Riesigk

Riesigk
Riesigk
Koordinaten: 51° 50′ N, 12° 28′ O51.82564612.46542762Koordinaten: 51° 49′ 32″ N, 12° 27′ 56″ O
Höhe: 62 m
Fläche: 6,13 km²
Einwohner: 203 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 2011
Postleitzahl: 06786
Vorwahl: 034905
Luftbild Riesigk

Riesigk ist ein Ortsteil der Stadt Oranienbaum-Wörlitz im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Riesigk, rund vier Kilometer südlich des Elbe-Ufers, liegt überwiegend im Biosphärenreservat Mittelelbe zwischen Dessau-Roßlau und Wittenberg. Nur drei Kilometer westlich von Riesigk entfernt befindet sich der Wörlitzer Park inmitten des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches.

Die Landvermessung erfolgte mit Hilfe eines trigonometrischen Punktes (TP) auf dem Turm der Kirche. Dieser befand sich auf der Brüstung der Aussichtsplattform in rund 30 m Höhe und wurde bei den Restaurierungsarbeiten entfernt.

  • Der Ortskern von Riesigk an der Kreisstraße K2042 erstreckt sich entlang des südlichen Ufers des Schönitzer Sees.
  • Südlich davon erstreckt sich Rotehof an der nördlichen Seite der Landesstraße L131. Die südliche Seite ist unbebaut.
  • Schönitz (mit nur sechs Häusern) liegt etwa zwei Kilometer nördlich von Riesigk und nördlich des Schönitzer Sees.

Geologie

Das Gebiet um Riesigk ist flach und wird von zahlreichen Altwassern der Elbe sowie Gräben und Bächen durchzogen. Reste von Sanddünen aus der letzten Eiszeit sind die einzigen (nur etwas mehr als zwei Meter hohen) Erhebungen. Größtes Altwasser ist der mehrere Kilometer lange Schönitzer See, unmittelbar hinter dem alten Hochwasserdeich in Riesigk gelegen. Der See wird durch die Seedammbrücke (Damm mit Brücke für die Straße nach Schönitz) und den Neuen Wall (Hochwasserdeich vom Taubenhaus bis Rehsen) mehrfach zerteilt.

  • Das Gemarkung Riesigk liegt in der Flussaue der Elbe. Die Böden sind nacheiszeilichen (holozänen) Ursprungs. Es sind fast alle Arten von Böden anzutreffen: von leichten Sandböden bis zu schweren Lehmböden. Die Bodenwertzahlen der Böden liegen deshalb auch in einem weiten Bereich von etwa 20 bis 85.
  • Der Grundwasserstand ist sehr hoch und hängt auch stark vom Rückstau der Elbe in den Schönitzer See ab und liegt z. T. nur 1 m unter der Erdoberfläche. Bei länger anhaltendem Hochwasser der Elbe oder nach starken Regenfällen kann man deshalb die historischen Verläufe (Mäander) der Elbe auf den dann überfluteten Feldern und Wiesen gut erkennen. Die Grundwasserfließrichtung verläuft von Süd-Ost nach Nord-West.

Bodenschätze

In Teilen des Gemarkung kommen Flusssande und -kiese als Ablagerungen aus dem ehemaligem Elbtal vor.

Braunkohlevorkommen wurden bei Prospektierungsarbeiten in den 1970er Jahren unter dem gesamten Gemeindegebiet festgestellt (Fortsetzung des in Bergwitz schon abgebauten Flözes nach Westen). Die Mächtigkeit ist mit 0,5–1,5 m bei etwa 30 m Abraum allerdings eher gering.

Naturereignisse

Entsprechend der geografischen Lage hat Riesigk von jeher mit Hochwassern der Elbe zu kämpfen. Bauten zum Schutz vor den Hochwassern sind deshalb schon über Jahrhunderte erfolgt.

Eines der bislang verheerendsten Hochwasser erreichte Riesigk 2002. Schönitz wurde über mehrere Wochen überflutet.

Klima

  • Der Regenschatten des Harzes bewirkt im Gebiet eine leicht verminderte Niederschlagsmenge von etwa 550 mm Niederschlag im Jahr. Die regenreichsten Monate sind Juni und August mit je etwa 60 mm Niederschlag. In den Wintern gibt es sehr selten Schnee.
  • Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei etwa 9 °C. Der wärmste Monat ist der Juli. Die mittlere Temperatur in diesem Monat beträgt etwa 18 °C.

