- Monte San Savino
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Monte San Savino Staat: Italien Region: Toskana Provinz: Arezzo (AR) Koordinaten: 43° 20′ N, 11° 44′ O43.33027777777811.730833333333330Koordinaten: 43° 19′ 49″ N, 11° 43′ 51″ O Höhe: 330 m s.l.m. Fläche: 89,66 km² Einwohner: 8.754 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 98 Einw./km² Postleitzahl: 52048 Vorwahl: 0575 ISTAT-Nummer: 051025 Demonym: Savinesi oder Montigiani Schutzpatron: Sant’Egidio und Sant'Ambrogio (7. Dezember) Website: Gemeinde Monte San Savino Monte San Savino ist eine Stadt mit 8754 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) in der Provinz Arezzo in der Region Toskana in Italien.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde erstreckt sich über ca. 90 km², die Einwohnerdichte beträgt etwa 95 Einwohner/km². Sie liegt ca. 20 km südlich von Arezzo und 75 km südöstlich von Florenz. Sie liegt im Chiana-Tal und an dem gleichnamigen Fluss.
Zu den Ortsteilen zählen Alberoro, Dreini, Gargonza, Montagnano, Palazzuolo und Verniana.
Die Nachbargemeinden sind Arezzo, Bucine, Civitella in Val di Chiana, Lucignano, Marciano della Chiana und Rapolano Terme (SI).
Der historische Stadtkern des Hauptortes besitzt noch heute fast vollständig seine Stadtmauern. Der Ort wird in Nord-Süd-Richtung vom Corso Sangallo durchquert, an deren nördlichem Ende sich die Porta Fiorentina (von Nanni di Baccio Bigio errichtet) als Haupteingangstor befindet und an der sich das Wappen der Medici befindet. Das südliche Tor heißt Porta Romana und wurde um 1337 mit Turm errichtet, der 1550 einfiel und nicht wiederaufgebaut wurde. Das östliche Nebentor ist die Porta San Giovanni, das westliche ist das Porticciolo Guglielmi, auch Porta Senese genannt. Das jüdische Viertel bzw. Ghetto befand sich östlich der Hauptstraße Via Sangallo. Das Zentrum des Viertels liegt beiderseits der Via Salomon Fiorentino (benannt nach dem gleichnamigen italienischen Dichter, Salomone Fiorentino, wo sich auch die Synagoge befindet.
Geschichte
Stadtgeschichte
Wie die meisten Orte der Gegend ist auch Monte San Savino in der Zeit der Etrusker besiedelt worden und wurde danach von den Römern besetzt. Am Ende des 12. Jahrhundert geriet der Ort in den Konflikt der Ghibellinen und Guelfen. Unter der Herrschaft der ghibellinischen Familie Ubertini aus Arezzo stehend ging der Ort 1306 in den Besitz des guelfischen Florenz über, bis der Bischof von Arezzo, Guido Tarlati (Ghibelline), den Ort am 11. Mai 1325 angreifen und zerstören ließ. Schon im Jahre 1337 war die Gemeinde wieder bewohnt und der Stadt Perugia unterstellt, die danach die Macht an die Republik Siena abgab. 1384 ging der Ort wieder an Florenz, die die Podestà errichtete und die Gerichtsbarkeit einführte.
Seine Blütezeit erlebte der Ort im 15. und 16. Jahrhundert unter der florentinischen Familie Ciocchi-Di Monte, der auch Papst Julius III. (Giovanni Maria Ciocchi del Monte) entstammte. Nach der Papstwahl 1550 unterstellte Cosimo I. de’ Medici den Ort als Grafschaft dem Bruder des Papstes, Balduino di Monte. Nach dem Tod seines Sohnes und letzten Nachkommen der Familie Di Monte, Fabiano di Monte, fiel der Ort 1569 an die Medici zurück. Ein Jahr später wurde der Ort Vikariatssitz des Chianatals. Von 1604 bis 1643 regierte die Markgrafenfamilie Orsini den Ort, welche die Gemeinde dann an Mattias De' Medici verlor, der den Ort bis 1679 als persönlichen Besitz regierte. Der Großherzögin Vittoria della Rovere unterstand der Ort dann bis zu ihrem Tod 1694, worauf für die Gemeinde eine relative Unabhängigkeit entstand. Endgültig eingenommen vom Herzogtum Toskana wurde San Savino 1748, bis auf die Ausnahme der Besetzung Napoleons, der den Ort am Anfang des 19. Jahrhunderts für kurze Zeit in die Region Arnotal einsortierte[2].
