Toyota Sera

Toyota Sera
Sera
Toyota Sera (1990-1995)

Toyota Sera (1990-1995)

Produktionszeitraum: 1990–1995
Karosserieversionen: Coupé 2 Türen
Motoren: 1,5 l-R4, 108 bhp (79 kW)
Länge: 3860 mm
Breite: 1650 mm
Höhe: 1265 mm
Radstand: 2300 mm
Leergewicht: 930 kg

Der Toyota Sera (Modellcode EXY10) war ein 2-türiges, 4-sitziges Coupé, das Toyota von 1990 bis 1995 baute. Eigentlich wurde der Wagen nur für den japanischen Markt hergestellt, wurde schließlich aber auch nach Australien, Neuseeland, Pakistan, Bangladesh, Indien, Kanada, Großbritannien und Irland exportiert. 1988 wurde der Wagen als Konzeptfahrzeug Toyota AXV-II in fast serienreifer Form vorgestellt. Der Name des Serienmodells Sera kommt aus dem Französischen und bedeutet „wird sein“. Dies sollte sowohl auf das futuristische Design als auch die enge Verwandtschaft zu dem vorher erwähnten Konzeptfahrzeug hinweisen. Auffälligstes Detail waren seine Scherentüren, die nach vorne oben öffneten, und seine große Glaskuppel. Produziert wurde das Modell in einem Werk des Herstellers Central Motor.

Inhaltsverzeichnis

Grundmodell

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Da der Wagen nur in einer Karosserieform und mit einem Motortyp herausgebracht wurde, gibt es technisch nur ein Modell EXY10. Es gab allerdings eine ganze Reihe ab Werk angebotener Sonderausstattungspakete. Darüber hinaus stellte Toyota den Wagen in drei Generationen (Phasen genannt) her, die sich in bestimmten Details, z.B. der Innenausstattung, unterschieden, wenn auch die Unterschiede eher kosmetischer Art waren. Insgesamt wurden 15.852 Sera gebaut und in Japan zugelassen.

Technik

Alle Sera hatten einen Reihenvierzylindermotor der Baureihe Toyota-E mit 1.496 cm³ Hubraum für unverbleites Benzin. Der größte Teil der E-Motoren wurde allerdings in andere Toyota-Modelle, wie den Paseo oder den Starlet eingebaut. Der Einspritzmotor war vorne quer eingebaut und trieb die Vorderräder an. Alle Versionen des Sera hatten Servolenkung und entweder ein manuelles 5-Gang-Getriebe oder eine 4-stufige Automatik. Die Bremsen waren vorne mit innenbelüfteten Scheiben und hinten mit Trommeln ausgestattet. Nur die Versionen mit ABS hatten innenbelüftete Scheiben rundum.

Antriebskomponenten, Unterboden, Radaufhängung, Lenkung und Bremsen entsprachen denen des Paseo und des Starlet. Somit sind diese Teile auch heute noch als Ersatzteile relativ leicht zu bekommen.

Karosserie

Der Sera hat eine Monocoque-Karosserie aus Stahl, die eine niedrige und gerundete Form besitzt. Es handelt sich um ein 3-türiges Kombicoupé. Auffälligstes Detail waren die Scherentüren, die oben und unten an den A-Säulen angeschlagen waren, und ähnlich denen des McLaren F1 oder des Saleen S7 öffneten. Das Gewicht der Türen wurde vornehmlich durch dicke Gasdruckstoßdämpfer abgetragen und zusätzlich durch einen kleinen Stoßdämpfer in den Türen, die Temperaturunterschiede ausglichen. Mit der Zeit verlieren die Dämpfer ihre Luftfüllung, was dazu führen kann, dass die Türen nicht mehr offen stehen bleiben. Dieser Fehler kann aber durch Wiederauffüllen oder Tauschen der Dämpfer beseitigt werden. Anders als die normalen Klapptüren können die Scherentüren des Sera bei relativ beengten Platzverhältnissen geöffnet werden; nur 43 cm Platz zur Seite wird benötigt.

Heckklappe und Rückleuchten des Sera

Auch die Heckklappe des Sera war außergewöhnlich, da sie ganz aus Glas ohne Metallrahmen gebaut war. Dies verlieh dem Sera zusammen mit der weit heruntergezogenen Windschutzscheibe und den ins Dach eingreifenden Fenstern der Scherentüren die Anmutung einer Glaskuppel. Dieses Arrangement verschaffte dem Fahrer eines Sera gute Rundumsicht, wenn auch die breiten B-Säulen diesen etwas einschränkten, besonders auf der Fahrerseite. Dieser hohe Fensteranteil sorgt auch für hohe Aufheizung des Innenraums bei intensiver Sonneneinstrahlung. Dieser Effekt wird allerdings durch die serienmäßige Klimaanlage und die zwei herausnehmbaren Dachpaneele gemindert.