Hausnummern

Die Vergabe der ersten Hausnummern (um 1800) in Riesigk erfolgte von der Mitte des Dorfes beginnend im Uhrzeigersinn von 1–28. Die nächsten Häuser bekamen dann eine Hausnummer in der Reihenfolge ihrer Errichtung. Das erste Haus bekam dann erst 1904 eine Hausnummer mit Zusatzbuchstaben. Diese Art der Nummerierung wurde bis jetzt beibehalten. Die Zuordnung zu Riesigk oder Rotehof ist auch nicht so eindeutig.
Die Kirche besitzt keine Hausnummer.
In Rotehof wurden die Häuser der Landarbeiter von 1–17 nummeriert. Die Häuser des Gutshofes und die Häuser 20 (ehemaliger Gasthof Rotes Haus), sowie 24 und 25 (vorher Riesigk 30 und 29) bekamen erst nach 1950 ihre jetzige Hausnummer.
Für Schönitz wurden die Hausnummern 1–8 vergeben. Inzwischen gibt es aber nur noch sechs Häuser, so dass es hier inzwischen Lücken in der Nummerierung gibt.
Die Nummerierung insgesamt ist dadurch sehr unübersichtlich.

Natur

Der größte Teil der Gemarkung Riesigk besteht aus landwirtschaftlichen Nutzflächen. Wald ist im unmittelbaren Gemeindegebiet fast nicht vorhanden, es schließen sich jedoch im Norden große zusammenhängende Auwaldgebiete und Wiesenflächen bis zur Elbe hin an. Während sich im Osten schon die ersten Ausläufer der Dübener Heide zeigen.

Fauna

Als größere Wildtiere sind Rehe und Wildschweine vertreten. Biber sind in diesem Gebiet schon seit langer Zeit heimisch. An und auf den Seen und Teichen gibt es zahlreiche Arten Wasservögel. Der Fischbestand wurde während des Hochwassers 2002 stark dezimiert und durch den Neubesatz mit verschiedenen Fischarten wieder erneuert.

Flora

Die Wassernuss wurde im Schönitzer See wieder angesiedelt.

Riesigk Hochwasser 2002 - Blick vom Kirchturm nach Norden

Geschichte

Vor der Besiedlung durch den Menschen entstand in den letzten Jahrtausenden nach der Eiszeit durch die Herausbildung der Elbeniederung zwischen Fläming und Dübener Heide in diesem Landschaftsraum ein weites Sumpfgebiet mit einem undurchdringlichen Gewirr von Buchenwäldern, Wasserlachen, Morästen und Elbarmen.

Durch den Menschen wurden diese Gebiete der Elbniederung durch Deichbauten, der Anlage von Gräben, durch Ausholzen und dem Zurückdrängen des Waldes zur jetzigen Kulturlandschaft erschlossen.

Riesigk

  • Riswig ist der erste urkundlich festgehaltene Name für die Gemeinde. Der Ort existierte offenbar schon vor der slawischen Besiedlung des Gebietes.
    ris = Sumpf, feuchte Stelle im Wald (althochdeutsch)
    wi(c)h = Dorf (althochdeutsch)

Wahrscheinlich schon vor dem 10. Jahrhundert existierten hier slawische Siedlungen.

1200 – Erste urkundliche Erwähnung von Alt- und Neu-Riswig.

1337 – Riesigk wird der Pfarrei Wörlitz geschenkt.

1603 – Dieses Gebiet geht an die Dessauer Linie der Fürsten von Anhalt.

1735 – Es werden umfangreiche Deichbauten vorgenommen, da die Gemeinde im Überschwemmungsgebiet der Elbe liegt.

1745 – Eine erste Kirche aus Holz wird errichtet (nur wenige Jahre später wegen Baufälligkeit wieder abgerissen). Die Glocke wird in der Werkstatt von Meister Martin Heintze in Leipzig gegossen.

1789Wallwachhaus, Dorfbäckerei und Schule werden errichtet. In die Schule werden die Kinder von Riesigk, Schönitz, Rotehof, Ziegelei und auch Gohrau eingeschult. Erst 1822 erhält Gohrau eine eigene Schule.

