- Roben (Gera)
-
Roben Stadt GeraKoordinaten: 50° 57′ N, 12° 3′ O50.94277777777812.0525306Koordinaten: 50° 56′ 34″ N, 12° 3′ 9″ O Höhe: 306 m ü. NN Einwohner: 235 (1. Jan. 2009) Eingemeindung: 1. Apr. 1994 Postleitzahl: 07554 Vorwahl: 036605 Roben bildet zusammen mit Rusitz und Steinbrücken den 11,82 km² großen Ortsteil Roben der Stadt Gera in Thüringen mit 773 Einwohnern (Stand 31. Januar 2009).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Roben liegt auf einer Hochebene im Nordwesten der Stadt Gera an der Grenze zu Bad Köstritz im Landkreis Greiz.
Geschichte
Der Ort ist sorbischer Gründung. Dem Namen liegt wohl rob ‚Knecht‘ zugrunde (vgl. Rubitz); er bezeichnete also als *Robno eine „Siedlung von Hörigen“.[1] Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung stammt von 1146 in einer Verbriefung des Sigibert von Robin, wohl Ritter auf der vormals im Ort bestehenden Burg, deren Überreste im Form von Wallanlagen noch heute neben dem Kirchengrund vorzufinden sind. Die Edlen von Roben sind für die Jahre 1146 bis 1196 und 1371 urkundlich belegbar. Im 16. Jahrhundert sind die Robener Ländereien teilweise für die Familie von Eichigkt in Langenberg und von Schauroth auf Steinbrücken verbrieft. Letztere erwirbt es 1609 vollständig. Das Vorwerk zu Roben wird 1690 zerschlagen, der Ort untersteht in der Folgezeit lehnsrechtlich Steinbrücken.
Mit Beginn der Reformation wird Roben Pfarr- und Schulort für die benachbarten Dörfer Rusitz und Steinbrücken.
1950 schlossen sich die Gemeinden Roben, Rusitz und Steinbrücken zur Gemeinde Roben zusammen. Im Jahr 1994 wurden sie nach Gera eingemeindet.
Sehenswürdigkeiten
Kirche. Ein eigener Förderverein ist in Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde Roben, der evangelisch-lutherischen Pfarrei Großaga-Roben, dem Kreiskirchenamt Gera und der Stadtverwaltung Gera bemüht, dringendst notwendige Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen anzubahnen.
Politik
Roben ist seit dem 1. April 1994 zur Stadt Gera eingemeindet. Seitdem bildet Roben zusammen mit Rusitz und Steinbrücken den Ortsteil Roben der Stadt Gera mit eigener Ortschaftsverfassung und Ortsteilrat (bis II/2009 Ortschaftsrat). Ortsteilbürgermeisterin ist seit 1994 Karin Conradi (CDU).
Entwicklung der Einwohnerzahl
- 1827: 159
- 1939: 326
- 1864: 280
- 2009: 235
- Datenquelle: Stadtarchiv Gera
Verkehr
Eine ÖPNV-Anbindung besteht über die Buslinie 28 der Geraer Verkehrsbetriebe. Nächstgelegene Bahnhöfe sind Bad Köstritz (ohne Busanbindung) und Gera-Langenberg.
Kultur
Den Mittelpunkt des dörflichen Lebens bilden der Feuerwehrverein, der auch das jährliche Maibaumsetzen sowie ein Straßenfest zum 3. Oktober ausrichtet. Ferner gibt es den Förderverein zur Erhaltung örtlicher historischer Denkmäler sowie das VW-Team Roben.
Bildung
Die nächstgelegene Kindereinrichtung ist die
- Kindertagesstätte "Schlumpfhausen" in Steinbrücken
Zuständige Grundschule ist die
- Staatliche Grundschule Aga in Kleinaga.
Nächstgelegene Regelschule ist die
- Staatliche Regelschule 12 in Bieblach-Ost.
Persönlichkeiten
1564-1569 wirkte der Vater des deutschen Komponisten Michael Praetorius (*1571, †1621) als Pfarrer in Roben. Zur gleichen Zeit besaß auch die Familie des berühmten Komponisten Heinrich Schütz (*1585, †1672) aus dem benachbarten Bad Köstritz Ländereien im Ort und der Komponist Johann Friedrich Fasch (*1688, †1758) verehelichte sich 1717 in Roben mit einer Tochter des damaligen Pfarrers Laurentius; bekanntester Nachfahre dieser Familie Laurentius ist der Naturforscher Alfred Brehm. Weiterhin hat der Indologe Richard Hauschild (*1901, †1970) seine Jugend in Roben verbracht.
Einzelnachweise
- ↑ Heinz Rosenkranz: Ortsnamen des Bezirkes Gera, Greiz 1982, S. 71.
