Buchs AG

Buchs AG
AG ist das Kürzel für den Kanton Aargau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Buchsf zu vermeiden.
Buchs
Wappen von Buchs
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Aargau
Bezirk: Aarauw
Gemeindenummer: 4003i1f3f4
Postleitzahl: 5033
UN/LOCODE: CH BCS
Koordinaten: (648467 / 249026)47.3902768.080555383Koordinaten: 47° 23′ 25″ N, 8° 4′ 50″ O; CH1903: (648467 / 249026)
Höhe: 383 m üM.
Fläche: 5.33 km²
Einwohner: 7035 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.buchs-aargau.ch
Karte
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Buchs (schweizerdeutsch: bʊχs)[2] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Aarau im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im unteren Suhrental und gehört zur Agglomeration des Kantonshauptortes Aarau.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Dorfzentrum befindet sich beidseits der Suhre, die zwei Kilometer weiter nördlich in die Aare mündet. Es besteht aus dem Oberdorf auf der westlichen und dem Ausserdorf auf der östlichen Seite. Daran schliessen sich im Osten neuere Wohnbaugebiete an. Das Gemeindegebiet liegt vollständig in der völlig flachen Ebene der Suhre, die östliche Hälfte wird durch den ausgedehnten Suretwald bedeckt.[3]

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 533 Hektaren, davon sind 225 Hektaren bewaldet und 243 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 394 Metern im Steinfeld an der südwestlichen Gemeindegrenze, der tiefste auf 371 Metern an der Suhre.

Nachbargemeinden sind Rupperswil im Osten, Suhr im Süden sowie Aarau im Westen und Norden. Das Siedlungsgebiet ist vollständig mit demjenigen von Aarau und Suhr zusammengewachsen, zum Aarauer Stadtteil Rohr besteht eine schmale Lücke.

Geschichte

Zahlreiche Funde weisen auf eine Besiedlung bereits während der Jungsteinzeit und der Bronzezeit hin. In den Jahren 1933 und 1955 kamen bei Sondierbohrungen im Bühlrain Reste eines römischen Gutshofes zum Vorschein. Ziegelstempel und Münzen belegen eine Siedlungsaktivität im 1. und 2. Jahrhundert. 1796 wurde auf der Strasse nach Hunzenschwil eine Goldmünze von Kaiser Hadrian gefunden (heute im Historischen Museum Bern).[4]

Die erste urkundlich Erwähnung von Buhse erfolgte im Jahr 1225. Die Schreibweise Buchs taucht erstmals 1361 auf. Der Name des Dorfes leitet sich vom Buchsbaum (lat.: buxus) ab, der von den Römern in diese Gegend gebracht worden war.[2] Im Mittelalter lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, später der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Buchs gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Administrativ war das Dorf dem Amt Lenzburg zugeteilt. Um 1500 war Buchs nicht besonders gross, die Behörden zählten nur gerade 14 Bauernhöfe und eine Mühle. 1528 führten die Berner die Reformation ein. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Buchs gehört seither zum Kanton Aargau.

Zusammen mit Rohr war Buchs einst Teil der Gemeinde Suhr. Die Bewohner beider Dörfer forderten mehr Autonomie durch die Schaffung selbständiger Gemeinden. Am 30. Januar 1810 erfolgte schliesslich die Trennung. Um 1835 siedelten sich die ersten Industriebetriebe an. Buchs entwickelte sich allmählich von einem unauffälligen Bauerndorf zu einem Industrievorort von Aarau. Besonders im 20. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung markant an; allein zwischen 1940 und 1970 verdoppelte sich die Einwohnerzahl.

In einer weitläufigen Industriezone östlich des Dorfes entstanden Fabrikationsbetriebe und ein Einkaufszentrum. Ab Mitte der 1970er Jahre zogen über 10 % der Bevölkerung weg. Zwanzig Jahre später stabilisierte sich die Einwohnerzahl, seither steigt sie wieder leicht an. Am 6. September 1877 hatte die Schweizerische Nationalbahn die normalspurige Eisenbahnlinie von Aarau nach Suhr eröffnet, die SBB legten diese jedoch am 12. Dezember 2004 für den Personenverkehr still.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Weiss über blauem Fluss ausgerissene grüne BucheDie früheste bekannte Variante dieses Wappens stammt aus dem Jahr 1734 und zeigt einen nicht näher bestimmbaren Laubbaum. Nachdem ab 1915 aufgrund eines Deutungsfehlers zwischenzeitlich eine Tanne abgebildet war, wurde 1955 eine Annäherung an das Siegelbild aus dem Jahr 1811 vorgenommen, welches damals schon eine Buche zeigte.[5]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[6]

