- Burg Taufers
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Taufers Ostansicht der Burg Taufers - gut erkennbar: der ehemals eingestürzte Bergfried
Alternativname(n): Sandner Schloss Entstehungszeit: 1225 bis 1535 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ständische Stellung: Dynasten Bauweise: Bruchstein (opus spicatum) Ort: Sand in Taufers Geographische Lage 46° 55′ 24″ N, 11° 56′ 55″ O46.92333333333311.948611111111957Koordinaten: 46° 55′ 24″ N, 11° 56′ 55″ O Höhe: 957 m s.l.m. Die Burg Taufers ist eine gewaltige Burganlage etwas nordöstlich von Sand in Taufers in Südtirol in Italien.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Burg liegt auf einer natürlichen, zu Ahornach gehörigen Bergnase auf rund 957 m s.l.m., an der sich die rauschende Ahr vorbeizwängt und kontrolliert den Eingang ins Ahrntal.
Geschichte
Um 1300 wird eine Herrschaft "ze Tauvers" genannt, die den Bau einer Burg beabsichtigte.Sie wurde als Wohnort für die Herren von Taufers gebaut. Die Burg wurde 1320 eröffnet und wurde auch als Lehen der Brixner Bischöfe genutzt. Die edlen von Taufers waren zugleich die Architekten (sprich Bauherren) dieser Burg. Die ursprüngliche Burg bestand aus Bergfried, Palas, einem weiteren Gebäude über der Ahr, einem Wohnturm und einer Umfassungsmauer. Erst im 15. Jahrhundert und bis um 1621 wurden die Gebäude unter den Herzögen von Österreich, den Herren von Fieger und den Freiherren von Wolkenstein-Rodenegg entlang der Umfassungsmauer ausgebaut; es entstanden Amts- und Wohnräume der Richter und Pfleger und eine ausgedehnte Toranlage mit Wehrtürmen und komplizierten Zugbrückenkonstruktionen, die heute allerdings nur noch im Detail zu erkennen sind. Nach Jahrhunderten des Verfalls (am Mauerwerk des ehemals eingestürzten Bergfrieds noch heute klar erkennbar) kam es im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts unter Ludwig Lobmeyr mit der Aufführung eingestürzter Mauern und Instandsetzung zahlreicher Räume zu wichtigen Rekonstruktionen. Mit der Freilegung von gotischen Fresken und der Anbringung moderner Malereien der Künstlerin Lydia Roppolt (1922-1995) sowie dem Wiederaufbau des Bergfrieds (1969/72) setzte Titularabt Hieronymus Gassner OSB bedeutende Akzente. Das Südtiroler Burgeninstitut, seit 1977 Eigentümer der Burg Taufers, führte die nötigen Baumaßnahmen im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts mit einer umfangreichen Fassadenkonservierung und Innenrestaurierungen fort. Dies gab der Burg ein geschlossenes Erscheinungsbild zurück.
Die Burg kann im Bereich von Innenhof, Bergfried, Eiskeller, Burggarten etc. ohne Führung und im Bereich der sehenswerten Schauräume nur mit Führung besichtigt werden.
Anlage
Der dem Gelände angepasste, ovale Grundriss der Burg wird im Norden (Angriffsseite) von Bergfried und Wohnturm ("Breiter Turm"), im Westen vom Palas (späterer Kornkasten, 1992 für Veranstaltungen ausgebaut), im Süden von einem weiteren palasartigen Gebäude und im Osten von Eingang und ehemaligem Pferdestall bestimmt. Im Zentrum der Anlage befanden sich eine Schmiede und im nördlichen Bereich - wie vermutet wird - eine Zisterne. Nach dem Ausbau des Eingangsbereiches über die östliche Ostflanke wurden auch die an der Umfassungsmauer anliegenden Gebäude maßgeblich ausgebaut und einer anderen Nutzung unterzogen. Die gut erhaltene Burganlage ist durch Bruchstein (opus spicatum) gekennzeichnet.
Von den 64 Räumen der Burg sind rund zwei Dutzend getäfelt und im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Von hervorragendem Wert sind die Fresken aus der Schule Friedrich Pachers in der Burgkapelle, an deren Altar ein schönes Kruzifix zu sehen ist. Besonders sehenswert sind die Fürstenzimmer, die heimeligen Schlafgemächer mit ihren baldachinartigen Betten , die große Bibliothek mit ihrem Reiter-Kachelofen, die Rüstkammer, der Gerichtssaal, das Verlies und die Folterkammer.
Trivia
Auf Taufers wurde der mit dem Oskar für die beste Filmmusik ausgezeichnete Film “Die rote Violine” gedreht. Weitere Filme: “Voll verheiratet”, „Jakob Hutter und die Hutterer, Märtyrer des Glaubens“, etc.
Literatur
- Alexander von Hohenbühel: Taufers. Eine Dynastenburg. In: Burgen 1. hrsg. v. Südtiroler Burgeninstitut, ISBN 978-3-7954-1836-6
Weblinks
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