- Taubenpreskeln
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Taubenpreskeln Stadt GeraKoordinaten: 50° 50′ N, 12° 6′ O50.83689166666712.092802777778Koordinaten: 50° 50′ 13″ N, 12° 5′ 34″ O Einwohner: 803 (31. Dez. 2008) Eingemeindung: 1. Juli 1950 Postleitzahl: 07551 Vorwahl: 0365 Taubenpreskeln ist seit dem 1. Juli 1950 in die Stadt Gera eingemeindet.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort liegt östlich der Weißen Elster im Südosten der Stadt Gera, Alt-Taubenpreskeln auf der Anhöhe Büchsenberg, Neu-Taubenpreskeln am Fuße des Büchsenberges und des Zoitzberges an der Weißen Elster.
Geschichte
Alte Funde am Zoitzberg weisen bereits auf eine frühe Siedlung um 30.000 v. Chr. und damit auf eine der frühesten Siedlungsstätten dieser Region hin.
Urkundlich erstmals am 11. Februar 1362 erwähnt wird das Rittergut Taubenpreskeln zusammen mit Ober- und Unterröppisch sowie Kaimberg bei der Verleihung einer Leibrente für die Nonne Sophie Ulrich im Kloster Cronschwitz; 1554 wird es in einer Urkunde des Bistums Naumburg als sächsische Enklave verbrieft. Der Ort gehörte gemeinsam mit Liebschwitz, Lietzsch, Lengefeld und Niebra vom 16. Jahrhundert bis 1928 zur sächsischen Enklave Liebschwitz. Es unterstand der Erbgerichtsbarkeit des Rittergutes Liebschwitz. Damals verlief noch die alte Salzstraße von Pforten über Taubenpreskeln nach Liebschwitz, sie wird Anfang des 19. Jahrhunderts ins Elstertal verlegt, was zu einer neuen im Tal gelegenen Erweiterungsansiedlung Neu-Taubenpreskeln führt. Zuständiger Schulort über die Jahrhunderte war Liebschwitz.
1892 wird eine windradbetriebene Wasserleitung in Taubenpreskeln errichtet.
Die Novemberrevolution von 1918 fordert im Ort 26 Tote; gleichzeitig bedeutet sie das Aus für die feudalistische Herrschaft Sachsen-Altenburg wie auch für alle deutschen Feudalstaaten.
1923 werden durch den Geraer Naturkundler Bruno Brause Spuren einer Feuersteinwerkstätte auf dem Zoitzberg aus der Zeit ca. 30.000 Jahre v. Chr. entdeckt; ab 1930 beginnt eine umfangreiche Untersuchung und Dokumentation der Fundstätte.
Mit der Übersiedlung der Maschinenfabrik Moritz Jahr aus Neustadt/Orla, einem damals sehr renommierten Maschinenhersteller für Appretur, Bleicherei, Färberei und Dampfwäscherei, entstehen im Ort in größerem Umfang industrielle Arbeitsplätze.
Am 1. April 1928 kommt die bisherige sächsische Exklave um Liebschwitz und Taubenpreskeln zum Land Thüringen. Von 1940 bis 1945 kommt es zu etlichen Luftangriffen auf Taubenpreskeln, insbesondere auf Neu-Taubenpreskeln und die Fabrikanlagen der Maschinenfabrik Moritz Jahr.
Sehenswürdigkeiten
Wehrkirche mit bemerkenswerter Holzbalkendecke und Schießscharten im Turm. 1889 wird sie weitreichend umgebaut, die Innenausstattung um die Kanzelbilder und das Himmelfahrtsbild über dem Altar ergänzt. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1878. Nach umfassender Sanierung wurde die Kirche am 24. September 2000 neu konsekriert. Die Kirche war ursprünglich eine mit Wall und Graben befestigte Wehrkirchenanlage, evtl. auch auf den Überresten einer frühen Wallburg erbaut.
Politik
Taubenpreskeln hat keine Ortsteilverfassung, somit auch keinen Ortsteilrat und keinen Ortsteilbürgermeister.
Entwicklung der Einwohnerzahl
- 1820: 80
- 1880: 449
- 1939: 1213
- 2008: 803
- Datenquelle: Stadtarchiv Gera; Deutsches Verwaltungsarchiv.
Verkehr
- ÖPNV-Anschluss besteht mit den Buslinien 16 und 18 der Geraer Verkehrsbetriebe.
- Nächstgelegener Bahnhof ist Gera-Liebschwitz an der Elstertalbahn.
Kultur
- Freiwillige Feuerwehr, gegründet 1930.
- Maibaumkomitee Alt-Taubenpreskeln.
- Landfrauenverein Kauern/Taubenpreskeln.
Bildung
Zuständige Grundschulen sind seit dem Schuljahr 2009/10 in Schulgebäudeunion in Zwötzen die
- Grundschule 9 Zwötzener Schule und
- Montessori-Grundschule Waldschule Liebschwitz.
Die nächstgelegene Regelschule ist die
- Staatliche Regelschule 4 in Lusan.
Persönlichkeiten
- Karl Weschke (* 1925 in Taubenpreskeln, † 2005 in Hayle/Cornwall), deutsch-britischer Maler, Ehrenbürger der Stadt Gera
Literatur
- Brodale, Klaus und Heidrun Friedemann: Das war Gera im 20. Jahrhundert. Gudensberg 2002.
- Kretzschmer, Ernst Paul: Chronik von Thränitz, Grobsdorf, Zschippern, Kaimberg. Gera 1935.
- Rosenkranz, Heinz: Ortsnamen des Bezirks Gera. Greiz 1982.
- Schiffner, Albert: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Kgr. Sachsen. Leipzig 1939.
- Schumann, August: Vollständiges Staats,- Post und Zeitungslexikon für Sachsen. Zwickau 1825.
- Mitteilungen des geschichts- und altertumsforschenden Vereins, Altenburg; div.
Weblinks
Commons: Taubenpreskeln – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStadtteile von GeraStadtteile: Bieblach | Debschwitz | Dürrenebersdorf | Ernsee | Frankenthal | Kaimberg | Langengrobsdorf | Leumnitz | Lietzsch | Lusan | Pforten | Poris-Lengefeld | Röppisch mit Oberröppisch und Unterröppisch | Roschütz | Scheubengrobsdorf | Taubenpreskeln | Tinz | Untermhaus | Windischenbernsdorf | Zeulsdorf | Zschippern | Zwötzen
Ortsteile: Aga (mit Großaga, Kleinaga, Lessen, Reichenbach und Seligenstädt) | Falka (mit Großfalka, Kleinfalke, Wüstfalke, Niebra und Otticha) | Hain (mit Wachholderbaum) | Hermsdorf | Langenberg (mit Stublach) | Liebschwitz | Milbitz/Thieschitz/Rubitz | Naulitz | Roben (mit Rusitz und Steinbrücken) | Röpsen (mit Dorna und Negis) | Söllmnitz/Cretzschwitz (mit Lauenhain und Wernsdorf) | Thränitz (mit Collis) | Trebnitz (mit Laasen) | Weißig (mit Gorlitzsch und Schafpreskeln)
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