Eschersheim

Eschersheim
Wappen von Eschersheim
Wappen von Frankfurt am Main

Eschersheim
Stadtteil von Frankfurt am Main

Karte
Koordinaten 50° 9′ 25″ N, 8° 39′ 21″ O50.1569444444448.65583333333337Koordinaten: 50° 9′ 25″ N, 8° 39′ 21″ O
Fläche 3,34 km²
Einwohner 14.128
Bevölkerungsdichte 4231 Einwohner/km²
Postleitzahl 60433, 60431
Vorwahl 069
Website Website
Gliederung
Ortsbezirk 9 – Mitte-Nord
Stadtbezirke
  • 451 - Eschersheim-Nord
  • 452 - Eschersheim-Süd

Eschersheim ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main und liegt sechs Kilometer nördlich der Innenstadt, an und unterhalb der Nidda, gegenüber Heddernheim.

Alt-Eschersheim zwängt sich zwischen die Bahnlinie der Main-Weser-Bahn und Nidda (Strandbad).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der alte Wasserturm in Eschersheim (in der Straße Am Lindenbaum)
Die ehemalige Wagenhalle der FLAG in der Eschersheimer Landstraße 552

Die Geschichte von Eschersheim begann um 1000 mit der erstmaligen urkundlichen Erwähnung. Als fränkischer Abtshof, dessen Besitzer Ensco hieß, entwickelte sich der Name Enciresheim. Ausgeschlossen von der Frankfurter Stadtmauer orientierte sich das Dorf eher nach Hanau und unterlag auch lange Zeit dessen Besitz. In der Römerzeit verlief durch Eschersheim die Elisabethenstraße, eine wichtige Verbindung zwischen Wiesbaden und Friedberg (Hessen), mit einem Flussübergang über die Nidda. Im 19. Jahrhundert geriet Eschersheim in Besitz von Hessen-Kassel, woraufhin eine bessere Anbindung an Frankfurt begann. 1877 erhielt das Dorf eine Haltestelle der Main-Weser-Bahn. Am 12. Mai 1888 eröffnete die FLAG eine Pferdetrambahn vom Eschenheimer Tor über die damals noch nahezu unbebaute Eschersheimer Landstraße bis zum Bahnhof in der Thielenstraße (heutige Haltestelle Weißer Stein). Sie wurde noch im gleichen Jahr in eine Dampfstraßenbahn umgewandelt. Für die Dampfstraßenbahn zwischen Frankfurt und Eschersheim wurde in der Eschersheimer Landstraße 552 die Wagenhalle Eschersheim eröffnet, die noch bis 1967 von der Frankfurter Straßenbahn genutzt wurde. Die Ansiedlung Frankfurter Bürger nahm durch die verbesserte Verkehrsanbindung stetig zu, vor allem Wohlhabende errichteten ihre Villen hauptsächlich an der heutigen Kurhessenstraße und Altheimstraße.

1910 wurde Eschersheim mit zwölf weiteren Dörfern des Landkreises Frankfurt in die Stadt eingemeindet. Durch die große Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg entstanden in den 1920er und 1930er Jahren rasch in Richtung Süden mit der Siedlung um den Wasserturm und Am Lindenbaum (Architekt Walter Gropius) neue Wohnungsgebiete, in der viele Flüchtlinge aus den ehemals deutschen Gebieten unterkamen. 1911 wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegründet, deren Feuerwehrhaus sich ursprünglich in der Straße Im Uhrig befand und 1986 durch einen Neubau nahe der Niddaaue ersetzt wurde.

Der junge Stadtteil von Frankfurt blieb vom Bombardement des Zweiten Weltkrieges weitestgehend verschont. So wurden viele obdachlos gewordene Menschen aus Frankfurt hier untergebracht.

1958 bis 1961 erfolgten Erweiterungen durch die Siedlung Im Mellsig und die Anne-Frank-Siedlung. Die meisten neuen Wohnungen entstanden durch Wohnungsbaugesellschaften, aber auch durch die Bank deutscher Länder, später Deutsche Bundesbank, sowie Dresdner Bank, Deutsche Bank und Lurgi, die für Unterkünfte ihre Mitarbeiter sorgten, denn Arbeitskräfte waren zu dieser Zeit sehr begehrt.

Nach der Eingliederung der Straßenbahnstrecke in der Eschersheimer Landstraße in das Netz der U-Bahn Frankfurt teilt nun eine oberirdische Stadtbahntrasse den Stadtteil in zwei Hälften.

Wahrzeichen

Der Eschersheimer Lindenbaum

Die Eschersheimer Linde ist ein markanter Baum, nach dem auch die Straße Am Lindenbaum benannt ist. Die Linde wurde gepflanzt als Landmarke Ende des 17. Jahrhunderts und hieß ursprünglich Kleine Linde. Die etwa 50 Jahre ältere sogenannte Große Linde befand sich weiter nördlich Am Weißen Stein. Sie wurde jedoch schon im 19. Jahrhundert schwer beschädigt; ihre Reste stürzten 1923 bei einem Sturm ein.

Seit 1937 ist die verbliebene Eschersheimer Linde ein Naturdenkmal. Sie ist etwa 20 m hoch und hat einen Stammumfang von 5 m. Der Baum, der durch die zunehmende Asphaltierung immer mehr in Gefahr geriet, erhielt 1968 eine Dränage und 1984 eine künstliche Bewässerung und Belüftung. 1955 und 1974 wurde die Linde baumchirurgisch behandelt. Die U-Bahn-Strecke macht seinetwegen einen leichten Bogen an der Station Am Lindenbaum.

Bis 1963 stand auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Eschersheim eine Mühle, eine von fünf Mühlen an der Nidda im Frankfurter Gebiet. Wegen mangelnder Rentabilität wurde der Betrieb 1960 eingestellt. Als Erinnerung wird an dieser Stelle alle zwei Jahre das Mühlenfest der Feuerwehr gefeiert.

Kultureinrichtungen

  • Kulturzentrum Batschkapp, Rockclub
  • Elfer, Rockkneipe direkt an der Batschkapp
  • das Eschersheimer Mühlenfest und das Eschersheimer Wochenende finden im Wechsel alle zwei Jahre statt. Sie werden gemeinsam von den Eschersheimer Vereinen ausgerichtet.

Schulen

Brunnen am Weißen Stein, einer wichtigen U-Bahn-/Bushaltestelle

Weblinks



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