Burg Stetteneck

Burg Stetteneck

w1

Burg Stetteneck
Die Burgruine Stetteneck (in Blau eingekreist) auf dem Col de Pincan, im Hintergrund St. Ulrich in Gröden. Aufnahme vom Balestberg.

Die Burgruine Stetteneck (in Blau eingekreist) auf dem Col de Pincan, im Hintergrund St. Ulrich in Gröden. Aufnahme vom Balestberg.

Entstehungszeit: vor 1256
Erhaltungszustand: Ruine
Ort: St. Ulrich in Gröden
Geographische Lage 46° 34′ 45″ N, 11° 41′ 22″ O46.57916666666711.6894444444441435Koordinaten: 46° 34′ 45″ N, 11° 41′ 22″ O
Höhe: 1.435 m
Der Pincanhügel mit der Burgruine und die Balesthöhe im Hintergrund

Burg Stetteneck war eine Burg auf dem Col da Pincan bei St. Ulrich in Gröden.

Die Burg wurde durch die Dolomitensagen von Karl Felix Wolff mit der Erzählung Das Schloss am Abgrund bekannt. Bis vor wenigen Jahren glaubte man, die Burg hätte auf dem 1821 Meter hohen Berg Balest (unterhalb des Pitschberg) gestanden, es wurden aber dort nie Mauerreste gefunden.

Im Jahr 2000 wurden die Reste der Burg durch Probebohrungen seitens Herwig Prinoth und Stefan Planker des Museum Ladin (Teil der Südtiroler Landesmuseen) entdeckt. Der Fundort wurde auf Grund der exakten Interpretation der Beschreibung der Burg durch Marx Sittich von Wolkenstein im 17. Jahrhundert bestimmt. Durch weitere Grabungen kamen große Teile der Fundamente des Hauptturmes, der Schutzmauern und ein Tor mit romanischem Bogen zu Lichte. Weitere Funde waren die Eisenspitze eines Armbrustbolzens, ein Spielstein aus Grödner Sandstein, die Scherben von sehr fein geblasenen Gläsern und Öllampen sowie Tonscherben.

Die Burg geht auf das 13. Jahrhundert zurück.

Der Ritter Gebhard von Stetteneck, der erste urkundlich nachweisbare Stettenecker war Richter in Gufidaun und Ministeriale des Brixner Hochstifts. Er wird zum ersten Mal am 13. Mai 1256 urkundlich genannt. An dem Tag trafen sich am Ritten der Bischof von Brixen Bruno von Kirchberg, ein Neffe Meinhard II. und seine Ministerialen. Darunter wird "Gebehardus de Stetenekke" genannt. Es ging um einen Friedensvertrag mit mehreren Ministerialen die sich dem Bischof gegenüber schuldig gemacht hatten, seine Leute, Händler usw. beraubt und die Straßen unsicher gemacht hatten (Raubritter?). Im Friedensvertrag wurde vereinbart, dass wer sich in den nächsten fünf Jahren, zwischen Säben und Bozen durch Räubereien und dergleichen schuldig gemacht hätte, sämtliche Lehnsrechte und den gesamten Besitz verlieren würde. Im Dokument wird Gebhard von Stettenecke noch aufgefordert, den Hof "Vishalco" zurückzuerstatten.

Die Burg ist wahrscheinlich schon vor 1256 erbaut worden. Die Burg war etwa 40 Meter lang und hatte eine 1,8 Meter dicke Ringmauer.

Es bleibt bis jetzt unklar, ob die Burg von Menschenhand oder durch eine Naturkatastrophe zerstört wurde.

Literatur

  • Herwig Prinoth: Die Lösung des Rätsels um die Burg Stetteneck. In: Der Schlern Mai 2005. Heft 5, Athesia, Bozen 2005, S. 4-20.
  • Toni Sotriffer. L (I) "Stettenecker" y si Ciastel aldò de documënc storics in Calënder de Gherdëina 2005. Union di Ladins de Gherdëina. St. Ulrich in Gröden. S. 68-77. (Ladinisch).
  • Toni Sotriffer. La relichies tla dlieja da Sacun y Iacun Stetnecker in Calënder de Gherdëina 2003. Union di Ladins de Gherdëina. St. Ulrich in Gröden. S. 98-103. (Ladinisch).
  • Roland Verra. L Ciastel da Pincan tl cheder dla storia de Gherdëina in Calënder de Gherdëina 2003. Union di Ladins de Gherdëina. St. Ulrich in Gröden. S. 48-50. (Ladinisch).
  • Oswald Trapp: Oswald Trapp Staeteneck. In: Tiroler Burgenbuch IV. Band Eisacktal. 2. Auflage. Athesia, Bozen 1984, ISBN 88-7014-366-X, S. 222.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Burg Neuhaus (Ahrntal) — Burg Neuhaus Burg Neuhaus Alternativname(n): Castel Casanova Entste …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Salegg — Detail der Ruine der Burg Alternativname(n): Saleck …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Hauenstein (Seis am Schlern) — Burg Hauenstein Detail der Ruine der Burg Alternativname(n): Ruine Hauenstein …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Schöneck (Südtirol) — Burg Schöneck Burg Schöneck von Osten Entstehungszeit: erwähnt 1155 …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Wangen-Bellermont — Die Burg Wangen Bellermont liegt im Südtiroler Sarntal. Sie entstand in den Jahren nach 1209. Spätestens 1237 war sie fertiggestellt. Erbauer waren die mächtigen Edelfreien von Wangen, Vertrauensleuten des Bischofs von Trient. Den größten Teil… …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Weineck — bezeichnet eine Burgstelle am Virgl bei Bozen in Südtirol. Die ursprünglich sehr ausgedehnte, heute bis auf wenige Reste verschwundene Burg entstand im 12. Jahrhundert. Sie wurde am Ende des 13. Jahrhunderts durch den Grafen Meinhard II. zerstört …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Payrsberg — Die Burg Payrsberg erhebt sich westlich von Nals auf einem an drei Seiten steil abfallenden Felskopf. Die vierte Seite dagegen liegt sehr ungünstig und wurde mit ausgedehnten Vorwerken befestigt. Zum alten Baubestand aus dem 13. Jahrhundert… …   Deutsch Wikipedia

  • Stetteneck — w1 Burg Stetteneck Die Burgruine Stette …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Boymont — p3 Schloss Boymont Schloss Boymont Entstehungszeit: 1220 und 1230 Burgentyp …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Maultasch — p1p3 Burgruine Neuhaus (Terlan) Alternativname(n): Burg Maultasch Entstehungszeit: 1228 erstmals erwähnt Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”