- Kirchberg im Wald
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Wappen Deutschlandkarte 48.913.183333333333880Koordinaten: 48° 54′ N, 13° 11′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Landkreis: Regen Höhe: 880 m ü. NN Fläche: 48,79 km² Einwohner: 4.246 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 87 Einwohner je km² Postleitzahl: 94259 Vorwahl: 09927 Kfz-Kennzeichen: REG Gemeindeschlüssel: 09 2 76 126 Gemeindegliederung: 29 Ortschaften Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rathausplatz 1
94259 Kirchberg i.WaldWebpräsenz: Bürgermeister: Alois Wenig (CSU) Lage der Gemeinde Kirchberg i.Wald im Landkreis Regen Kirchberg im Wald (amtlich: Kirchberg i.Wald) ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Regen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald inmitten des Bayerischen Waldes. Die höchste Erhebung der Gemeinde bildet der Fürberg bei Raindorf mit 880 m, die Ortschaft Kirchberg liegt auf einer Höhe von 736 m.
Die Ortschaft Kirchberg im Wald befindet sich etwa 11 km südlich der Kreisstadt Regen, 23 km nordöstlich von Deggendorf, 26 km westlich von Grafenau sowie 21 km von der A 3, Ausfahrt Hengersberg entfernt. Der nächstgelegene Bahnhof der Bayerischen Waldbahn mit regelmäßigen Verbindungen (Stundentakt) befindet sich in Regen.
Bei der Furthmühle vereinigen sich der Kühbach (im Oberlauf auch Höllmannsrieder Bach genannt) und der Hackenbach zur Rinchnacher Ohe, einem Nebenfluss des Schwarzen Regens.
Gemeindegliederung
Es existieren folgende Ortschaften in der Gemeinde Kirchberg im Wald (nicht offizielle sind kursiv): Berneck, Büchelmann, Dalken, Danzersäge, Dornhof, Dösingerried, Ebertsried, Fischermühle, Furthmühle, Gfradert, Hammermühle, Hangenleithen, Hintberg, Höllmannsried, Holzmühle, Kaltenbrunn, Kirchberg, Kleinloitzenried, Laiflitz, Mitterbichl, Obernaglbach, Ottenberg, Raindorf, Reichertsried, Schleeberg, Schönbrunn, Sommersberg, Stadlhof, Steinfurthmühle, Untermitterdorf, Unternaglbach, Unterneumais, Voglmühle, Wolfau, Zell.
Die Gemeinde Kirchberg im Wald ist aufgegliedert in die Gemarkungen Kirchberg (entspricht der Altgemeinde Kirchberg), Raindorf (entspricht der Altgemeinde Raindorf) sowie Reichertsried und Zell (entsprechen der Altgemeinde Zell).
Geschichte
Schon um das Jahr 1000 stand auf dem Berg eine Burg, die im Jahr 1040 mit den umliegenden Gütern ein Edler namens Konrad Salikus dem Kloster Niederaltaich schenkte. 1066 bestätigte Kaiser Heinrich IV. diese Schenkung. 1144 wurde mit Hilfe eines frommen Mannes namens Wilhelm an Stelle der Burg eine Kirche zu Ehren des hl. Godehard erbaut. In einer Urkunde vom 12. Juli 1146 wurde erstmals eine Pfarrkirche in Kirchberg erwähnt und Klosterbesitz mit dem Gotthardsberg an eine Gemeinschaft von Brüdern übereignet.
Papst Eugen III. bestätigte 1148 dem Kloster Niederaltaich dessen Besitz um den Gotthardsberg. Um 1200 wurde der Name Chirchperch an Stelle Gotthardperch gebräuchlich. 1204 wurde die Pfarrei samt der Filiale Marienberg (Kirchdorf im Wald) der Propstei Rinchnach inkorporiert. Um 1250 ließ das Kloster Niederaltaich einen Amthof in Kirchberg errichten, wohin die Siedler ihre Steuern in Form von Naturalien zu entrichten hatten. 1254 zählte der Abt Hermann von Niederaltaich bereits 13 Güter und drei Mühlen.