1797–1800 Von Georg Christoph Hesekiel (1732–1818) wird eine neue Kirche im Baustil der Neugotik unmittelbar am Ortseingang Richtung Wörlitz errichtet. Die Glocke der Vorgänger-Kirche wird wiederverwendet. An speziellen Feierabendziegeln mit eingebrannten Jahresangaben kann man den Baufortschritt erkennen.

Der Ortseingang ist von der unmittelbar an der Straße liegenden, 1800 eingeweihten, neugotischen Kirche geprägt. In der Kirche befindet sich eine Gruft, in der die Gebeine der Schwester des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817), Agnes von Loen, ruhen. Der Kirchgarten ist als Streuobstwiese angelegt, denn es galt auch hier: „Das Schöne mit dem Nützlichen verbinden“.

Nach Norden hin wird der Ort vom alten Hochwasserdeich begrenzt, der den Ort vor den Hochwassern der Elbe schützte. Die ursprüngliche Deichlinie hat sich durch viele Deichdurchbrüche in den vergangenen Jahrhunderten verändert. Eine Kette von Teichen (Grasloch, Schmidt's Teich, der ehemalige Dorfteich, Nickel's Teich, Spanier Kolk, Teich an der Walldurchfahrt) entstand dann an den ausgespülten Stellen. Die Deiche wurden dann um diese Teiche herumgeführt. Unmittelbar hinter dem Hochwasserdeich befindet sich mit dem „Schönitzer See“ ein mehrere Kilometer langer ehemaliger Elbarm (Naturschutzgebiet).

Der Friedhof der Gemeinde befindet sich weit außerhalb des Ortes auf einer Sanddüne aus der letzten Eiszeit, sicher vor den Hochwassern der Elbe, die das ganze Gebiet in historischer Zeit bis Oranienbaum überfluteten. Teile der Sanddüne wurden schon vor langer Zeit als Bausand abgebaut, so dass sich jetzt neben dem erhöht liegenden Friedhof eine Absenkung befindet.

1901 – Die „alte“ Schule (Dorfstr. 12) wird durch eine „neue“ Schule (Dorfstr. 37) mit 2 Klassenräumen und Lehrerwohnung in unmittelbarer Nachbarschaft abgelöst. Diese wurde erst 1964 nach dem Schulneubau in Gohrau geschlossen und danach als Gemeindeverwaltung genutzt.

1907 – Die Dorfstraße wird gepflastert. Vorher war der Weg nur durch einen Knüppeldamm befestigt (Reste befinden sich noch unter dem Straßenpflaster).

1928 – Errichtung des neuen Walls. Rodung des nun vor den Hochwassern der Elbe sicheren Luches zwischen Riesigk und Rehsen. Das eingeschlagene Eichenholz wurde in die USA als Material für die Herstellung von Bierfässern exportiert. Die gewonnenen Flächen wurden durch intensive Beweidung vom Aufwuchs freigehalten.

1945 – Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand Riesigk zuerst unter amerikanischer Besetzung. Im Juli 1945 lösten die russischen Truppen dann die amerikanischen ab.

In den beiden Weltkriegen wurde Riesigk nicht direkt betroffen. Das Denkmal für die Gefallenen unter der Friedenseiche von 1871 am ehemaligen Dorfteich zeigt jedoch:

1952 – Die Gemeinde wird dem neu gebildetem Kreis Gräfenhainichen im Bezirk Halle zugeordnet (vorher Landkreis Köthen).

1994 – Die Gemeinde wird dem Landkreis Anhalt-Zerbst zugeordnet.

2002 – Riesigk wird vom Hochwasser der Elbe heimgesucht. Dies startete am 12. August mit starken Niederschlägen und erreichte am 18. August seinen Höchststand. Am 19. August brach der Elbdeiches bei Seegrehna. Das Hochwasser drang nun auch von Süden nach Riesigk. Nach einem herbeigeführtem Deichbruch bei Rehsen wird auch das Schönitzer Luch überflutet. Schönitz ist damit unmittelbar vom Hochwasser betroffen.

2007 – Am 1. Juli 2007 wurde die Gemeinde Riesigk aufgrund einer Kreisgebietsreform vom ehemaligen Landkreis Anhalt-Zerbst in den Landkreis Wittenberg eingegliedert. KFZ-Kennzeichen: WB.

