den Hl. Gunther, einen Benediktinermönch vom Kloster Niederalteich, als erste Siedlung des mittleren Bayerischen Waldes. Die Geschichte des Ortes ist eng mit dem des Klosters verbunden. Die Einheimischen nennen ihren Ort auch heute statt Rinchnach einfach nur "Kloster", im Dialekt "Klousta".
Rinchnach lag am Gunthersteig, einer Salzstraße, die vor Zwiesel in den Böhmweg einbog. Feuersbrünste wüteten 1597, 1693 und 1799. Zerstört und geplündert wurde Rinchnach im Dreißigjährigen Krieg 1641 durch die Schweden, im Spanischen Erbfolgekrieg 1703 durch die Österreicher und 1742 bis 1744 im Österreichischen Erbfolgekrieg durch österreichische Truppen des Generals Bärenklau und die Panduren des Franz von der Trenck.
Der Ort gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Regen des Kurfürstentums Bayern. 1803 wurde die Propstei Rinchnach durch die Säkularisation aufgehoben. 1972 erfolgte im Zuge der Gemeindegebietsreform die Zusammenlegung der ehemaligen Gemeinden Kasberg, Ellerbach und Rinchnach zu einer Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.779, 1987 dann 2.988 und im Jahr 2000 3.261 Einwohner gezählt.
Politik
Der Gemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl am 2. März 2008 wie folgt zusammen:
- CSU: 7 Sitze (43,8 % der Stimmen)
- SPD: 6 Sitze (37,4 % der Stimmen)
- FWG: 3 Sitze (18,7 % der Stimmen)
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Michael Schaller (SPD/Parteilose), gewählt mit 67,84 % der Stimmen. Zweiter Bürgermeister ist Markus Kurz (SPD). Er ist seit Februar 2010 Nachfolger von Georg Kreuzer jun. (FWG).
Finanzen
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 982.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 65.000 €.
Wappen
Beschreibung: In Gold über grünem Dreiberg zwei schräg gekreuzte silberne Reuthauen mit schwarzen Griffen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die ehemalige Klosterkirche und jetzige Pfarrkirche St. Johannes der Täufer wurde 1727 von Baumeister Johann Michael Fischer völlig umgestaltet. Sie besitzt als einzige Kirche der Gegend eine Kuppel und ist eines der bedeutendsten Bauwerke im Bayerischen Wald.
- Im Wald etwa zwei Kilometer östlich von Rinchnach liegt weithin sichtbar die Nebenkirche Maria Geburt, auch Frauenbrünnl oder Guntherkircherl genannt. Sie wurde 1766 an der Stelle einer Einsiedelei des Hl. Gunther erbaut und besitzt ein gotisches Gnadenbild. Neben der Kirche entspringt eine Quelle, die ihr den Namen gab. 1809 ersteigerte die Dorfgemeinde Gehmannsberg die Kirche, 1958 ging sie an die Gemeinde Rinchnach über. Sie wird von einem 1995 gegründeten Förderverein betreut. Die reiche Freskomalerei aus der Erbauungszeit, vermutlich von Franz Anton Rauscher, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 257 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 79 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1095. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 2 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 8 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 112 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1622 ha, davon waren 1426 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- Kindergarten mit 75 Kindergartenplätzen und 96 Kindern
- Volksschule mit 20 Lehrern und 302 Schülern
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde ist der in Rinchnach geborene Antonius Hofmann (1909—2000), von 1968 bis 1984 Bischof von Passau.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
Weblinks
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