Zeulsdorf

Zeulsdorf
Zeulsdorf
Stadt Gera
Koordinaten: 50° 51′ N, 12° 3′ O50.84166666666712.047222222222Koordinaten: 50° 50′ 30″ N, 12° 2′ 50″ O
Einwohner: 126 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Postleitzahl: 07549
Vorwahl: 0365

Zeulsdorf ist ein Ortsteil von Gera, der seit dem 1. Juli 1950 in die Stadt eingemeindet ist.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort liegt im Südwesten der Stadt Gera, durch die Trabantenstadt Lusan mittlerweile mit Lusan verwachsen bildet es deren äußerstes Ende.

Geschichte

Zeulsdorf wird erstmals am 22. Oktober 1409 urkundlich in Zusammenhang mit einem Friedrich von Gropz zu Zeulsdorf als altenburgischer Manne des Stadtvogts von Gera erwähnt [1] Über die Jahrhunderte war Zeulsdorf der Herrschaft Gera zugehörig. Das Rittergut war zwischen 1567 und 1679 in ein oberes und ein unteres Gut getrennt. Es besaß bis 1855 die Erbgerichtsbarkeit außer über Zeulsdorf auch über Weißig, vier Häuser in Dürrenebersdorf und ein Haus in Hundhaupten. Daneben übte es das Patronatsrecht über die Kirche in Dürrenebersdorf aus. 1827 umfasste der Ort neben dem Rittergut 16 Häuser mit 93 Einwohnern.

Ein in Zeulsdorf ansässiger Kammer-Kommissionsrat und vormaliger Gymnasialprofessor für Mathematik war 1811 Bewahrer der Geraer Eichmaße und –gewichte.

Zuständiger Pfarr- und Schulort war Dürrenebersdorf, wo bis in das 19. Jahrhundert auch die Verstorbenen beerdigt wurden.

1950 wird Zeulsdorf zu Gera eingemeindet. In die Aufstellung des Bebauungsplanes für das Großwohngebiet Lusan ab Beginn der siebziger Jahre wird auch die Zeulsdorfer Flur für den Planabschnitte 7 und 8 mit einbezogen; am 18. Dezember 1986 wird die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 zum Endhaltepunkt Zeulsdorf in Betrieb genommen.

Politik

Zeulsdorf hat keine Ortsteilverfassung, somit auch keinen Ortsteilrat und keinen Ortsteilbürgermeister.

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1827: 93
  • 1910: 100
  • 2008: 126
Datenquelle: Stadtarchiv Gera

Verkehr

Zeulsdorf ist über das Großwohngebiet Lusan zu erreichen. ÖPNV-Anbindung besteht über die Straßenbahnlinie 3 der Geraer Verkehrsbetriebe. Nächstgelegener Bahnhof ist Gera-Zwötzen.

Bildung

Es gibt in Zeulsdorf/Lusan ein breites Angebot an Kindereinrichtungen:

  • Integrative Kindertagesstätte Sonnenkäfer (Kinderkrippe, Kindergarten, Hort),
  • Katholische Kindertagesstätte Perlboot St. Franziskus (Kinderkrippe, Kindergarten, Hort),
  • Kindertagesstätte Kinderland (Kinderkrippe, Kindergarten, Hort),
  • Kindertagesstätte Sonnenblume (Kinderkrippe, Kindergarten, Hort),
  • Kindertagesstätte Traumwelt (Kinderkrippe, Kindergarten, Hort).

Zuständige Grundschulen bei gemeinsamem Schulbezirk mit freier Schulwahl:

  • Erich-Kästner-Grundschule (Lusan)
  • Wilhelm-Busch-Grundschule (Lusan)

Staatlich anerkannte Schulen in freier Trägerschaft:

  • BIP Kreativitätsgrundschule Gera (Privatschule, schulgeldpflichtig)
  • Freie Waldorfschule Gera (Privatschule, schulgeldpflichtig).

Nächstgelegene Regelschule:

  • Staatliche Regelschule 4, dazu die
  • IGS Integrierte Gesamtschule.

Weitere Einrichtungen:

  • Staatliches Regionale Förderzentrum Gera.

Einzelnachweise

  1. Majer, Friedrich; Chronik des Fürstlichen Hauses der Reußen von Plauen;Weimar, Leipzig 1811 ; S. 38

Literatur

  • Brodale, Klaus und Heidrun Friedemann: Das war Gera im 20. Jahrhundert. Gudensberg 2002.
  • Cannabich, Johann Günther Friedrich: Neueste Kunde von Baden, Nassau, Hohenzollern, Lippe, Waldeck, Anhalt und den Reußischen Ländern. Weimar 1827.
  • Geiling, Jürgen: Die Elsteraue bei Langenberg. Gera 1998.
  • Hahn, Ferdinand: Geschichte von Gera und dessen nächster Umgebung. Gera 1855.
  • Hoffmann, Vollrath: Deutschland und seine Bewohner. Stuttgart 1834.
  • Kretzschmer, Ernst Paul: Chronik von Thränitz, Grobsdorf, Zschippern, Kaimberg. Gera 1935.
  • Klotz, Johann Christoph: Beschreibung der Herrschaft und Stadt Gera. Schleiz 1816.
  • Köhler, August Ernst: Volksbrauch, Aberglauben, Sagen und andre alte Überlieferungen im Vogtlande. Leipzig 1867.
  • Mues, Siegfried: Gera. Ein historischer Spaziergang. Horb 1993.
  • Rosenkranz, Heinz: Ortsnamen des Bezirks Gera. Greiz 1982.
  • Schiffner, Albert: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Kgr. Sachsen´. Leipzig 1939.
  • Schumann, August: Vollständiges Staats,- Post und Zeitungslexikon für Sachsen. Zwickau 1825.
  • Spörl, Ulla und Frank Rüdiger: Gera in den Goldenen Zwanzigern. Gera 2007.
  • Thüringer Pestalozziverein (Hrsg.): Thüringen in Wort und Bild. Berlin 1900. (Reprint; Augsburg 1997.)
  • Winderlich, Carl: Deutschland. Handbuch für die Kunde des Vaterlandes. Leipzig 1852.
  • o.A.: Hof- und Staatskalender für das Fürstentum Reuß j. L.. Gera 1864.
  • Mitteilungen des geschichts- und Altertumsforschenden Vereins. Altenburg, div.

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