2011 – Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Riesigk Teil der neu gebildeten Stadt Oranienbaum-Wörlitz.

Schönitz

  • Czeynitz ist wie die meisten Ortsnamen der Umgebung slawischer Herkunft.

1200 – Erste urkundliche Erwähnung von Czeynitz.

16.–18. Jahrhundert – Schönitz ist nicht mehr bewohnt. Es ist sicher wie „Alt“-Riswig vom Hochwasser zerstört worden.

1787Schönitz wird erstmalig wieder erwähnt. Es wird aus Resten eines alten Schlosses (Wasserburg mit Ringwall) erbaut.

1952 – Schönitz wird eingemeindet.

Rotehof

  • Rotehof als Ortsname ist abgeleitet vom Namen des Vorwerkes „Roter Hof“.

1751 – Nieder- und Ober-Förste werden als Vorwerke der Wörlitzer Domäne von Fürst Leopold II. Maximilian (1700–1751) gegründet. Aus diesen Vorwerken entwickeln sich Rotehaus – später Rotehof – und Grünehof (jetzt Gemeinde Kakau, in den 1970er Jahren abgerissen). Diese planmäßige Anlage bestand ursprünglich neben dem Gutshaus und den Wirtschaftsgebäuden aus 9 giebelständigen Häusern und 4 traufständigen Doppelhäusern für die Landarbeiter.

1952 – Rotehof wird eingemeindet.

Riesigk Kirche

Religionen

Konfessionslosigkeit

Der größte Teil der Einwohner ist konfessionell ungebunden.

Evangelisch

  • Die Mehrheit der Kirchenmitglieder gehört der evangelisch-lutherischen Gemeinde an. Zur Kirchengemeinde gehören Riesigk und die Nachbargemeinde Gohrau, die selbst keine Kirche hat. 1962 wird für den Kirchturm wieder eine zweite Glocke gegossen. In den Jahren 1998 bis 2000 wird die Kirche mit Mitteln des Denkmalschutzes umfassend restauriert. Dach, Turm, Fassade und Fenster wurden weitestgehend originalgetreu instand gesetzt.
    1532 predigt Martin Luther in Wörlitz und passiert wahrscheinlich auch Riesigk auf dem Weg vom nahegelegenen Wittenberg dorthin.
    In der Kirche, an der Seite hinter dem Altar, wurden zwei Gedenktafeln für die Schwestern Casimire und Leopoldine des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau angebracht. Diese befanden sich ursprünglich in den Anlagen auf dem Drehberg [1] zwischen Griesen und Vockerode.
  • Die Kirchengemeinde ist Teil der Parochie Wörlitz mit den Kirchengemeinden Vockerode, Wörlitz/Griesen, Riesigk/Gohrau und Rehsen.
    Vor der Neugliederung im Jahre 1992 gehörte die Kirchengemeinde als Filial seit 1753 zur Parochie Horstdorf. Es gibt in Riesigk deshalb kein Pfarrhaus.

Katholisch/Neuapostolisch

Katholische bzw. neuapostolische Kirchenmitglieder gibt es nur wenige.
Die nächste katholische Kirche befindet sich in Oranienbaum.
Die neuapostolischen Kirchenmitglieder treffen sich in Rehsen.

Politik

Gemeinderat

Aktuell setzt sich der 6-köpfige Gemeinderat aus parteilosen Einzelkandidaten zusammen.

Bürgermeister

Die letzte Bürgermeisterin der Gemeinde Riesigk war Silvia Grune, die das Amt von 1979 bis zur Auflösung der Gemeinde am 1. Januar 2001 bekleidete.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sprache

In Riesigk wird Anhaltische Mundart gesprochen. Sprachgrenze nach Norden hin ist die Elbe (ick-ich Linie). Hier werden Mark-Brandenburgische Dialekte gesprochen.

Tourismus

Der Elberadweg am Neuen Wall führt am nördlichen Rande der Gemeinde durch die Elbaue.

Bauwerke

Besonders augenfällig und bewusst wurde das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, in dessen östlichem Gebiet sich Riesigk befindet, vor über 200 Jahren gestaltet. Reste der ehemals mit Obstbäumen bestandenen Alleen sind noch zu erkennen und werden als Deutsche Alleenstraße wieder angelegt. Bauten des Hochwasserschutzes sind an den alten Hochwasserdämmen überall vorhanden, werden jedoch jetzt meistens für andere Zwecke genutzt.

