- Großlangheim
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Wappen Deutschlandkarte 49.75583333333310.240277777778224Koordinaten: 49° 45′ N, 10° 14′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Landkreis: Kitzingen Verwaltungs-
gemeinschaft:Großlangheim Höhe: 224 m ü. NN Fläche: 14,77 km² Einwohner: 1.620 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 110 Einwohner je km² Postleitzahl: 97320 Vorwahl: 09325 Kfz-Kennzeichen: KT Gemeindeschlüssel: 09 6 75 131 Marktgliederung: 2 Ortsteile Adresse der
Marktverwaltung:Schwarzacher Str. 4
97320 GroßlangheimWebpräsenz: Bürgermeister: Karl Höchner (CSU/Freie Bürger) Lage des Marktes Großlangheim im Landkreis Kitzingen Großlangheim ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Kitzingen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Großlangheim in Bayern.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Großlangheim liegt in der Region Würzburg (Bayerische Planungsregion 2), am Fuße des Schwanbergs.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Großlangheim hat zwei amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Großlangheim
- Weidenmühle
Es gibt nur die Gemarkung Großlangheim.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Kleinlangheim, Wiesenbronn, Rödelsee, Kitzingen und Schwarzach am Main.
Geschichte
Funde von Mikrolithen bezeugen erste Siedlungen auf Großlangheimer Gemarkung schon vor rund 12000 Jahren. Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde Großlangheim als "Lanchheim" allerdings erst im Jahre 816 n.Chr. in der Gründungsurkunde des Klosters Megigaudeshausen (auch Megingaudshausen). Im Jahre 1414 wird Großlangheim schließlich zum Markt erhoben. Damit verbunden war das Recht, sowohl einen Wochenmarkt und zwei Jahrmärkte abzuhalten, als auch Großlangheim mit Mauern und Gräben zu umgeben. Fragmente dieser Mauern sind auch heute noch um den ursprünglichen Altort herum zu beobachten. Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde Großlangheim zugunsten Bayerns im Jahr 1803 säkularisiert und kam 1805 (Frieden von Preßburg) an Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg, mit welchem es 1814 an das Königreich Bayern zurückfiel.
Während des Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge und die Schule der Jüdischen Gemeinde am Schloßhof durch SA-Männer verwüstet. [3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das ausgebrannte Gebäude als Feuerwehrhaus genutzt.
Nach dem Neubau des Feuerwehrhauses, wurde das Gebäude grundlegend renoviert und ist heute als "Kulturhaus" bekannt. Es finden dort unregelmäßig Vorträge, Theater und Kabaretts, sowie Kinovorführungen statt. Weiterhin hat der Verein "Männergesangverein Sängerlust Großlangheim" sein Vereinsheim gefunden.
Eine kupferne Gedenktafel erinnert noch heute an den Pogrom und die ehemalige jüdische Gemeinde.
Religionen
Es gibt in Großlangheim eine katholische Kirche, die regelmäßig für Gottesdienste genutzt wird. Weiterhin befindet sich in Großlangheim das Pfarrhaus, in welchem der katholische Pfarrer der Gemeinden Großlangheim, Kleinlangheim, Wiesenbronn, Mainbernheim und Rödelsee lebt.
Einwohnerentwicklung
- 1970: 1341 Einwohner
- 1987: 1293 Einwohner
- 2000: 1580 Einwohner
Politik
Bürgermeister ist Karl Höchner (CSU/Freie Bürger).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 653.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 169.000 €. Großlangheim ist eine der wenigen Gemeinden in ganz Bayern, die, völlig schuldenfrei und trotz laufender Dorferneuerung, schon seit Jahren einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen können.
Politische Parteien und Gruppierungen
In Großlangheim sind folgende Gruppierungen im Rahmen von Kommunalwahlen aktiv:
- CSU/Freie Bürger
- Freie Wähler
- Junge Liste
- SPD/GL
Seit der Kommunalwahl 2008 sind SPD und Großlangheimer Liste eine Listenverbindung eingegangen.
