- Oberneukirchen (Oberbayern)
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Wappen Deutschlandkarte 48.18333333333312.516666666667461Koordinaten: 48° 11′ N, 12° 31′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Mühldorf am Inn Verwaltungs-
gemeinschaft:Polling Höhe: 461 m ü. NN Fläche: 19,59 km² Einwohner: 835 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km² Postleitzahl: 84565 Vorwahl: 08630 Kfz-Kennzeichen: MÜ Gemeindeschlüssel: 09 1 83 134 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Gemeinde Oberneukirchen
Monhamer Weg 1
84570 PollingWebpräsenz: Bürgermeister: Franz Steiglechner (FW / Wählergem.) Lage der Gemeinde Oberneukirchen im Landkreis Mühldorf am Inn Oberneukirchen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Polling.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Oberneukirchen liegt in der Region Südostoberbayern.
Es existieren folgende Gemarkungen: Oberneukirchen
Geschichte
Frühe Siedlungsgeschichte
Oberneukirchen wurde 1151 erstmals als "Nivenchirchen" (Neukirchen) urkundlich erwähnt. Die katholische Pfarrkirche St. Margareta, die Margareta von Antiochia geweiht ist, wurde jedoch vermutlich erst 1430 im gotischen Stil errichtet.
Seit 1671 ist der schulische Lehrbetrieb in Oberneukirchen nachweisbar.
1757 wird die Kirche barockisiert.
Oberneukirchen gehörte zum Rentamt Burghausen und zum Landgericht Mörmoosen des Kurfürstentums Bayern. Mittels des Eißenamtes übte das Erzstift Salzburg bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1803 die niedere Gerichtsbarkeit über seine hiesigen Untertanen aus.
Gemeindegründung und Wirtschaftswachstum
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Zur Gemeindegründung bestand Oberneukirchen aus 133 Häusern und Höfen.
Gegen 1840 sorgen Umstellungen in der Land- und Viehwirtschaft für ein enormes Wachstum. In dieser Zeit werden viele Häuser umgebaut, um den neuen Bedingungen gerecht zu werden. Ab dieser Zeit festigt sich auch das Wirtschafts- und Sozialleben in Oberneukirchen: Ab 1852 gehört Oberneukirchen zum Zustellbereich der Post-Expedition in Kraiburg. 1861 wird Oberneukichen zu einer eigenen Pfarrei. Zwischen 1876 und 1879 werden die Nebenquellen des Grünbach der Hauptquelle zugeführt und sorgen so für ausreichend Wasser, um die Moosmühle betreiben zu können.
1879 pendelt sich die Einwohnergröße in Oberneukirchen auf 830 bis 860 Einwohner ein. Diese Größe wird bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs gehalten.
Erster Weltkrieg und Weimarer Republik
Während des Ersten Weltkrieg werden Brot und Fleisch rationiert und von der Gendarmerie überwacht.
1922 erfährt die Kirche St. Margareta ihre vorerst letzte Erweiterung zur heutigen Form.
Nationalsozialismus
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 werden viele junge Männer aus Oberneukirchen zum Wehrdienst einberufen. Die seit 1879 weitgehend konstante Bevölkerungszahl von rund 850 Einwohnern sinkt deutlich ab. Die Gemeinde Oberneukrichen war zu diesem Zeitpunkt vor allem durch die umliegenden Höfe geprägt; der Ort selbst hatte kaum mehr als 10 Häuser. So waren vor allem die umliegenden Bauern von der Einberufung betroffen: es entstand ein kurzfristiger Mangel an Arbeitskräften.
Diese Situation ändert sich erst, als Kriegsgefangene und zivile Ostarbeiter für die Arbeit auf den Höfen eingesetzt werden. Ab 1942 werden zudem viele evakuierte Familien aus München in Oberneukirchen untergebracht.
Direkt nach Kriegsende verlassen die Kriegsgefangenen und evakuierten Familien Oberneukirchen wieder, während die zur Wehrmacht einberufenen Soldaten nur sehr schleppend aus dem Krieg heimkehren. So entsteht in der unmittelbaren Nachkriegszeit erneut ein Mangel an Arbeitskräften, der vor allem die Landwirte trifft. Verschärft wird dieses Problem durch einen Ablieferungssoll der Bauern gegenüber der amerikanischen Besatzungsmacht.
Nachkriegszeit und Konsolidierung
1946 kommen zunächst Heimatvertriebene aus dem Sudetenland nach Oberneukirchen und ersetzen die fehlenden Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. So wächst die Gemeinde bis 1949 auf 1.350 Einwohner an. Anfang der 1950er-Jahre findet allerdings in den umliegenden Ortschaften ein enormes Wirtschaftswachstum statt. Viele der Heimatvertriebenen lassen sich daher dauerhaft in Waldkraiburg, Weiding oder Töging am Inn nieder und verlassen Oberneukirchen. Trotz der Kriegsheimkehrer sinkt die Einwohnerzahl daher wieder auf 753 im Jahr 1962.
Zu Beginn der 70er-Jahre wird die Raiffeisenstraße gebaut.
Neuere Geschichte
Die frühen 70er-Jahre bedeuten einen schweren Rückschlag für Oberneukirchen: Nachdem 1969 die Volksschule Oberneukirchen der Grund- und Teilhauptschule in Taufkirchen zugeordnet wurde, verhängte das Landratsamt Mühldorf einen Baustopp für Oberneukirchen, bis die Gemeinde an die Wasserversorgung aus Taufkirchen angeschlossen ist. Der Bau der Wasserleitung wird allerdings erst 1983 abgeschlossen; zur gleichen Zeit entsteht die Kläranlage in Oberneukirchen.
So kann das Wachstum von Oberneukirchen erst in den 80er Jahren fortgesetzt werden, als die Linden- und Ringstraße gebaut werden. 1986 schließlich erwirbt die Gemeinde die Krämerei Wolfl und baut sie zum Gemeindehaus um. Das Gemeindehaus ist heute Zentrum für das rege Vereinsleben in Oberneukirchen.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden folgende Einwohner gezählt:
Jahr Einw. 1939 830 1950 1.337 1955 1.002 1961 770 1970 751 1983 682 2000 775 2003 811 2006 833 2007 828 Politik
Bürgermeister ist Franz Steiglechner (Freie Wähler/Wählergem.). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Georg Steiglechner (Wählergemeinschaft).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1949 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 618 T€.
Wirtschaft und Infrastruktur
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 37 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort keine Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 245. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 4 Betriebe, im Bauhauptgewerbe keine Betriebe.
Zudem bestanden im Jahr 1999 70 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1682 ha. Davon waren 1386 ha Ackerfläche.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Oberneukirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Seite von Oberneukirchen
- Oberneukirchen (Oberbayern): Wappengeschichte vom HdBG
- Amtliche Gemeinde-Statistik
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