  • Die neogotische, im Jahre 1800 fertiggestellte Dorfkirche, sowie die baulich geschlossene Anlage von Wallwachhaus, ehemaliger Dorfbäckerei und Schule aus dem Jahre 1789 (jetzt Dorfstr. 11, 11a und 12) und die Anlage des ehemaligen Gutshofes „Roter Hof“ (jetzt Rotehof 21, 22, 23 und 24) als Vorwerk sind Zeugnisse dieser Entwicklung.
    Das Baumaterial (Ziegel und Dachziegel) für diese Bauten kam aus der zwischen Riesigk und Wörlitz unmittelbar an der Straße gelegenen Ziegelei. Ursprünglich wurden die Ziegel im alten Klosterformat gefertigt. Teile der Ziegelei (Brennofen und Schornstein) wurden 1938 abgerissen. Das Material wurde in den Gemeinden der Umgebung wieder verbaut.
  • In der Nähe von Schönitz, zum See hin gelegen, sind noch Reste einer ehemaligen Burgwallanlage (Wasserburg) erkennbar.
  • Im Luch, etwa 100 m vom Feldweg Riesigk-Rehsen, befindet sich mitten auf dem Feld ein kleines Wäldchen mit Überresten einer Gruft des Försters Johann Wöpke (1774–1829). In Sichtweite dieser Gruft, aber schon auf dem Gebiet der Gemeinde Rehsen befindet sich die Gruft seines Vaters, des Deichbaumeisters und Förster August Wilhelm Leopold Wöpke (1732–1809).
  • Teile eines alten ehemaligen Fachwerkhauses sind in der Ortsmitte (Dorfstraße 13) noch vorhanden.
    Das Fachwerkhaus in der Dorfstraße 3 wurde restauriert.
  • Rund 200 m südlich von der Straße Riesigk–Gohrau, auf dem jetzigen Grundstück Dorfstraße 34, befand sich eine Windmühle.
  • Am Neuen Wall, der seit 1928 das ganze Gebiet vor Hochwassern schützt, befindet sich ein dem Hochwasserschutz dienendes Wallwachhaus auch Limesturm oder Taubenhaus genannt.
Kriegerdenkmal in Riesigk
  • Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege an der Ostseite des ehemaligen Dorfteiches.
  • Eselswall in der Nähe des Taubenhauses als Rest eines ehemaligen Hochwasserwalles/deiches in Richtung Wörlitz.
  • Hochwassermarken vom verheerenden Elbehochwasser 1845 an den Wall-/Deich-Durchfahrten sind nicht mehr vorhanden (gestohlen bzw. nach Reparaturarbeiten nicht wieder angebracht). Die Marken befanden sich noch etwas über dem Höchststand des Hochwassers von 2002.


Vereine

  • Heimatverein Riesigk am See

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Dorffest: 1. Wochenende im Juni - Freitag, Samstag
  • Oktoberfest: 1. Wochenende im Oktober - Freitag, Samstag

Wirtschaft und Infrastruktur

Bildung

  • Kinderkrippe und Kindergarten gibt es in der Gemeinde nicht (der Kindergarten wurde 1992 geschlossen).
  • Eine Schule gibt es in der Gemeinde seit 1964 nicht mehr. Die Schüler werden mit dem Bus zur jeweiligen Schule befördert:
  • Die ehemalige Schule im Nachbarort Gohrau wurde zu einer internationalen Jugend-Begegnungsstätte ausgebaut. Jugendliche aus Deutschland und unterschiedlichen Ländern verbringen hier ihre Ferien. Gleichzeitig nehmen sie hier an Projekten in der näheren Umgebung teil. Sie führen vor allem Arbeiten zur Landschaftspflege und zum Naturschutz aus.

Verkehr

ÖPNV

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) und der Schülerverkehr werden mit Bussen abgewickelt:

  • Vetter Busunternehmen GmbH Zörbig (BT Wittenberg) mit der Linie 334 (Richtung Wörlitz, Dessau-Roßlau; Wittenberg) und der Linie 344 (Richtung Wittenberg; Wörlitz). Außerhalb der regulären Fahrzeiten sind Rufbusse verfügbar.