Sitze im Gemeinderat
- CSU/Freie Bürger (5 Sitze)
- Freie Wähler (3 Sitze)
- Junge Liste (2 Sitze)
- SPD/GL (2 Sitze)
Wappen
- Blasonierung: In Rot der wachsende, silbern gekleidete und golden nimbierte Heilige Jacobus mit einer goldenen Muschel in der Rechten und einem goldenen Wanderstab in der Linken.
- Wappengeschichte: 1414 erhielt Großlangheim die Marktrechte. Von 1547 ist der Abdruck eines Siegels bekannt, der den heiligen Jakobus zeigt, dem die Pfarrkirche geweiht ist. Die heutige Darstellung des Heiligen geht auf ein Siegel von 1633 zurück, auf dem der Heilige eine Muschel und einen Pilgerstab trägt. Die Farben Silber und Rot stammen aus dem Wappen der Grafen von Castell, aber auch des Würzburger Staats. Den Grafen gehörte um 1447 fast die gesamte Marktgemeinde, der sie auch 1399 die Antoniuskapelle stifteten. Ab 1517 war der Markt im Besitz von Würzburg. Das Innenministerium bestätigte am 9. Mai 1961 das Wappen in der Darstellung von 1633.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Gotische St.-Antonius-Kapelle mit wertvollen Holzschnitzereien von Tilman Riemenschneider
- Katholische Pfarrkirche St. Jakobus, ebenfalls mit Figuren von Tilman Riemenschneider
- Marterlesweg: Rundgang zu verschiedenen Feldgedenksteinen
Fest im Jahreskreis ist die alljährliche Wallfahrt nach Gößweinstein integriert. Insgesamt fünf Tage, vom Samstag vor Pfingsten bis zum Mittwoch danach, dauert dieses traditionelle Ereignis. Zwei Tage Fußmarsch benötigt die gut 110 km lange Strecke mit Zwischenhalt in Pommersfelden. Pfingstmontag ist Ruhetag, der zum Beten und Gedenken an die Opfer einer Pestepidemie im Mittelalter, die Auslöser für diese Wallfahrt war, genutzt wird.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 39 und im Bereich Handel und Verkehr 10 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 43 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 540. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 1 Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 74 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 821 ha, davon waren 732 ha Ackerfläche und 40 ha Dauergrünfläche. Der Weinanbau findet in Großlangheim am Schwanberg in der Lage Kiliansberg statt.
Verkehr
Großlangheim liegt an der Bahnstrecke Kitzingen-Schweinfurt. Weiterhin ist der Ort gut über die Autobahn A3 (Anschlussstelle Kitzingen/Schwarzach) und die Bundesstraßen B 8, B 22 und B 286 zu erreichen, die alle in weniger als sechs Kilometer Entfernung verlaufen.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- 75 Kindergartenplätze mit 72 Kindern
- Grundschule: 1., 2. und 3. Klasse mit Kindern aus den Gemeinden Großlangheim, Kleinlangheim und Wiesenbronn.
- Die Hauptschule wird von den Großlangheimer Schülern zunächst in Kleinlangheim, und anschließend in Wiesentheid besucht.
Weiterführende Schulen befinden sich in unmittelbarer Nähe der Marktgemeinde.
- In Kitzingen, Dettelbach und Volkach gibt es Realschulen.
- Eine Wirtschaftsschule befindet sich in Kitzingen.
- Gymnasien können in Kitzingen, in der Abtei Münsterschwarzach und in Wiesentheid besucht werden.
Einrichtungen
Großlangheim verfügt über 4 Weinverkaufsstellen, 3 Gastwirtschaften, 2 Bäckereien, 2 Banken, 1 Häckerwirtschaft und 1 Fahrschule.
