Kleinfalke

Kleinfalke
Kleinfalke
Stadt Gera
Koordinaten: 50° 49′ N, 12° 8′ O50.812612.132094444444Koordinaten: 50° 48′ 45″ N, 12° 7′ 56″ O
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Falka
Postleitzahl: 07551
Vorwahl: 036603

Der Ortsteil Kleinfalke bildet zusammen mit Wüstfalke, Großfalka, Niebra und Otticha die Geraer Ortschaft Falka mit 421 Einwohnern (Stand 31. Januar 2009).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kleinfalke ist auf einer Anhöhe im südöstlichsten Zipfel der Stadt Gera an der Grenze zum Landkreis Greiz gelegen.

Ehemaliges Rittergut Kleinfalke.
Anläßlich der 800-Jahr-Feier 2009 errichteter verkleinerter Nachbau der Bockwindmühle (leider nicht am historischen Standort).

Geschichte

Der Rittersitz Kleinfalke wird 1209 erstmals als Valgkawe erwähnt, 1308 als Valke in einer Schenkungsurkunde des Reoichsvoigts Heinrich von Gera. Historisch zur Herrschaft Reuß gehörend war der Ort eine Exklave zwischen Sachsen-Altenburgischem und Sachsen-Weimarischem Gebiet. 1827 zählt der Ort ein Rittergut, 23 Häuser und 118 Einwohner, Kirchort für Kleinfalke und Wüstfalke waren Cronschwitz bzw. Veitsberg. Im Dreißigjährigen Krieg verlor der Ort sämtliche Einwohner.

Mit den Rittergut Kleinfalke war die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über Kleinfalke, Wüstfalke und Pohlen verbunden; sie wurde 1855 im Rahmen der Neuordnung des Rechtswesens aufgehoben. Sie 1614 befand sich Kleinfalke im Besitz der Familie von Woldersdorf, ab 1672 der Familie von Raab, ab 1804 Familie Leo, 1864 Familie Bruhm. 1863 wurde das Rittergut abgerissen, die Verwaltung der Ländereien erfolgte nun vom ebenfalls der Familie Bruhm gehörenden Gut Wüstfalke.

Zum 1. April 1919 wurden Kleinfalke und Wüstfalke zusammengeschlossen. Großfalka, Kleinfalke, Niebra und Otticha bilden ab dem 1. Juli 1950 die neue Gemeinde Falka.[1]

Die seit 1795 in Richtung Hilbersdorf gelegene Bockwindmühle wurde in den 70er Jahren abgerissen, sie lebt im Siegel des Ortes mit der Darstellung eines Falken und der Windmühle weiter. Ein zu DDR-Zeiten errichtetes Kulturhaus beherbergt heute den Kindergarten und das Ortsteilbüro. 1993 wurde ein neues Sport- und Vereinsheim erbaut.

Politik

Die Gemeinde Falka (Großfalka, Kleinfalke mit dem dazugehörenden Wüstfalke, Niebra und Otticha) wurden am 1. April 1994 in die Stadt Gera eingemeindet. Seitdem bilden die Orte den Ortsteil Falka der Stadt Gera mit eigener Ortschaftsverfassung und Ortsteilrat (bis II/2009 Ortschaftsrat). Ortsteilbürgermeister ist Herbert Dietrich (parteilos).

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1864: 176 [2]
  • 1910: 166
  • 1921: 347 [2]
  • 1939: 300 [3]

Verkehr

Kultur

In Kleinfalke sind ein Jagdverein sowie ein Kleingartenverein ansässig.

Bildung

Zuständige Grundschulen sind seit dem Schuljahr 2009/10 in Schulgebäudeunion in Zwötzen die

  • Grundschule 9 Zwötzener Schule und
  • Montessori-Grundschule Waldschule Liebschwitz.

Die nächstgelegene Regelschule ist die

  • Staatliche Regelschule 4 in Lusan.

Einzelnachweise

  1. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  2. a b Stadtarchiv Gera
  3. Deutsches Verwaltungsarchiv

Literatur

  • Brodale, Klaus und Heidrun Friedemann: Das war Gera im 20. Jahrhundert. Gudensberg 2002.
  • Cannabich, Johann Günther Friedrich: Neueste Kunde von Baden, Nassau, Hohenzollern, Lippe, Waldeck, Anhalt und den Reußischen Ländern. Weimar 1827.
  • Hahn, Ferdinand: Geschichte von Gera und dessen nächster Umgebung. Gera 1855.
  • Klotz, Johann Christoph: Beschreibung der Herrschaft und Stadt Gera. Schleiz 1816.
  • Mues, Siegfried: Gera. Ein historischer Spaziergang. Horb 1993.
  • Rosenkranz, Heinz: Ortsnamen des Bezirks Gera. Greiz 1982.
  • o.A.: Hof- und Staatskalender für das Fürstentum Reuß j. L. Gera 1864.
  • Mitteilungen des geschichts- und altertumsforschenden Vereins. Altenburg; div.

Weblinks

 Commons: Gera-Kleinfalke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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