Bundesstraßen

Riesigk liegt an der Landesstraße L131 von Dessau-Roßlau über Oranienbaum nach Wittenberg und an der Kreisstraße K2042 nach Wörlitz. Zur Bundesstraße 107 in Oranienbaum, die Gräfenhainichen und Coswig verbindet, sind es ca. 7 km.

Bundesautobahn

Der Autobahnanschluss (A 9) Vockerode ist ca. 11 km entfernt.

Eisenbahn

Der nächste Bahnhof befindet sich in der Gemeinde Kemberg-Bergwitz (Bahnlinie Wittenberg - Bitterfeld) (Anhalter Bahn). Der Bahnhof Wörlitz der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn wird nur in der Sommersaison bedient. Der Haltepunkt Riesigk (Kilometer 21,8) und der Bahnhof Gohrau/Rehsen in Gohrau entstanden 1934 durch die Erweiterung der Dessau-Wörlitzer Eisenbahnlinie von Wörlitz bis nach Gohrau. Am Haltepunk entstand für die Versorgung der Landwirtschaft ein Stützpunkt der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG). Der Personenverkehr wurde 1968 eingestellt. Das Teilstück wurde in den 1970er Jahren demontiert, die Gebäude der BHG wurden abgerissen. Die Strecke nach Wörlitz ging 1982 wieder in Betrieb.

Luft

Bis 1990 befand sich unmittelbar nördlich des ehemaligen Haltepunktes der Bahn ein Agrarflugplatz. Hier war es noch möglich, im Frühjahr 1990 an Rundflügen über die Elbaue teilzunehmen. Der Flugpreis betrug 70,- Mark der DDR pro Person.

Fahrrad

Riesigk und die Umgebung sind ohne erkennbare Höhenunterschiede ideal zum Erkunden mit Fahrrädern geeignet. Leider gibt es an den Straßen keine ausgebauten Radwege.

Öffentliche Einrichtungen

  • Zwei Ferngasleitungen durchqueren das Gemeindegebiet im Osten. Die Gemeinde selbst ist aber nicht an die Gasversorgung angeschlossen.

Medien

Ein Kabelnetz für den Fernsehempfang existiert nicht. Die Haushalte empfangen im Regelfall die Fernsehprogramme über Satellit und die Radioprogramme über Antenne. Die Sendeanlagen befinden sich in der Nähe von Wittenberg auf dem Gallunberg.
Als Tageszeitung wird von der Mehrzahl der Haushalte die Mitteldeutsche Zeitung (Regionalausgabe Gräfenhainichen oder Dessau) bezogen. Die kostenlosen Anzeigenblätter Wochenspiegel und Super Sonntag erscheinen wöchentlich.

Statistik

Bevölkerungsentwicklung

Die Zahlen geben die Gesamtzahl der Einwohner der drei Ortsteile an:

1548
  • Riesigk: 1 Schulze, 7 Hüfner, 8 Kossaten
  • Schönitz: 8 Hüfner, 2 Kossaten
  • Rotehof: existiert noch nicht
1787 202 (ohne Rotehof)
1818 356
1871 325 (Rotehof 1867)
1905 347 (Rotehof 1867)
1970 324
1980 308
1990 293
2000 228
2009 203
2010 202 Prognose des Statistischen Landesamtes mit weiter sinkender Tendenz
2020 170
2025 153

ab 1990 Statistisches Landesamt, Stand zum 31.12.

Literatur

  • Th. Weiss: Das Gartenreich Dessau-Wörlitz. L&H Verlag, ISBN 3-928119-42-7
  • R. Alex: Schlösser und Gärten in Wörlitz. Seemann-Verlag, ISBN 3-363-00366-8
  • Evangel. Landeskirche Anhalt, Kirchen im Dessau-Wörlitzer Gartenreich, Anhalt Edition, ISBN 3-910192-63-7
  • G. Piltz: Sachsen-Anhalt. Urania-Verlag, ISBN 3-332-00486-7
  • G. Piltz: Kunstführer durch die DDR. Urania-Verlag

Einzelnachweise

  1. industrielles-gartenreich.com
  2. wzv-oranienbaum.de

Weblinks

 Commons: Riesigk – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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