- Adendorf
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Wappen Deutschlandkarte 53.28333333333310.4523Koordinaten: 53° 17′ N, 10° 27′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Lüneburg Höhe: 23 m ü. NN Fläche: 16,08 km² Einwohner: 10.253 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 638 Einwohner je km² Postleitzahl: 21365 Vorwahl: 04131 Kfz-Kennzeichen: LG Gemeindeschlüssel: 03 3 55 001 Gemeindegliederung: 4 Stadtteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rathausplatz 14
21365 AdendorfWebpräsenz: Bürgermeister: Thomas Maack (SPD) Lage der Gemeinde Adendorf im Landkreis Lüneburg Die niedersächsische Gemeinde Adendorf liegt etwa vier Kilometer nordöstlich vom Lüneburger Stadtkern entfernt und ist mit der Stadt weitgehend zusammengewachsen. Adendorf bildet mit den Orten Reppenstedt, Vögelsen und Bardowick sowie Deutsch Evern und Wendisch Evern einen dichter besiedelten Bereich um die Kernstadt Lüneburg mit zusammen rund 103.500 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Adendorf liegt zwischen dem Fluss Ilmenau und dem Elbe-Seitenkanal etwa zehn Kilometer südlich der Elbe.
Nachbargemeinden
Gemeinde Bardowick im Westen, Gemeinde Scharnebeck im Osten und Stadt Lüneburg im Süden.
Geschichte
Als Addunesthorp soll Adendorf in einer Urkunde des sächsischen Kaisers Heinrich II. vom 2. November 1004 als Stiftung des Klosters Kemnade erstmals urkundlich erwähnt worden sein.[2]
Der Ort gruppierte sich zunächst um ein Rittergut.
1374 wurde das Dorf im Lüneburger Erbfolgekrieg durch ein Feuer zerstört. Während des Dreißigjährigen Krieges geschah dies ein zweites Mal.
Am 16. Mai 1895 kam es zur dritten Zerstörung Adendorfs durch Feuer. In „Stoltes Gasthaus“ war ein Beritt Dragoner der damals in Uelzen stationierten zwei Schwadronen einquartiert. Durch die brennende Zigarette eines Dragoners geriet zunächst der Schafstall in Brand, von diesem griff das Feuer auf das ganze Dorf über; Adendorf wurde nahezu komplett eingeäschert. Der Brand soll nachmittags gegen 15.45 Uhr ausgebrochen sein, während die Bewohner Adendorfs überwiegend mit ihrer Arbeit auf den Feldern beschäftigt waren. Neun Hofbesitzer und 16 Tagelöhner brannten völlig ab, insgesamt waren es 39 Häuser.[3]
1974 fand die Gemeindereform statt und die Gemeinde Adendorf sollte zur Stadt Lüneburg eingemeindet werden. Aufgrund nachhaltigen Widerstandes wurden schließlich nur die Ortsteile Ebensberg und Olm zu Lüneburg eingemeindet. Übrig blieb die heutige Gemeinde Adendorf mit den Ortsteilen Elba, Erbstorf und Grüner Jäger.
Im Jahre 1976 war die Gemeinde in den Schlagzeilen, als beim Ortsteil Erbstorf der Elbe-Seitenkanal an einer Unterführung brach und 5 Millionen Kubikmeter Wasser das Umland überfluteten. Auf Luftaufnahmen ist noch heute das Ausflussgebiet gut zu erkennen.
