- Dieter Thoma (Skispringer)
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Dieter Thoma Nation Bundesrepublik Deutschland
DeutschlandGeburtstag 19. Oktober 1969 Geburtsort Hinterzarten, Deutschland Karriere Debüt im Weltcup 30. Dezember 1985 Status zurückgetreten Karriereende 1999 Medaillenspiegel Olympische Medaillen 1 × 1 × 1 × WM-Medaillen 1 × 2 × 2 × SFWM-Medaillen 1 × 0 × 1 × DM-Medaillen 10 × 2 × 1 × Olympische Winterspiele Bronze 1994 Lillehammer Normalschanze Gold 1994 Lillehammer Team Silber 1998 Nagano Team Nordische Skiweltmeisterschaften Bronze 1991 Val di Fiemme Team Silber 1995 Thunder Bay Team Silber 1997 Trondheim Großschanze Bronze 1997 Trondheim Team Gold 1999 Ramsau Team Skiflug-Weltmeisterschaften Gold 1990 Vikersund Einzel Bronze 1998 Oberstdorf Einzel Deutsche Meisterschaften Gold 1986 Mannschaft Gold 1987 Großschanze Gold 1987 Mannschaft Bronze 1987 Normalschanze Gold 1988 Mannschaft Silber 1988 Normalschanze Gold 1989 Großschanze Gold 1989 Mannschaft Silber 1989 Normalschanze Gold 1990 Mannschaft Silber 1992 Oberhof Normalschanze Gold 1993 Oberhof/Oberwiesenthal Großschanze Silber 1995 Schonach/Titisee-Neustadt Großschanze Gold 1997 Großschanze Gold 1997 Normalschanze Silber 1998 Großschanze Silber 1998 Normalschanze Platzierungen Weltcupsiege 12 Gesamtweltcup 1996/97) 2. (Skiflug-Weltcup 6. (1997/98) Sprung-Weltcup 1. (1996/97) Vierschanzentournee 1989/90) 1. (Sommer-Grand-Prix 16. (1997) Podiumsplatzierungen 1. 2. 3. Skispringen 12 13 9 Skifliegen 0 1 1 Team 0 1 1 Dieter Thoma (* 19. Oktober 1969 in Hinterzarten) ist ein ehemaliger deutscher Skispringer. Der gebürtige Schwarzwälder war in den 1990er Jahren einer der weltbesten Skispringer.
Inhaltsverzeichnis
Sportkarriere
Thoma wuchs mit vier Geschwistern in Hinterzarten in einer eng mit dem Wintersport verbundenen Familie auf. Sein Vater Franz, selbst in den 1960er Jahren als Skilangläufer Mitglied der deutschen Nationalmannschaft, begründete ab 1967 mit dem Bau von drei Skiliften ein alpines Skizentrum. Dieter Thoma war nicht der erste erfolgreiche Skispringer seiner Familie: Sein Onkel Georg Thoma war in den 1960er Jahren Weltmeister und Olympiasieger in der Nordischen Kombination.
Seine ersten Sprungversuche unternahm Dieter Thoma bereits im Alter von 6 Jahren. Als 16-jähriger gewann er erstmals den deutschen Meistertitel und wurde Juniorenweltmeister. Seine ersten Weltcuppunkte holte er am 1. Januar 1986 in Garmisch-Partenkirchen mit Platz elf. Im Alter von nur 19 Jahren gewann er seinen ersten Weltcup in Thunder Bay. Zwei Jahre später (1990) triumphierte er als erster Westdeutscher 30 Jahre nach Max Bolkart bei der prestigeträchtigen Vierschanzentournee und wurde zum Ende der Saison außerdem Skiflug-Weltmeister im norwegischen Vikersund. Danach etablierte sich Thoma in der Weltspitze. Mit der Anfang der 1990er Jahre beginnenden Entwicklung der Umstellung vom Parallel- auf den V-Stil kam Thoma in der Saison 1991/1992 zunächst nicht zurecht. Er gehörte zu denjenigen Springern, die den Erfolg weiterhin in der althergebrachten Sprungvariante suchten. Gleichzeitig führte auch eine Operation am linken Außenmeniskus im März 1992 dazu, dass er im darauffolgenden Sommer wenig trainieren konnte.[1] In dieser Phase seiner Karriere blieben sportliche Erfolge daher überwiegend aus.
Vor der Saison 1993/1994 stellte Dieter Thoma seine Technik vom inzwischen überholten Parallel- auf den V-Stil um und gewann bei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer mit der deutschen Mannschaft die Goldmedaille im Mannschaftswettbewerb. Außerdem erreichte er auf der Normalschanze den Bronzerang. Insgesamt gewann Thoma 10 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. In der Saison 1996/97 belegte er den zweiten Platz im Gesamtweltcup.
Nach der Saison 1998/99, die ihren krönenden Abschluss mit dem Gewinn der WM-Mannschaftsgoldmedaille fand, trat Dieter Thoma aufgrund vieler Verletzungen und starker Schmerzen vom Leistungssport zurück. Insgesamt acht Knieoperationen, zwei komplizierte Oberschenkeloperationen sowie ein Armbruch und einige Gehirnerschütterungen waren der Hintergrund.