Literatur
- Brodale, Klaus und Heidrun Friedemann: Das war Gera im 20. Jahrhundert. Gudensberg 2002.
- Cannabich, Johann Günther Friedrich´: Neueste Kunde von Baden, Nassau, Hohenzollern, Lippe, Waldeck, Anhalt und den Reußischen Ländern. Weimar 1827.
- Hahn, Ferdinand: Geschichte von Gera und dessen nächster Umgebung. Gera 1855.
- Klotz, Johann Christoph: Beschreibung der Herrschaft und Stadt Gera. Schleiz 1816.
- Rosenkranz, Heinz: Ortsnamen des Bezirks Gera. Greiz 1982.
- Schiffner, Albert: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Kgr. Sachsen. Leipzig 1939.
- Schumann, August: Vollständiges Staats,- Post und Zeitungslexikon für Sachsen. Zwickau 1825.
- Thüringer Pestalozziverein (Hrsg.): Thüringen in Wort und Bild´. Berlin 1900. (Reprint; Augsburg 1997.)
- o.A.: Hof- und Staatskalender für das Fürstentum Reuß j. L. Gera 1864.
- Mitteilungen des geschichts- und altertumsforschenden Vereins. Altenburg; div.
- Udo Hagner: 850 Jahre Roben - Chronik der Gemeinde. 1996
Weblinks
Commons: Roben – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStadtteile von GeraStadtteile: Bieblach | Debschwitz | Dürrenebersdorf | Ernsee | Frankenthal | Kaimberg | Langengrobsdorf | Leumnitz | Lietzsch | Lusan | Pforten | Poris-Lengefeld | Röppisch mit Oberröppisch und Unterröppisch | Roschütz | Scheubengrobsdorf | Taubenpreskeln | Tinz | Untermhaus | Windischenbernsdorf | Zeulsdorf | Zschippern | Zwötzen
Ortsteile: Aga (mit Großaga, Kleinaga, Lessen, Reichenbach und Seligenstädt) | Falka (mit Großfalka, Kleinfalke, Wüstfalke, Niebra und Otticha) | Hain (mit Wachholderbaum) | Hermsdorf | Langenberg (mit Stublach) | Liebschwitz | Milbitz/Thieschitz/Rubitz | Naulitz | Roben (mit Rusitz und Steinbrücken) | Röpsen (mit Dorna und Negis) | Söllmnitz/Cretzschwitz (mit Lauenhain und Wernsdorf) | Thränitz (mit Collis) | Trebnitz (mit Laasen) | Weißig (mit Gorlitzsch und Schafpreskeln)
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Roben — bezeichnet einen Stadtteil der Stadt Gera, siehe Roben (Gera) einen buddhistischen Mönchsgelehrten, siehe: Rōben siehe auch Robe Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unter … Deutsch Wikipedia
Gera — Hôtel de ville, édifié entre 1573 et 1576 dans le style Renaissance allemande avec les remarquables fenêtres diagonales de la tour … Wikipédia en Français
Gera-Untermhaus — Blick über Untermhaus vom Schloss Osterstein Untermhaus ist seit 1919 ein Stadtteil von Gera. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte … Deutsch Wikipedia
Gera-Leumnitz — Leumnitz ist seit 1919 ein Stadtteil von Gera. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Verkehr 4 Persönlichkeiten 5 Einzelnachweise // … Deutsch Wikipedia
Gera-Zwötzen — Straßenbahn der Linie 1 an der Wendeschleife Zwötzen Zwötzen ist ein Stadtteil von Gera. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verkehr 3 … Deutsch Wikipedia
Gera-Ernsee — Ernsee ist ein Stadtteil von Gera. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Verkehr 4 Sehenswürdigkeiten 5 Religion 6 Einzelnachweise … Deutsch Wikipedia
Gera-Lusan — Kindergarten in der Werner Petzold Straße, 1982 … Deutsch Wikipedia
Gera-Pforten — Pforten ist ein Stadtteil von Gera, zwischen dem Stadtzentrum und Zwötzen nahe der Einmündung des Gessenbachs in die Weiße Elster gelegen. Geschichte Pforten wurde 1333 als Phorte erstmals erwähnt[1] und Standort eines Ritterguts. Durch seine… … Deutsch Wikipedia
Gera-Bieblach — Bauarbeiten im Neubaugebiet Bieblach, 1962 Bieblach ist ein Stadtteil von Gera, nordöstlich des Geraer Stadtzentrums. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte … Deutsch Wikipedia
Gera-Debschwitz — Fuchsturm (Kaiser Wilhelm Turm) oberhalb von Debschwitz Debschwitz ist ein Stadtteil von Gera. Es liegt südwestlich des Stadtzentrum innerhalb der geschlossenen städtischen Bebauung und wird im Osten von der Weißen Elster, im Westen vom Geraer… … Deutsch Wikipedia