Gars a.Inn

Gars a.Inn
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Gars a.Inn
Gars am Inn
Deutschlandkarte, Position des Marktes Gars a.Inn hervorgehoben
48.1512.283333333333Höhenangabe falsch oder mehr als zwei NachkommastellenKoordinaten: 48° 9′ N, 12° 17′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf am Inn
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Gars am Inn
Höhe: 404–598 m ü. NN
Fläche: 43,65 km²
Einwohner: 3823 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 83536, 83546, 83555
Vorwahl: 08073
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 118
Marktgliederung: 6 Ortsteile
Adresse der Marktverwaltung: Hauptstr. 3
83536 Gars a.Inn
Webpräsenz:
Bürgermeister: Norbert Strahllechner (Freie Wählergemeinschaft)

Gars am Inn (amtlich: Gars a.Inn) ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Gars am Inn.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gars am Inn liegt in der Region Südostoberbayern im Alpenvorland in der Flussniederung des Inn rund 13 km südwestlich von Waldkraiburg, 19 km nördlich von Wasserburg, 8 km östlich von Haag, 58 km östlich der Landeshauptstadt München und 26 km von der Kreisstadt Mühldorf entfernt. Gars am Inn verfügt über eine Bahnstation an der Bahnstrecke Rosenheim-Mühldorf, welche von der SüdostBayernBahn betrieben wird.

Es existieren folgende Gemarkungen: Au am Inn, Gars am Inn, Klostergars, Lengmoos, Mittergars

Gemeindegliederung

Ortsteile der Gemeinde Gars am Inn sind:

  • Au am Inn
  • Gars-Bahnhof
  • Gars am Inn
  • Lengmoos
  • Mittergars
  • Klostergars

Nachbargemeinden

Geschichte

Michael Wening: Kloster Gars, Anfang 18. Jh.

Das Kloster Gars wurde durch Herzog Tassilo III. von Bayern 768 als 'Cella Garoz' gegründet. Gars am Inn unterstand der Landesherrschaft des Erzstifts Salzburg und hatte schon im 12. Jahrhundert Marktrechte. Der Ort war eine geschlossene Hofmark innerhalb Etters. Die hohe Gerichtsbarkeit lag jedoch beim Kurfürstentum Bayern. 1803 kam der Markt im Zuge der Säkularisation in Bayern zum späteren Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf erhielt Gars am 1. Mai 1876 Anschluss an das Eisenbahnnetz. Während der Ort Gars nördlich des Inns liegt, entstanden Bahnstrecke und Bahnhof südlich des Inns. Um den somit südöstlich außerhalb des Ortes Gars gelegenen Bahnhof entstand der Ortsteil "Gars Bahnhof".

1967 schloss sich der Markt Gars mit der Gemeinde Klostergars (bis 1955 Stadel) zur neuen Marktgemeinde Gars a.Inn zusammen. Diese wurde mit Wirkung vom 1. April 1971 mit den Gemeinden Au a.Inn, Lengmoos und Mittergars zusammengeschlossen.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 3.835, 1987 dann 3.585 und im Jahr 2000 3.761 Einwohner gezählt.

Sehenswürdigkeiten

Katholische Kirche

Die im 12. Jahrhundert erbaute romanische Klosterkirche, die später mehrfach umgebaut und erneuert worden war, wurde aufgrund der im Dreißigjährigen Krieg erlittenen Schäden nach 1658 abgebrochen. Der 1661 begonnene Neubau wurde schon gut ein Jahr später für Gottesdienste genutzt und 1690 durch den Salzburger Erzbischof geweiht. Planung und Ausführung lagen in den Händen der Graubündner Baumeister Giovanni Gaspare Zuccalli und Domenico Cristoforo Zuccalli. Es entstand einer der frühesten barocken Kirchenbauten in Altbayern, eine Wandpfeilerkirche mit umlaufenden Emporen.