Einwohnerentwicklung
- 1885 347 Einwohner
- 1900 346 Einwohner
- 1933 1.009 Einwohner
- 1939 1.419 Einwohner
- 1951 2.858 Einwohner
- 1963 4.512 Einwohner
- 1973 ca. 5.400 Einwohner
- 1978 7.003 Einwohner
- 2002 9.784 Einwohner
- 2007 10.062 Einwohner
- 2009 10.163 Einwohner
Politik
Kommunalwahl 2006 2011[4] Liste Stimmen Sitze Stimmen Sitze SPD 53,7 % 13 58,4 % 15 CDU 30,6 % 7 17,6 % 5 Grüne 13,4 % 3 17,4 % 5 FDP - - 1,2 % 0 Linkspartei.PDS 2,3 % 1 - - Einzelbewerber - - 5,4 % 1 Wahlbeteiligung 51,1 % 54,0 % Die Gemeinde Adendorf gehört zum Landtagswahlkreis 49 Lüneburg und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[5][6]
Bürgermeister
Bei der Bürgermeisterwahl am 11. September 2011 wurde Thomas Maack (SPD) mit 70% zum Bürgermeister gewählt. Seine Konkurrentinnen Kerstin Roloff (CDU) und Bärbel Sasse (Grüne) erhielten 16%, bzw. 14%.[7]
Gemeinderat
Die Zusammensetzung des Gemeinderates nach der Kommunalwahl 2006:
- SPD: 53,7 % (13 Sitze)
- CDU: 30,6 % (7 Sitze)
- Grüne: 13,4 % (3 Sitze)
- Linkspartei.PDS: 2,3 % (1 Sitz)
Der Sitz der Linkspartei.PDS wurde von der gewählten Politikerin „fälschlicherweise“ abgelehnt. Dieser Irrtum konnte aufgrund der Rechtslage nicht rückgängig gemacht werden.
Städtepartnerschaften
- St. Romain de Colbosc, Frankreich, seit 1. Mai 1987
- Wągrowiec, Polen, seit 5. Mai 2001
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
In einem historischen niedersächsischen Zweiständerhaus von 1661 ist Us Heimathus untergebracht. Die gezeigten Gegenstände vermitteln Wissen über die Vor- und Frühgeschichte, das bäuerliche Leben, sowie über die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Auch befindet sich hier das Heimatarchiv mit Informationen über die Vergangenheit Adendorfs.
Bauwerke
Von den Bränden 1374, 1627 und 1895 verschont blieb als ältestes Gebäude die 1258 errichtete und Johannes dem Täufer geweihte Kapelle.
Parks
In einer ehemaligen Tonkuhle, im Nordosten Adendorfs, befindet sich die Teichaue, ein kleiner Erholungspark mit künstlich angelegtem Wasserlauf.
Sport
Die 1975 erbaute Eissporthalle, das Walter-Maack-Eisstadion, ist die einzige im Bezirk und dient dem Adendorfer EC, Eishockeyoberligisten als Heimspielstätte.
Direkt neben dem Eisstadion befindet sich das von Mai bis August geöffnete beheizte Freibad.
Breitensport wird auf dem Sportgelände (Sporthalle, Fußballplätze und Tennisplätze) des TSV Adendorf betrieben. Im Handball hat sich eine Spielgemeinschaft aus TSV Adendorf und SV Scharnebeck gebildet. Im Ortsteil Erbstorf gibt es einen weiteren Sportverein, den Tus Erbstorf. Er besitzt ein Fußballfeld und mehrere Tennisplätze.
Das Golf Resort Adendorf verfügt außerdem über einen 18-Loch-Mastercourse, einen öffentlichen 9-Loch-Kurzplatz und eine Indoor-Golfanlage.
Regelmäßige Veranstaltungen
- abwechselnd Kirchwegsause und Schaufenster Adendorf durch die Werbegemeinschaft Adendorf
- jährlich am 1. Advent: Nikolausmarkt an der Johanneskapelle
- jährlich im Sommer Dorffest im Ortsteil Erbstorf
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Der Großteil der ansässigen Unternehmen sind klein- und mittelständische Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe. Das bekannteste Unternehmen Adendorfs ist jedoch die Firma Schluckwerder, die in Adendorf zwei Produktionsstätten für Süßwaren betreibt.
Verkehr
Die Gemeinde liegt am Ende der BAB 39, und die B 209 führt durch das Gemeindegebiet. Außerdem wird Adendorf von der B 4 tangiert. In Planung befindet sich die BAB 39 von Lüneburg nach Braunschweig.