Am Silvesterabend 1999/2000 beendete Dieter Thoma seine Laufbahn als Skispringer genau um Mitternacht mit dem sogenannten „Jahrtausendsprung“ von der Schanze in Garmisch-Partenkirchen endgültig.
Tätigkeit im Fernsehen
Als sich der private Fernsehsender RTL zu Beginn des neuen Jahrtausends die Übertragungsrechte an ausgewählten Springen sicherte, wurde Thoma als Experte engagiert. Lange Jahre moderierte er gemeinsam mit Günther Jauch, mit dem er auch zwei Mal für den Deutschen Fernsehpreis nominiert war, die RTL-Skisprungübertragungen. Für seine Arbeit als Experte gewann Thoma mit der Goldenen Victoria und 2002 mit dem Bayerischen Fernsehpreis zwei Medienpreise. Nachdem RTL sich im Sommer 2007 von der Übertragung weiterer Springen zurückzog, wechselte Thoma mit Beginn der Saison 2007/2008 als Experte der Skisprung-Übertragungen zur ARD.
Unter anderem arbeitet Thoma an verschiedenen Projekten (Golf/Skispringen) und gibt sein Wissen aus 15 Jahren Hochleistungssport und jahrelanger (seit 2000) Fernsehmoderation als Referent bei Seminaren/Incentives/Tagungen/Sportlehrgängen unter dem Motto: „Wer mit einer Hand an der Vergangenheit hält, hat nur eine für die Zukunft frei“, weiter.
Erfolge
Weltcupsiege
Nr. Datum Ort Land 1. 3. Dezember 1988 Thunder Bay Kanada 2. 30. Dezember 1988 Oberstdorf Deutschland 3. 3. Dezember 1989 Thunder Bay Kanada 4. 30. Dezember 1989 Oberstdorf Deutschland 5. 12. Januar 1990 Harrachov Tschechien 6. 15. Dezember 1990 Sapporo Japan 7. 12. Januar 1991 Oberhof Deutschland 8. 30. November 1996 Lillehammer Norwegen 9. 29. Dezember 1996 Oberstdorf Deutschland 10. 6. Januar 1997 Bischofshofen Österreich 11. 19. Januar 1997 Sapporo Japan 12. 29. November 1997 Lillehammer Norwegen Weltcupplatzierungen
Saison Platz Punkte 1985/86 58 5 1987/88 15 56 1988/89 3 167 1989/90 4 206 1990/91 3 201 1991/92 41 10 1992/93 42 10 1993/94 11 350 1994/95 18 240 1995/96 25 249 1996/97 2 1208 1997/98 8 921 1998/99 10 555 Privatleben
Mit seiner Ex-Frau Manuela Thoma-Adofo hat Thoma zwei Kinder. Mit seiner Freundin Mandana Daub hat er eine Tochter.
Weblinks
- Statistik auf der FIS-Website (englisch)
- Literatur von und über Dieter Thoma (Skispringer) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Dieter Thoma in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ "Autogramme", Sport-Bild vom 29. Dezember 1992, S.21
1953: Josef Bradl | 1953/54: Olaf B. Bjørnstad | 1954/55: Hemmo Silvennoinen | 1955/56: Nikolai Kamenski | 1956/57: Pentti Uotinen | 1957/58: Helmut Recknagel | 1958/59: Helmut Recknagel | 1959/60: Max Bolkart | 1960/61: Helmut Recknagel | 1961/62: Eino Kirjonen | 1962/63: Toralf Engan | 1963/64: Veikko Kankkonen | 1964/65: Torgeir Brandtzæg | 1965/66: Veikko Kankkonen | 1966/67: Bjørn Wirkola | 1967/68: Bjørn Wirkola | 1968/69: Bjørn Wirkola | 1969/70: Horst Queck | 1970/71: Jiří Raška | 1971/72: Ingolf Mork | 1972/73: Rainer Schmidt | 1973/74: Hans-Georg Aschenbach | 1974/75: Willi Pürstl | 1975/76: Jochen Danneberg | 1976/77: Jochen Danneberg | 1977/78: Kari Ylianttila | 1978/79: Pentti Kokkonen | 1979/80: Hubert Neuper | 1980/81: Hubert Neuper | 1981/82: Manfred Deckert | 1982/83: Matti Nykänen | 1983/84: Jens Weißflog | 1984/85: Jens Weißflog | 1985/86: Ernst Vettori | 1986/87: Ernst Vettori | 1987/88: Matti Nykänen | 1988/89: Risto Laakkonen | 1989/90: Dieter Thoma | 1990/91: Jens Weißflog | 1991/92: Toni Nieminen | 1992/93: Andreas Goldberger | 1993/94: Espen Bredesen | 1994/95: Andreas Goldberger | 1995/96: Jens Weißflog | 1996/97: Primož Peterka | 1997/98: Kazuyoshi Funaki | 1998/99: Janne Ahonen | 1999/2000: Andreas Widhölzl | 2000/01: Adam Małysz | 2001/02: Sven Hannawald | 2002/03: Janne Ahonen | 2003/04: Sigurd Pettersen | 2004/05: Janne Ahonen | 2005/06: Janne Ahonen & Jakub Janda | 2006/07: Anders Jacobsen | 2007/08: Janne Ahonen | 2008/09: Wolfgang Loitzl | 2009/10: Andreas Kofler | 2010/11: Thomas Morgenstern
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