Seit dem 22. Juli 1991 darf sich Monte San Savino aufgrund eines Dekrets des Staatspräsidenten Francesco Cossiga Stadt nennen. Der Titel wurde wegen der historischen Bedeutung und den historischen Monumenten vergeben[3].
Jüdische Geschichte
Die Gemeinschaft der Juden war vor allem in zwei Perioden im Ort aktiv: Von 1421 bis 1571 und von 1627 bis 1799 unterhielten sie Leihbänke und gründeten eine jüdische Gemeinde. Das älteste Dokument der Gemeinde stammt aus dem Jahr 1427, in dem über die Eröffnung einer Bank geschrieben wird. Nach einem Erlass des Herzogentums Florenz aus dem Jahr 1571 wurden alle Juden der Region gezwungen, sich in die für Juden eingerichteten Ghettos von Florenz und Siena umzusiedeln. Nur in der Herrschaftszeit der Orsini (1627) und der Passigli konnten sie nach San Savino zurückkehren und Synagogen sowie Gemeinden errichten[4]. 1799 wurde die Gemeinschaft durch die Viva Maria-Bewegung endgültig der Stadt verwiesen.
Palio savinese
Der Palio savinese, genannt auch Palio di Santa Maria d’Agosto, wurde das erste Mal 1471 erwähnt, wahrscheinlich ist er aber älter. Er wird am 15. August als Pferde-Palio durchgeführt.
Sehenswürdigkeiten
- Chiesa della Misericordia, um 1175 erbaute Kirche, auch Pieve vecchia oder Pieve dei Santi Egidio e Savino genannt. Wurde 1749 grunderneuert. Im Inneren befinden sich Fresken von Niccolò Soggi.
- Convento di Sant’Agostino (auch Chiesa di Sant’Agostino), im 14. Jahrhundert erbaute Kirche, wurde im 16. Jhd. ausgebaut. Der Kreuzgang wurde 1532 errichtet. Enthält Fresken von Spinello Aretino und das Gemälde Assunzione von Giorgio Vasari sowie die Grabstätte von Andrea Sansovino. In das Gebäudekomplex integriert ist zudem die Chiesa di San Giovanni (auch Chiesa della Compagnia di Sant’Antonio oder Chiesa dei Neri genannt), die heute als Baptisterium genutzt wird. Die Fassade ist im gotischen Stil gehalten, die Portaltür stammt von Andrea Sansovino .
- Palazzo Del Monte, entstanden zwischen 1515 und 1517. Die nach hinten liegenden Gärten Giardini pensili wurden von Nanni di Baccio Bigio realisiert. Heute beherbergt das Gebäude das Rathaus der Stadt.
- Sinagoga di Monte San Savino, Synagoge aus dem 17. Jahrhundert und zwischen 1729 und 1732 restauriert.
- Teatro Verdi, erstmals 1681 schriftlich erwähnt, später in Accademia dei Sostenuti e dei Rozzi umbenannt und 1726 und 1860 erweitert und umgebaut. Wurde 1901 nach Giuseppe Verdi benannt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Salomone Fiorentino (1743–1815), Dichter
- Andrea Sansovino (1467–1529), Bildhauer
- Angelo Scapecchi (1910–1996), Bischof
Verkehr
- Die Autobahnanschlussstelle Monte San Savino liegt an der A1 und ist Teil der Autostrada del Sole. Eine durch die Trasporto Ferroviario Toscano befahrene Bahnstrecke verbindet Monte San Savino mit Arezzo und Sinalunga.
Weblinks
Commons: Monte San Savino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Webseite der Gemeinde Monte San Savino
- Offizielle Webseite von Pro Loco Monte San Savino
- Informationen über die Gemeinde Monte San Savino (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
- ↑ Webseite von Pro Loco Monte San Savino, abgerufen am 14. Januar 2010 [1]
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Monte San Savino, abgerufen am 14. Januar 2010 [2]
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Monte San Savino, abgerufen am 14. Januar 2010 [3]
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