Dessau-Wörlitzer Gartenreich

Dessau-Wörlitzer Gartenreich
Das Gotische Haus im Wörlitzer Park, im Dessau-Wörlitzer Gartenreich
Deutsche Briefmarke von 2002 aus der Reihe „Weltkulturerbe der UNESCO“

Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich ist eine europaweit bedeutende Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt, bestehend aus mehreren Bauten und Landschaftsparks nach englischem Vorbild.

Das Gartenreich umfasst heute eine Fläche von 142 km² entlang der Elbe im Biosphärenreservat Mittelelbe. Seit dem November 2000 gehört es zum UNESCO-Welterbe. Zum Gartenreich gehören die Schlösser und Parks Luisium, Georgium (hier ist die Anhaltische Gemäldegalerie untergebracht), Mosigkau, Großkühnau, Leiner Berg, Sieglitzer Berg, Oranienbaum und Wörlitz.

Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich wurde in das im Jahre 2001 erschienene Blaubuch aufgenommen. Das Blaubuch ist eine Liste national bedeutsamer Kultureinrichtungen in Ostdeutschland und umfasst zur Zeit 20 sogenannte kulturelle Leuchttürme. Die Auswahl der Kulturstätten erfolgte auf Initiative des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Abstimmung mit den ostdeutschen Kultusministern. Die Finanzierung trägt mehrheitlich der Bund.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Landschaftspark bei Dessau wurde durch Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau gegründet. Als Fürst der Aufklärung lehnte er den Barockgarten ab und suchte für seine Gartenschöpfung Vorbilder, die sich an der Natur orientierten: Stourhead und Ermenonville.

Kirchen im Gartenreich

Während der Gründungszeit entstanden im Gartenreich auch zahlreiche Kirchen oder wurden umgebaut und erweitert. So im Umland von Dessau die Kirchen in Waldersee (damaliger Ortsname Jonitz, 1722–1725), Mosigkau (1789), Mildensee (damaliger Ortsname Pötnitz, 1804–1806) und Großkühnau (1828–1830). Diese Vororte sind heute in Dessau-Roßlau eingemeindet.

Im Osten des Gartenreiches wurden die Kirchen Oranienbaum (1707–1712), Riesigk (1797–1800), Wörlitz (1804–1809), Vockerode (1810–1812) und Horstdorf (1872) neu- oder umgebaut.

Die Kirche in Rehsen (1680, 1707) wurde schon vorher errichtet, ebenso die Kirche in Goltewitz (13./14. Jahrhundert), jetzt Ortsteil von Oranienbaum. Goltewitz gehörte ursprünglich nicht zu Anhalt, sondern war sächsisch/preußisch und die Kirche als Filiale der Kirche der Gemeinde Jüdenberg lag damit im Ausland.

Galerie

Siehe auch

Literatur

  • Kulturstiftung Dessau-Wörlitz (Hrsg.): Unendlich schön. Das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Nicolai, Berlin 2005, ISBN 978-3-89479-197-1.
  • Norbert Eisold: Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich – Der Traum von der Vernunft. DuMontBuchverlag, Köln 1993, ISBN 3-7701-3142-8 (DuMont Taschenbücher 286).
  • Thomas Weiss (Hrsg.): Das Gartenreich Dessau-Wörlitz – Kulturlandschaft an Elbe und Mulde. 4. Auflage. L&H Verlag, Hamburg 2004, ISBN 3-928119-89-3.
  • Evangel. Landeskirche Anhalt (Hrsg.): Kirchen im Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Anhalt Edition, ISBN 3-910192-63-7.
  • Roland Krawulsky: Dessau-Wörlitz. Führer durch das Gartenreich. 6. Auflage. edition RK, Dessau 2010, ISBN 978-3-934388-04-8.
  • Michael Pantenius: Wittenberg - Dessau - Wörlitz. Die UNESCO-Welterbestätten. Reiseführer, Halle 2008, ISBN 978-3-89812-558-1
  • August Rode: Beschreibung des Fürstlichen Anhalt-Dessauischen Landhauses und Englischen Gartens zu Wörlitz. Hrsg. von Christian Eger, illustriert von Claudia Berg, Halle 2008, ISBN 978-3-89812-576-5
  • Kaevan Gazdar: Herrscher im Paradies. Fürst Franz und das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Berlin: Aufbau-Verlag, 2006, ISBN 978-3-351-02633-2
  • Hansjörg Küster; Ansgar Hoppe: Das Gartenreich Dessau-Wörlitz : Landschaft und Geschichte, München : Beck, 2010, ISBN 978-3-406-59859-3

Weblinks

 Commons: Wörlitzer Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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