1304 wurde die Inkorporation der Pfarrei Kirchberg aufgehoben, Marienberg (Kirchdorf) dagegen blieb dem Kloster Rinchnach zugeteilt. 1525 erfolgte die Erhebung zur Hofmark. 1622 erhielt das Kloster Niederaltaich das Braurecht in Kirchberg. Im Dreißigjährigen Krieg kam es 1634 zu einem Schwedeneinfall, später wütete die Pest in Kirchberg.
1703 wurde der Amthof neu erbaut. Während des Österreichischen Erbfolgekrieges wurde der Ort am 7. Januar 1743 von einer ungarischen Freikompanie geplündert. Am Weihnachtstag 1744 brannte die Kirche bis auf den Turm nieder. Der Gottesdienst wurde in die 1744 erbaute Hauskapelle des Amthofes verlegt. 1745 begann der Neubau der Pfarrkirche, die 1747 im Inneren neu gestaltet wurde.
Nach der Säkularisation 1803 wurde der Amthof an Wolfgang Leopold von Kiesling (oder Kißling) verkauft. Als die Hauskapelle verfiel, kam der Altar um 1830 in die Pfarrhofshauskapelle, die nach dem Verkauf des Amtshofes errichtet worden war. 1848 brannte der Pfarrhof aufgrund von Brandstiftung nieder. 1855 bestand Kirchberg aus 19 Häusern, von denen der Amtshof und der Pfarrhof die bedeutendsten waren. 1855/1856 verlängerte man die Kirche nach Westen. Am 29. Mai 1863 wurden bei einem Großbrand zwölf Häuser und das neu errichtete Institut der Englischen Fräulein vernichtet.
Eingemeindungen
- 1. Januar 1976 Gemeinde Zell mit ca. 900 Einwohner im Zuge der Gemeindegebietsreform
- 1. Mai 1978 Gemeinde Raindorf mit ca. 1150 Einwohner
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder.
- CSU: 8 Sitze bei 48,8 % der Stimmen
- SPD/Freie Wählergemeinschaft: 4 Sitze bei 23,5 % der Stimmen
- Freie Liste: 3 Sitze bei 18,9 % der Stimmen
- Kirchberg und Umland: 1 Sitz bei 8,8 % der Stimmen
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 1996 Alois Wenig von der CSU.
Bürgerentscheide
Am 17. August 2003 und am 28. März 2004 fand jeweils ein Bürgerentscheid statt um die Frage ob eine neue Schule am Ortsrand gebaut werden soll oder die alte Schule in der Ortschaft saniert wird. Bei beiden Bürgerentscheiden entschied sich eine knappe Mehrheit der Wähler für die Sanierung und gegen den Neubau. Trotzdem hat der Gemeinderat am 30. Juni 2005 nach Ablauf der einjährigen Bindungsfrist der Bürgerentscheide den Neubau der Schule mit 9:8 Stimmen beschlossen. Der Neubau wurde 2007 vollzogen.
Wappen
Beschreibung: In Gold über grünem Dreiberg ein schräger, gestümmelter roter Ast und die schräglinks gelegte rote Krümme eines Abtstabs.
