- Edgar Krapp
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Edgar Krapp (* 3. Juni 1947 in Bamberg) ist ein deutscher Organist und Musikprofessor.
Krapp zählt zu den renommiertesten Organisten der Gegenwart und ist Mitglied des Direktoriums der Neuen Bachgesellschaft Leipzig und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Seinen ersten Orgelunterricht erhielt Krapp als Mitglied der Regensburger Domspatzen. Nach dem Abitur studierte er Orgel bei Franz Lehrndorfer in München und bei Marie-Claire Alain in Paris. Schon während seines Studiums konnte er mehrfach Preise bei internationalen Musikwettbewerben gewinnen.
Wissenschaftliche Laufbahn
Von 1974 bis 1993 leitete er als Nachfolger von Helmut Walcha eine Orgelklasse an der Musikhochschule Frankfurt und von 1982 bis 1991 lehrte er als Gastprofessor am Salzburger Mozarteum. 1993 wurde er an die Hochschule für Musik in München zum Nachfolger von Franz Lehrndorfer berufen.
Karriere als Konzertorganist
Krapp trat in Europa, in Amerika und in Japan als Konzertorganist auf und wurde von renommierten Dirigenten (Rafael Kubelik, Georges Prêtre, Colin Davis, Lorin Maazel, Vladimir Fedoseyev, Horst Stein oder Christoph Eschenbach) zu Aufführungen mit ihren Orchestern verpflichtet. Er führte mehrfach das Bach’sche Orgelgesamtwerk auf, alle 14 Konzerte in München wurden im Rundfunk live übertragen. Auch bei seinen Aufführungen der Orgelkonzerte von G. F. Händel und dessen gesamten Cembalowerks erfolgten Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen.
Er musizierte mit dem Chicago Symphony Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern, den Bamberger Symphonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und den Wiener Symphonikern.
Uraufführungen (Auswahl)
- Harald Genzmer: Symphonisches Konzert
- Günter Bialas: Introitus – Exodus mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Leitung: Rafael Kubelik)
- Rafael Kubelik: Symphonische Peripetie mit dem Chicago Symphony Orchestra (Leitung: Rafael Kubelik)
- Hans-Jürgen von Bose: Symbolum mit den Münchner Philharmonikern (Leitung: A. Lazarew)
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1. Preis beim Münchner ARD-Wettbewerb 1971
- Frankfurter Musikpreis 1983
- E.T.A. Hoffmann-Preis der Stadt Bamberg 1994
- Friedrich-Baur-Preis für Musik 2000
Schüler (Auswahl)
Beim ARD Musikwettbewerb, in dessen Jury er sitzt, hatten im Jahr 2011 fünf der neunzehn Kandidaten bei Krapp studiert[1]
- Annette Clasen
- Gottfried Fallenegger
- Angela Gehann-Dernbach
- Georg Hagel
- Josef Hauber
- Markus Karas
- Wolfgang Kleber
- Martina Kürschner
- Torsten Laux
- Ludwig Ruckdeschel
- Martin Sander
- Michael Schöch
- Dan Zerfaß
Trivia
Edgar Krapp war in seiner Jugend regelmäßiger Zuhörer der Bamberger Symphoniker und ist seiner Heimatstadt Bamberg weiterhin künstlerisch verbunden. Er war maßgeblich an der Konzeption der neuen Jann-Orgel in Bamberg beteiligt und ist seit 1993 künstlerischer Leiter der Orgelreihe der Bamberger Symphoniker.
Weblinks
- Musikhochschule München
- Deutsches Symphonie Orchester Berlin
- Über die Orgelreihe der Bamberger Symphoniker
Einzelnachweise
- ↑ Stephan Handel: Sehr, sehr erfolgreich. Wie ein Professor alle seine Schüler in den ARD-Musikwettbewerb bringt. Süddeutsche Zeitung, 3. September 2011, S. 39
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