- Eisenbahnachse Berlin–Palermo
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Die Eisenbahnachse Berlin–Palermo ist das TEN-Projekt Nr. 1, welches für die Schaffung einer 2200 km langen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Berlin und Palermo steht.
Inhaltsverzeichnis
Streckenabschnitte und Ausbau
Die Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke verläuft zwischen:
Deutschland Österreich Italien Berlin–Halle/Leipzig–Erfurt–Nürnberg–Ingolstadt–München– Kufstein–Wörgl–Innsbruck– Franzensfeste–Bozen–Verona–Bologna–Florenz-Rom–Neapel–Messina–Palermo Deutschland
In Deutschland beginnt diese Eisenbahnachse am Berliner Hauptbahnhof und führt über die 2006 fertiggestellte Ausbaustrecke Berlin–Halle/Leipzig. Von dort schließt sich die im Bau befindliche Neubaustrecke nach Erfurt an. Die Fertigstellung dieser Strecke ist für das Jahr 2015 geplant. Im darauf folgenden Jahr soll auch die Verlängerung dieser Strecke in Richtung Süden nach Nürnberg fertiggestellt werden. Bis zur Fertigstellung dieser Strecken verkehren die Züge über die kurvenreiche Saalbahn östlich von Erfurt zwischen Nürnberg und Leipzig über Jena. Von Nürnberg nach München verläuft diese Strecke über die 2006 eröffnete Hochgeschwindigkeitsstrecke über Ingolstadt. Der Abschnitt von Münchener Hauptbahnhof bis Grafing ist bereits viergleisig ausgebaut. Dadurch ist der Fernverkehr vom kapazitätsintensiven S-Bahnverkehr entbündelt. Über Rosenheim führt die Strecke bis zur österreichischen Grenze bei Kufstein.
Österreich
Kernpunkt des österreichischen Abschnittes ist die neue Unterinntalbahn, die insbesondere im Bereich zwischen Wörgl Hbf und Baumkirchen das höchste Zugaufkommen der gesamten TEN-Strecke aufweist. Dieser Kapazitätsengpass ergibt sich aus der Überlagerung des innerösterreichischen Ost–West-Verkehrs mit dem internationalen Nord–Süd-Verkehr. Der größte Teil der neuen Unterinntalbahn ist bereits in Bau (Kundl–Baumkirchen) und der kürzere Abschnitt Kufstein (bzw. Brannenburg in Bayern)–Kundl ist in Planung. Nach der Fertigstellung kann der österreichische Abschnitt mit bis zu 250 km/h befahren werden. In Baumkirchen mündet die neue Schnellfahrstrecke mit einem Verknüpfungsbauwerk in die Umfahrung Innsbruck und damit in den Inntaltunnel, welcher bereits in Betrieb ist, allerdings für den Personenverkehr noch nachgerüstet werden muss, bzw. in die Bestandsstrecke nach Innsbruck Hbf. Der Inntaltunnel geht später nahtlos in den Brennerbasistunnel über (sein Südportal führt zur Brennerbahn) und bildet gemeinsam mit diesem dann den längsten Bahntunnel der Welt (62,8 km).
Italien
In den letzten Jahrzehnten wurden folgende Strecken neu- oder bedeutend ausgebaut:
- Bahnstrecke Verona–Bologna seit 2009 zweigleisig und mit bis zu 200 km/h befahrbar.
- Schnellfahrstrecke Mailand–Bologna seit dem 13. Dezember 2008 in Betrieb.
- Schnellfahrstrecke Bologna–Florenz (78 km) seit dem 13. Dezember 2009 in Betrieb.
- Direttissima Florenz–Rom (254 km) seit 1991 in Betrieb.
- Schnellfahrstrecke Rom–Neapel teilweise seit 2005, vollständig seit dem 13. Dezember 2009 in Betrieb.
- Schnellfahrstrecke Neapel–Salerno seit 2008 in Betrieb.
Der Bau einer die Straße von Messina überquerenden kombinierten Eisenbahn-/Straßenbrücke mit einer Länge von 3,3 km ist von der neuen italienischen Regierung für 2010 angesetzt und soll 2016 abgeschlossen werden. Auf dem Festland wird die Brücke nach Ansicht ihrer Befürworter eine Verbindung zum neuen Abschnitt der Autobahn Salerno-Reggio Calabria und zur bestehenden 400 km langen Eisenbahnverbindung Neapel–Salerno–Reggio Calabria herstellen, deren Ausbau Geschwindigkeit und Kapazität der Strecke steigern wird. Auf der Insel wird die 230 km lange Eisenbahnverbindung zwischen Messina und Palermo in wesentlichen Teilen ausgebaut oder neu gelegt.[1]
Von 888 km Strecken zwischen Torino und Neapel verlaufen 143 km in Tunneln. Die Strecken sind an 15 Orten mit dem Bestandsnetz verknüpft. Die geschätzten Gesamtkosten betrugen (Stand: 2006) 30 Milliarden Euro.[2]
EU-Koordinator
Am 20. Juli 2005 hat die Europäische Union für die fünf wichtigsten transeuropäischen Verkehrsprojekte für den Schienenverkehr EU-Koordinatoren benannt, um die Realisierung dieser Projekte zu beschleunigen. Für die vorrangige Achse Nr. 1 wurde der Belgier Karel van Miert als EU-Koordinator benannt, der jedoch im Juni 2009 verstarb. Als Nachfolger wurde für eine weitere Periode von vier Jahren der Ire Pat Cox[3] benannt.
Weblinks
- BEG (verantwortlich für österr. Abschnitt)
- Aktionsgemeinschaft Brennerbahn
- Brücke über die Straße von Messina (italienisch/englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Transeuropäisches Verkehrsnetz TEN-V vorrangige Achsen und Projekte 2005
- ↑ In Italien entsteht ein Hochgeschwindigkeitsnetz. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 8–9/2006, ISSN 1421-2811, S. 390–393.
- ↑ http://ec.europa.eu/transport/infrastructure/european_coordinators/european_coordinators_en.htm aufgerufen am 21. Oktober 2010
Berlin–Dessau–Halle | Dessau–Leipzig | Halle/Leipzig–Erfurt | Erfurt–Nürnberg | Nürnberg–München | München–Rosenheim | Rosenheim–Kufstein | Kufstein–Wörgl | Wörgl–Innsbruck | Umfahrung Innsbruck | Brennerbasistunnel | Franzensfeste–Verona | Milano/Verona–Bologna | Bologna–Firenze | Firenze–Roma | Roma–Napoli | Napoli–Salerno | Salerno–Reggio di Calabria | Brücke über die Straße von Messina | Messina–Palermo
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