  • Ausstattung:

Während 1679 eine der südlichen Seitenkapellen aufgrund einer Stiftung mit Stuck von Giovanni Battista Berenni ausgestattet wurde, unterblieb die geplante Stukkierung der gesamten Kirche aus Geldmangel. Die Freskierung erfolgte 1712/13 durch Benedikt Albrecht (um 1655-1730) und Johann Eustachius Kendlbacher (1660-1725). Die (1895/98 teilweise überarbeiteten) Deckenbilder des Langshauses zeigen die Gründung des Klosters Gars (über der Orgel), die Heilige Cäcilia und die Heilige Radegundis, die Rosenkranz-Madonna (zu deren Verehrung seit 1623 eine Bruderschaft in Gars bestand) und den Ordenspatron Augustinus; die Hauptbilder werden von kleineren symbolischen Darstellungen (Emblemen) begleitet. Das Deckenbild im Chor schuf 1777/78 Martin Anton Seltenhorn (1741-1809) aus Kraiburg; es zeigt die Verehrung der Eucharistie durch die vier Erdteile.

Der 1693 errichtete imposante Hochaltar birgt ein schon 1663 durch Herzog Albrecht VI. gestiftetes Gemälde der Himmelfahrt Mariens vom Münchener Hofmaler Karl Pfleger (1618-1688); die überlebensgroßen Seitenfiguren des Wasserburger Bildhauers Georg Ferdinand Hartmann stellen den Heiligen Joseph mit Jesuskind und den Heiligen Joachim (mit seiner Tochter Maria) dar.

Von den übrigen Altären ist das 1704 errichtete östliche Altarpaar zu Ehren des Heiligen Augustinus (links) und der Heiligen Radegundis (rechts) hervorzuheben. Der Virgil-Altar von 1710 (auf der linken Seite) mit einem schönen Altarbild des Münchener Hofmalers Johann Degler birgt in seiner Mensa den Reliquienschrein des Seligen Kaspar Stanggassinger. Auf dem gegenüberliegenden Altar (von 1745) wird eine spätgotische Pietà verehrt.

Hinzuweisen ist auch auf eine Reihe mittelalterlicher Grabsteine, die seit 1695 an den Kirchenwänden aufgerichtet sind. Ein eigener, intimer Kirchenraum ist die südlich an den Chor anschließende Felixkapelle. Die Reliquien des römischen Heiligen kamen 1672 aus der Priscilla-Katakombe nach Gars; bald entwickelte sich zu ihnen eine blühende Wallfahrt. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden sie in typisch barocker Manier gefasst und zu einem Skelett zusammengesetzt. Seitdem sitzt der Heilige Felix in einem Altaraufbau des Landshuter Bildschnitzers Christian Jorhan (der Ältere) (1727-1804).

Redemptoristenkloster

1899 eröffneten die Redemptoristen in Gars a. lnn ein Ordensgymnasium. Pater Kaspar Stanggassinger wurde - erst 28-jährig - zum Seminardirektor ernannt. Doch er konnte den Schülern nur noch zum Schulbeginn die Exerzitien halten. Wenige Tage später starb er an einer Blinddarmentzündung. Am 24. April 1988 wurde er von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Innwerk-Siedlung

1938/39 erbaute Werksiedlung für Betriebsangehörige des Innwerks. Zwölf Kleinsiedlerstellen (entlang der Zufahrtsstraße zur Staustufe). Nahezu unverändert erhaltenes Ensemble nationalsozialistischen Kleinsiedlungsbaues (näheres: Innwerk-Siedlung).

Politik

Bürgermeister ist Strahllechner Norbert (Freie Wähler).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.955.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 667.000 €.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 17, im produzierenden Gewerbe 305 und im Bereich Handel und Verkehr 63 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 283 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1.233. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe zwölf Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 1999 139 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2.357 ha. Davon waren 1.312 ha Ackerfläche und 1.043 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 90 Kindergartenplätze mit 100 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 26 Lehrern und 528 Schülern
  • Gymnasien: Gymnasium Gars mit 76 Lehrern und 1100 Schülern

Siehe auch

Kloster Au am Inn

Weblinks


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