Jahr 1764 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 416 937 1592 2720 3899 5734 6742 6029 5900 6175

Am 31Dezember 2010 lebten 7035 Menschen in Buchs, der Ausländeranteil betrug 32,3 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 39,4 % reformiert. 32,9 % römisch-katholisch, 4,4 % christlich-orthodox und 8,1 % muslimisch; 1,0% gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 80,3 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 6,0 % Italienisch, 4,3 % Serbokroatisch, 2,6 % Türkisch, 1,2 % Spanisch, 0,7 % Albanisch, 0,6 % Französisch, 0,5 % Portugiesisch.[7]

Politik und Recht

Legislative

Anstelle einer Gemeindeversammlung vertritt der von den Buchser Stimmberechtigten gewählte Einwohnerrat die Anliegen der Bevölkerung. Er besteht aus 40 Mitgliedern und wird im Proporzwahlverfahren gewählt. Ihm obliegt das Genehmigen des Steuerfusses, des Voranschlages, der Jahresrechnung, des Geschäftsberichts und der Kredite; ausserdem kann er Reglemente erlassen. Die Amtsdauer beträgt vier Jahre.

Bei den drei letzten Wahlen erreichten die Parteien folgende Sitzzahlen:

Partei 2001 2005 2009
SVP 11 11 13
FDP 7 8 9
SP 7 8 8
CVP 4 5 5
EVP 4 4 3
Grüne - - 2
Jungliberale Bewegung 4 3 -
Forum Buchs 3 1 -

Auch auf Gemeindeebene finden sich verschiedene Elemente der direkten Demokratie. So stehen der Bevölkerung fakultative und obligatorische Referenden, sowie das Initiativrecht zu.

Exekutive

Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse des Einwohnerrates und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2010-2013 sind:

  • Heinz Baur, Gemeindeammann
  • Hansruedi Werder, Vizeammann
  • Urs Affolter
  • Barbara Keusch
  • Jörg Kissling

Judikative

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Aarau zuständig. Buchs gehört zum Friedensrichterkreis Suhr.

Wirtschaft

In Buchs gibt es gemäss Betriebszählung 2005 rund 4700 Arbeitsplätze, davon 1 % in der Landwirtschaft, 46 % in der Industrie und 53 % im Dienstleistungsbereich.[8] Die Gemeinde ist damit ein bedeutender Wirtschaftsstandort, auch wenn das wirtschaftliche Leben stark auf den benachbarten Kantonshauptort Aarau ausgerichtet ist. In zwei weitläufigen Industriezonen an der Bahnlinie sowie im Südosten befinden sich zahlreiche Fabrikationsbetriebe sowie das Einkaufszentrum Wyne-Center. Die wichtigsten Industriebetriebe sind die Chocolat Frey AG, die Jowa-Grossbäckerei und die Mibelle AG, die alle zum Einzelhandelskonzern Migros gehören. Die Kehrichtverbrennungsanlage Buchs verbrennt die Abfälle von 82 Gemeinden. Die Lagerhäuser der Centralschweiz und die Swisslog Holding sind im Bereich Logistik tätig.

Verkehr

Eine Stadtbuslinie des Busbetriebs Aarau verbindet Buchs mit dem Bahnhof Aarau. Buchs ist durch eine vierspurige Schnellstrasse mit dem Anschluss Aarau-Ost der Autobahn A1 verbunden, der sich bei Hunzenschwil befindet.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über je vier Kindergärten und Schulhäuser, in denen alle Stufen der obligatorischen Volksschule unterrichtet werden (Primarschule, Realschule, Sekundarschule, Bezirksschule). Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich im benachbarten Aarau. Buchs und Rohr haben zusammen eine Kreisschule mit gemeinsamer Verwaltung gebildet, die Kreisschule Buchs Rohr.

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Buchs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 28. März 2011
  2. a b Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S115116.
  3. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1089, Swisstopo
  4. Martin Hartmann, Hans Weber: Die Römer im Aargau. Verlag Sauerländer, Aarau 1985, ISBN 3-7941-2539-8, S167.
  5. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S134.
  6. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Aarau, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  8. Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau

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