Da dieser Dachaufbau, wie z.B. beim Cabriolet, wenig Abstützung gewährt, erreichte der Sera auch nicht die Verwindungssteifigkeit eines Fahrzeuges mit geschlossenem Dach. Dies kann zu verschlechterten Fahreigenschaften führen, wobei dies auch am Alter des Fahrzeuges und dem Versagen einiger Fahrwerkskomponenten liegen kann.

Innenausstattung

Der Sera war ein 2+2-Coupé mit Einzelsitzen vorne und einer Sitzbank hinten, die eine feste Mittelarmlehne besaß. Beide Frontsitze waren nach vorne zu verschieben und die Rückenlehne umzulegen, um einen Einstieg nach hinten zu ermöglichen. Dank der tiefen Rücksitzen haben auch Erwachsene hinten ausreichend Kopffreiheit. In allen Phasen waren vorne Dreipunktgurte eingebaut, während hinten je nach Phase Zwei- oder Dreipunktgurte verfügbar waren. Die einzelnen Phasen unterschieden sich im Wesentlichen in der Innenausstattung.

Bei normaler Sitzkonfiguration (Hutablage montiert und Rückenlehnen aufgestellt) hat der Kofferraum eine bemerkenswert kleine Öffnung (52 cm x 82 cm) und die Ladekante liegt relativ hoch. Der Kofferraum selbst ist aber recht groß. Die Rücklehnen der Rücksitze sind aber umlegbar und sowohl die Hutablage als auch das Gepäcknetz hinter den Rücksitzen können komplett entfernt werden, wodurch der gesamte hintere Teil des Wagens zum Kofferraum wird. Tatsächlich hat der Sera für seine Größe recht viel Gepäckraum zu bieten. Der Reservereifen und das Werkzeug befinden sich in einem extra Abteil unter dem Kofferraumboden.

Andere Ausstattungsdetails

Projektionsscheinwerfer

Der Sery EXY10 war eines der ersten Autos, die Projektionsscheinwerfer hatten (obwohl das Konzeptfahrzeug AXV-II 1988 noch normale Scheinwerfer hatte). Der Alfa Romeo Tipo 33 hatte vermutlich als erstes Auto Scherentüren, deren Fenster wie bei Sera bis ins Dach reichten.

Export

Da der Sera offiziell für den japanischen Markt gebaut wurde, waren alle Wagen mit Rechtslenkung und metrischen Instrumenten ausgestattet. Dies ließ einen Export vorwiegend in Länder zu, die die gleichen Anforderungen hatten. Für Großbritannien, wo ein Meilentacho erforderlich ist, waren nur geringfügige Änderungen notwendig. Für den Export in die USA oder in die meisten europäischen Länder sind größere Umbaumaßnahmen nötig. In Australien benötigen die Sera generell Dreipunkt-Sicherheitsgurte und einen Seitenaufprallschutz, um eine Typzulassung zu bekommen.

Phasen

Der Toyota Sera wurde in drei unterschiedlichen Generationen hergestellt. Es gab ihn mit Schalt- oder Automatikgetriebe, Standard- oder ABS-Bremsen, normaler Stereoanlage oder Super-Live Sound System (SSLS). Während der gesamten Produktionszeit gab es auch umfangreiche Sonderausstattungspakete zur Wahl.

Phase I (März 1990 - Mai 1991)

In der ursprüngliche Ausführung wurde der größte Teil der Sera-Modelle ausgeliefert (ca. 12.000 von insgesamt 15.852):

  • Beiges oder graublaues Interieur (je nach Außenfarbe)
  • Tankdeckel mit Bajonettverschluss
  • strapazierfähiger, gerippter Polsterstoff

Phase II (Mai 1991 - Juni 1992)

Zweite Ausführung (ca. 2.300 Exemplare):

  • Pastellfarbige Innenausstattung mit beigen oder gräulichen Polstern, je nach Innenausstattungsfarbe
  • geschraubter Tankdeckel
  • andere Polsterstoffqualität

Phase III (Juni 1992 - Dezember 1995)

