Alsenbrücke

Alsenbrücke
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Alsenbrücke,
als Neubau Hugo-Preuß-Brücke
Alsenbrücke, als Neubau Hugo-Preuß-Brücke
Erste Alsenbrücke von 1865 auf einer Lithografie
Nutzung Straßenverkehr
Überführt Rahel-Hirsch-Straße
Querung von Humboldthafen-Zufahrt
Ort Berlin-Moabit
Konstruktion Einfeldträger mit Stahlhohlkastenquerschnitt [1]
Gesamtlänge 87 bis 100 m (gekrümmt)
Breite 24 m
Längste Stützweite 84,4 bis 92,4 m (gekrümmt)
Konstruktionshöhe 3,30 bis 4,10[1]
Baubeginn 1858 / 1898 / 1925 / 2002
Fertigstellung 1928 Namensänderung in Hugo-Preuß-Brücke,
zwischen 1933 und 1945 Admiral Scheer-Brücke
2004 neue Hugo-Preuß-Brücke
Freigabe 9. Mai 2005
Planer Architekturbüro Ungers[1]
Lage
Alsenbrücke (Berlin)
Alsenbrücke

Die Alsenbrücke im Zentrum von Berlin nahe dem früheren Lehrter Bahnhof war eine eiserne Mehrgewölbe-Brücke zur Überquerung der Spree und des südlichen Bereiches des Humboldthafens. Die erste Brücke entstand Mitte des 19. Jahrhunderts, danach folgten Ersatzbauten. Die zuletzt 1928 fertiggestellte dritte Brücke besaß keine südliche Anbindung zur Alsenstraße und war damit keine Spreebrücke mehr. Das neue Bauwerk erhielt den Namen Hugo-Preuß-Brücke und wurde 1933 umbenannt in Admiral-Scheer-Brücke. Am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört, wurde diese Straßenbrücke rund 50 Jahre nicht wieder aufgebaut. Erst im Jahr 2002 ließ die Berliner Senatsverwaltung eine neue Straßenbrücke an der alten Stelle errichten. Sie führt die nun Rahel-Hirsch-Straße genannte Uferstraße wieder über den Zufahrtskanal zum Humboldthafen. Im Jahr 2005 wurde dem Neubau der Name Hugo-Preuß-Brücke neu verliehen.[2]

Inhaltsverzeichnis

1858: eine Stülerbrücke in T-Form

Die Alsenbrücke auf einem Stadtplanausschnitt von 1896. Deutlich zu erkennen ist die T-Form und die Gewölbe über die Spree sind angedeutet.
Ansicht der Alsenbrücke auf einem Foto des Jahres 1875

Im Jahr 1858 begann die Berliner Stadtverwaltung mit dem Bau einer Brücke, die den gerade neu angelegten Humboldthafen in Ost-West-Richtung über das Friedrich-Carl-Ufer (später Kapelleufer) verband und in ihrem Mittelteil senkrecht dazu die Alsenstraße über die Spree führte. August Stüler hatte die Pläne für die Eisenkonstruktion geliefert. Der Bau der ingenieurtechnisch anspruchsvollen T-förmigen Brücke dauerte sieben Jahre. Das Bauwerk bestand aus gusseisernen Bogenfeldern, die die Hafenzufahrten, die Ladestraße und die Spree überbrückten. Als Schmuck dienten Naturstein-Verblendungen an den Brückenpfeilern und Unterbauten sowie im Jugendstil gestaltete Brückengeländer und Leuchten. Die hohe Beanspruchung durch den Schiffsverkehr sowie die ständige Wassereinwirkung führten in den folgenden Jahren zu schwerwiegenden Schäden an der Brücke, die deshalb 1890 gesperrt und bald darauf abgerissen werden musste.