Ortspartnerschaften
Seit 1994 besteht eine Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde Bagnolo di Po. Grund für die Entscheidung war der gemeinsame Ortspatron, der Heilige Gotthard.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die St.-Gotthard-Kirche: 1008 als Burg erbaut, 1144 durch den Abt Konrad I. zur Kirche mit gotischem Gewölbe verändert, 1744 abgebrannt und anschließend wiederaufgebaut, 1856 zur heutigen Größe erweitert, 2006 umfassend renoviert
- Amthof: 1250 erbaut im Auftrag des Klosters Niederaltaich, zwischen 1170 und 1739 abgerissen und neu aufgebaut, die davon heute noch stehenden Teile beherrschen noch immer das Aussehen der Dorfmitte, wird heute als Pension und Gasthaus genutzt
- Handwerker-Säule: 2008 am Amthofplatz aufgestellt zur Erinnerung an die im Dorf ausgestorbenen Handwerke
- Hangenleither Taferl: Die Kapelle zur Schmerzhaften Mutter Gottes wurde 1822 erbaut. Der Erbauer dieser Kapelle war der in Hangenleithen geborene Andreas Kapfenberger, an den eine in der Kapelle angebrachte Steintafel erinnert. Die Kapelle wurde an einer Stelle errichtet, an der einst ein Marterl oder ein Taferl (eine Tafel mit Bild und Inschrift zur Erinnerung oder ein Heiligenbild) gestanden hat. Noch heute wird die Kapelle daher als Taferlkapelle oder Hangenleither Taferl bezeichnet. Unweit dieser Kapelle führte auch der von Gunther im Jahr 1009 angelegte Weg, von Niederalteich bis nach Böhmen, vorbei.
- St.-Gotthard-Kapelle: 1820 erbaut, 2008 umfassend durch den Bayerischen Wald-Verein renoviert, erreichbar über einen Fußweg von der Kirche aus
Naturdenkmäler
- Die Todtenau, ein geschütztes Hochmoorgebiet bei Dösingerried.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Gotthardfest: 1. Wochenende im Juli von Freitag bis Montag (Sonntag Kirchweihfest mit Marktständen)
- Fischerfest: 1. Sonntag im August bei Sommersberg
- Wolfauslassen: 10. November am Amthofplatz
Besonderes
- Haus der Bienen mit Natur- und Bienenlehrpfad: Das Info-Zentrum mit echten Bienen und 14 Info-Tafeln am Wanderweg mit rund 30 Minuten Gehzeit erklären die Welt der Bienen
- Reptilienzoo in den Räumen des ehemaligen Edeka Schiller: gezeigt werden Schlangen, Echsen, Vogelspinnen und Skorpione
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Wichtigste Firma ist die MESUTRONIC Gerätebau GmbH mit 95 Mitarbeitern, einer der weltweit führenden Hersteller von Metalldetektoren, die in über 30 Ländern vertreten ist.
Bildung
- St. Gotthard-Schule (2007 neu erbaute Grund- und Hauptschule.)
- St. Gotthard-Kindergarten
Persönlichkeiten
- Ferdinand Neumaier (1890–1969): Komponist vieler berühmter Volkslieder des Bayerischen Waldes (z. B. Mir san vom Woid dahoam) und der Waidlermesse
- Max Binder (1911-2010), 1945–1960 Bürgermeister, 1948–1960 Mitglied des Kreistages, 1954–1970 Mitglied des Landtages, 1960–1972 Landrat, 1963–1990 Vorsitzender des Zweckverbandes Wasserversorgung Bayerischer Wald (in dieser Funktion federführend beim Bau der Trinkwassertalsperre Frauenau)
- Susanne Kiermayer (* 1968): Erfolgreiche Sportschützin beim Wurfscheibenschießen, Gewinnerin einer Silbermedaille bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta
Literatur
- Walther Zeitler: I bin vom Woid dahoam, Verlag Attenkofer: Straubing 1997, Biografie von Max Binder mit einem gutem Einblick in die Heimatgeschichte
- Dorfverein Ebertsried e. V. (Hrsg.): Ebertsrieder Geschichte(n), Bezug über Günther Drexler (Telefon 09927/8228), Geschichte der Ortschaft Ebertsried
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Kirchberg im Wald – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis RegenAchslach | Arnbruck | Bayerisch Eisenstein | Bischofsmais | Böbrach | Bodenmais | Drachselsried | Frauenau | Geiersthal | Gotteszell | Kirchberg i.Wald | Kirchdorf i.Wald | Kollnburg | Langdorf | Lindberg | Patersdorf | Prackenbach | Regen | Rinchnach | Ruhmannsfelden | Teisnach | Viechtach | Zachenberg | Zwiesel
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