Die letzte Ausführung des Sera zeigte wesentlich mehr Änderungen gegenüber der ursprünglichen Ausführung als die Phase II (ca. 1.550 Exemplare):

  • graue Innenausstattung mit zweiter Farbe, die der Außenfarbe angepasst war
  • einige Verbesserungen am Motor
  • Seitenaufprallschutz in den Türen
  • auf Wunsch: Airbags (nur in Verbindung mit ABS)
  • Dreipunkt-Sicherheitsgurte hinten
  • stärkere Gasdruckstoßdämpfer für die Türen, um das zusätzliche Gewicht des Seitenaufprallschutzes auszugleichen
  • massiver Heckspoiler aus Kunststoff mit dritter (LED)-Bremsleuchte. Dies war die einzige von außen sichtbare Änderung am Sera.

Phase III "Amlux"-Sondermodell

Den Sera Phase III gab es auch als Sondermodell Amlux, ein Name, der vom repräsentativen Toyota-Gebäude in Tokio entlehnt war. Das Amlux-Gebäude beherbergt den größten Ausstellungsraum der Welt für Automobile und liegt in Ikebukuro. Es ist eines der ovalen Wolkenkratzer, die in der Nacht purpurfarben glimmen, hat aber eine matte Oberfläche und leuchtend weiße Streifen.

Der Sera Amlux basierte auf dem Sera Phase III mit Automatikgetriebe und SLSS. Er hatte folgende Ausstattungsdetails zu bieten:

  • Zweifarbenlackierung in grün
  • Achskappen in besonderen Farben
  • Blaugetönte Scheiben
  • Sechs verschiedene Farben zur Auswahl für die Sitzbezüge
  • Abdeckung für die Rücksitze
  • AMLUX-Logo auf den Fußmatten
  • AMLUX-Logo an den Türen
  • Persönliches Namensschild an jedem Auto
  • Auf Kundenwunsch gestaltete Sitzkissen und eine besonderen Schal

Sonderausstattungen ab Werk

In allen Phasen gab des den Sera mit verschiedenen Sonderausstattungen ab Werk. Die wichtigste technische Ausstattung war das ABS. Weitere Details umfassten:

  • verschiedene Logos und Streifen als Aufkleber
  • Karosseriekits
  • Autotelefon / Autofax
  • Parksensoren
  • getönte Scheiben mit Muster
  • Dachabdeckungen
  • Skiträger (an den Türen befestigt)
  • oberer Spoiler aus Rauchglas
  • besondere Muster für Sitzbezüge und Fußmatten
  • verschiedene Autoradios

Super Live Surround Sound (SLSS)

Eine wichtige Sonderausstattung innen war ein besonderes Stereosystem namens ‘’Super Live Surround Sound’’ oder SLSS. Das SLSS hatte insgesamt 10 Lautsprecher, 3 Stück 10-cm-Hochtöner in der vorderen Konsole (links – Mitte – rechts), 2 Stück 10-cm-Mitteltöner in den Türen (links – rechts), 2 Stück Hoch- und 2 Stück Mitteltöner in einem röhrenförmigen Aufsatz auf der Hutablage und einen Subwoofer im Kofferraum. Das SLSS hatte einen 3-Wege-Digital-Sound-Processor (DSP) mit den Stellungen „Aus“, „Casual“ oder „Funky“, die mit einem Knopf am Radio, der mit „WARP“ beschriftet war, eingestellt werden konnten. Dies ließ leichte Klangunterschiede durch voreingestellte Verhältnisse von Höhen und Tiefen entstehen und schaltete die Lautsprecher wahlweise für Hörgenuss im Auto oder Klangemission durch das Heckfenster ein.

Luftfilter- und Duftsysteme

Besitzer eines Toyota Sera konnten auch ein oder zwei verschiedene elektronische Innenraum-Luftfilter wählen. Es gab entweder einen einzelne Luftfilter-Innenraumleuchten-Kombination, die am Dachhimmel montiert war, oder eine Anlage, die als „Air Fantasy“ in der Frontkonsole unterhalb der Stereoanlage montiert war. Die Dacheinheit saugte Luft durch einen Ventilator von vorne ein blies sie durch eine Filter hinten wieder aus. Das Air-Fantasy-System war mit der Klimaanlage des Wagens verbunden und pumpte kleine Mengen von mit Duftstoffen versetzter Luft entweder automatisch oder auf Wunsch durch die Lüftungsöffnungen.

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