Zweite Alsenbrücke an gleicher Stelle

1898 konnte eine neue Alsenbrücke eingeweiht werden, die in einem flachen 50 Meter langen Bogensegment den Schifffahrtskanal für die Hafenzufahrt überspannte. Die Widerlager an den Ufern und das Geländer trugen Schmuck aus der Werkstatt des Bildhauers August Vogel.[3]

Dritte Brücke mit neuem Namen und ihre Vernichtung 1945

Im Hintergrund die Brücke um 1928

Nach kurzer Nutzung musste die neue Alsenbrücke für den weiteren Ausbau der Hafenanlagen und wegen der Zunahme des Frachtschiffverkehrs abgebrochen werden. So entstand von 1925 bis 1928 eine dritte Brücke an der bisherigen Stelle, die jedoch keinen Übergang über die Spree mehr ermöglichte. Die 170 Meter lange metallene Hängebrücke erhielt bei ihrer Verkehrsfreigabe den Namen Hugo-Preuß-Brücke nach dem Berliner Kommunalpolitiker Hugo Preuß.

In der nationalsozialistischen Zeit in Deutschland wurde der Name geändert in Admiral-Scheer-Brücke, womit eine Ehrung des Admirals Reinhard Scheer erfolgte. In den letzten Tagen vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Brücke so stark beschädigt, dass sie nicht wieder aufgebaut werden konnte. Die Uferstraße wurde außerdem nun kaum für den Verkehr benötigt, auch der Bau der Mauer verhinderte einen Wiederaufbau.

Nach 50 Jahren wird eine vierte Brücke eingeweiht

Neue Hugo-Preuß-Brücke, 2005
Blick von der Hugo-Preuß-Brücke auf die Spree, 2011

Erst die Wende und die Planungen des Senats nach dem Mauerfall ließen eine Umgestaltung des gesamten Areals um den Humboldthafen und den Neubau des Hauptbahnhofs anstelle des früheren Lehrter Bahnhofs zu. Daraus ergab sich die Notwendigkeit zur Errichtung einer neuen Straßenbrücke am Nordufer der Spree. Das Büro von Professor Ungers gestaltete architektonisch das in den Jahren 2002 bis 2004 errichtete Bauwerk, die konstruktive Realisierung übernahm das Ingenieurbüro Grassl.[1] Die Brücke sollte zunächst Humboldthafenbrücke heißen. Da dieser Name für den etwas weiter nördlich gelegenen neuen Eisenbahnbrückenkomplex vorgesehen war, erhielt das neue Bauwerk bei ihrer Eröffnung 2005 in einem feierlichen Akt den alten Namen Hugo-Preuß-Brücke zurück.[2] Sie ist keine reine Spreebrücke mehr, denn sie tangiert diesen Fluss nur.

Die 24 Meter breite Straßenbrücke weist zwei Fahrstreifen und beidseitig Fahrrad- und Gehwege auf. Sie ist im Grundriss mit einem Radius von 321 bis 345 Metern gekrümmt. Die Stützweite des Einfeldträgers aus Stahl variiert dementsprechend zwischen 84,4 und 92,4 Meter. Der Querschnitt des Bauwerks besteht aus einem doppelt gekrümmten, stählernen Hohlkasten mit einer orthotropen Fahrbahnplatte bei einer Bauhöhe von 3,3 bis 4,1 Meter.[1]

Im ungefähren Verlauf des früheren südlichen Teils der Alsenbrücke über die Spree wurde nach der Fertigstellung des Hauptbahnhofs im Jahr 2006 eine etwas flussabwärts versetzte Spreequerung für Fußgänger in modernem Design errichtet, die nun Gustav-Heinemann-Brücke heißt. Intern wurde sie auch Alsensteg genannt, weil die am südlichen Ufer der Spree gebauten Gebäude der Bundesregierung auch Alsenblöcke hießen.[4]

In der Umgebung der Brücke

Weblinks

Literatur

  • Eckhard Thiemann, Dieter Deszyk, Horstpeter Metzing: Berlin und seine Brücken, Jaron Verlag, Berlin 2003, S. 178-180; ISBN 3-89773-073-1

Einzelnachweise

  1. a b c d e Homepage der Ing.firma Grassl zur Hugo-Preuß-Brücke; abgerufen am 29. Oktober 2009
  2. a b Homepage der Hugo-Preuß-Gesellschaft; abgerufen am 28. Oktober 2009
  3. Berlin und seine Brücken, ... S. 180
  4. Homepage einer beteiligten Baufirma, abgerufen am 5. November 2009

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