Adendorf liegt an der Bahnstrecke Lüneburg - Lübeck; der Bahnhof wurde jedoch für den Personenverkehr stillgelegt. Stattdessen besteht ein dichter Busverkehr nach Lüneburg (bis zu drei Abfahrten pro Stunde), der auch die verschiedenen Teile des Gemeindegebiets flächendeckend erschließt. Es handelt sich um die Linien 5006 und 5007 der Kraftverkehr GmbH (KVG). Im Rahmen des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) können durchgehende Fahrscheine nach Hamburg gelöst werden.
Medien
Die Landeszeitung für die Lüneburger Heide ist das aktuelle Tageblatt der Region. Außerdem erscheint einmal wöchentlich kostenlos Der Kreisbote mit Informationen aus der Gemeinde und dem Landkreis. Jeden Mittwoch und am Wochenende erscheint das Wochenblatt Lüne Post auch in Adendorf.
Öffentliche Einrichtungen
Direkt neben dem Rathaus gelegen befindet sich die Adendorfer Bücherei. Diese ist mit rund 30.000 Büchern und anderen Medien ausgestattet. Im Jahre 2006 feierte die Bücherei ihr 50-jähriges Bestehen.
Bildung
Im Ort befindet sich eine Grundschule, welche auf die Standorte Dorfstraße und Weinbergsweg verteilt ist. Die Grundschule ist seit 2005 eine Ganztagsschule und betreut rund 450 Kinder in 19 Klassen. Die Schule am Katzenberg ist eine Haupt- und Realschule und betreut etwa 460 Schüler. Seit 2005 ist sie ebenfalls eine Ganztagsschule.
Literatur
- Hans-Jürgen Vogtherr: Tile Hagemanns Uelzen – Eine norddeutsche Kleinstadt am Ende des 16. Jahrhunderts. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 251, Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2009, bes. S. 91. ISBN 978-3-7752-6051-0
Weblinks
Commons: Adendorf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWebseite der Gemeinde Adendorf
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Die Urkunde von 1004, die eine Bestätigung der wohl schon vor 967 erfolgten Gründung und Ausstattung des Klosters Kemnade darstellt, beschreibt die Situation zu eben diesem Zeitpunkt, die noch auf eine allerdings schwächer werdende Stellung der der Billunger in Westfalen und im Bardengau hindeutet. Vgl. zum Text der Urkunde "Ein schwieriges Problem am Anfang unserer Ortsgeschichte", in: Wedekind, Klaus, Arbeitskreis Geschichte Bienenbüttels, Spuren 1 – Die Einheitsgemeinde Bienenbüttel und ihre Ortsteile, Bienenbüttel 2004, S. 7. Addunesthorp wird in der Urkunde in einem Atemzug mit Britlingi, Biangibudiburg, Hatherbeki (auch Hatherbiki, Hattherbike) und Bodanhuson genannt (Abschrift der Urkunde in: Althof, Hermann, Grammatik altsächsischer Eigennamen in westfälischen Urkunden des neunten bis elften Jahrhunderts, Fr. Schöningh, Paderborn 1879, S. 23). Carl Friedrich Bautsch ordnet den Eigennamen hingegen Addenstorf (Gemeinde Jelmstorf) zu (Bautsch, Carl Friedrich, 1000 Jahre Addenstorf: Addunesthorp 1004 – Addenstorf 2004, Bad Bevensen 2004). So allerdings auch Wilmans, Franz Friedrich Roger; Philippi, Friedrich, Die Kaiserurkunden der Provinz Westfalen 777-1313 (Deutsch, Latein), kritisch, topographisch und historisch, nebst anderweitigen Documenten und Excursen: Bd. 1, Die Urkunden der Jahre 901-1254, 1. Abt., Münster: F. Regensberg 1881, S. 244 und 407.
- ↑ Ausführlich: Blazek, Matthias, Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900, Adelheidsdorf 2006, S. 255 f., ISBN 978-3-00-019837-3.
- ↑ Ergebnis Kommunalwahl 2011 Gemeinde Adendorf
- ↑ Ergebnis Bürgerwahl 2011 Gemeinde Adendorf
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