Gesellschaftliche Ereignisse
Panik-Party
Die größte Veranstaltung im Jahreslauf ist wohl die Panik-Party, ein Open-Air in einem der Regenauffangbecken der Großlangheimer Weinberge. Die Panik-Party ist weit über die Grenzen des Landkreises hinaus als Unterfrankens größtes Open-Air bekannt, und lockt jedes Jahr am Samstag des vierten Juli-Wochenendes mehr und mehr Besucher an. Das besondere hierbei ist, dass die gesamte Veranstaltung vom örtlichen Jugendverein "Offener Jugendtreff Neuer Keller e.V." in Eigenregie organisiert und getragen wird. Diesem fließt auch der gesamte Gewinn zu und wird damit direkt für die Jugendarbeit des Ortes verwendet. Bis 20.00 Uhr ist freier Eintritt. Damit bieten die Jugendlichen jedem die Möglichkeit, unentgeltlich die Veranstaltung bis in die frühen Morgenstunden zu besuchen.
Großlangheimer Weinfest
Eine weitere Großveranstaltung ist das Großlangheimer Weinfest auf dem Marktplatz und dem Gelände um das Winzerbrünnle, das ebenfalls tausende Besucher anzieht und von einer Gemeinschaft verschiedener Großlangheimer Vereine und der Gemeinde auf die Beine gestellt wird. Das Weinfest findet jedes Jahr am 3. Juliwochenende, und zwar von Freitag bis Montag, statt. Das Festgeschehen beginnt mit der Abholung der örtlichen Weinprinzessin durch Vereine, Ehrengäste und Gemeinde.
Beach- und Rasenhandballturnier
Alljährlich findet auf dem Sportgelände des Turnvereins TV Großlangheim Ende Juni zunächst ein Beach- und Rasenhandballturnier für Erwachsene, eine Woche später für Jugendliche, jeweils von Freitag bis Sonntag, statt. Der TV Großlangheim war der erste Verein in Bayern, der sich Mitte der 1990er Jahre einen Beachhandballplatz anlegte. Ein zweiter Platz folgte. In den Anfängen war der TVG Ausrichter eines Beachhandballmasters, dessen Gewinn zur Berechtigung der Teilnahme an der deutschen Beachhandballmeisterschaft berechtigte.
Pfingstturnier
An Pfingsten veranstaltet der FC Großlangheim jedes Jahr sein Jugendpfingsturnier. Besonderes Highlight stellt die Dorfmeisterschaft am Samstag dar, bei der auf Kleinfeld verschiedene Großlangheimer Vereine und Gruppierungen gegeneinander antreten und den Dorfmeister ermitteln.
Holzstrich
Im Winter, gewöhnlich zwischen Weihnachten und Silvester, findet direkt im Großlangheimer Wald traditionell eine Brennholzversteigerung, der sogenannte Holzstrich, statt. Üblicherweise werden Ster und Kuppen (Baumkronen) von Fichte, Kiefer, Birke, Eiche, Erle und Buche versteigert.
Maibaumaufstellen
Am 30. April wird jedes Jahr von der männlichen Dorfjugend zunächst eine Birke im Wald gesucht, gefällt und in den Ort geholt, danach von der weiblichen Dorfjugend geschmückt. Im Anschluss, gegen Abend, wird der Maibaum von der Dorfjugend am Marktplatz aufgestellt und bis zum Tagesanbruch des 1. Mai bei Lagerfeuer und Geselligkeit bewacht.
Krackenmarkt
Nach dem Maibaumaufstellen findet im Mai noch ein weiteres Ereignis in Großlangheim statt, der Krackenmarkt, bei dem ortsansässige und -fremde ihre Waren anbieten. Dieser Markt findet unweit des Ortskerns im Schlosshof statt. Der Name "Krackenmarkt" rührt daher, dass die Großlangheimer in der Umgebung meist schlicht "Kracken" genannt werden.
Adventsmarkt
Der erste Adventssonntag erfreut die Gäste Großlangheims aus Nah und Fern alljährlich mit dem Adventsmarkt, der mit zeitlosen und speziell weihnachtlich-winterlichen Angeboten diverser Anbieter aus und um Großlangheim lockt.
Kirchweih
Die Kerm wird seit einigen Jahren von der Jungen Liste wiederbelebt. Seitdem findet auch wieder eine Kerwapredigt statt.
Männergesangverein Sängerlust 1912
Männerchor im Landkreis Kitzingen, Lieder aus 300 Jahren.
Persönlichkeiten
- Grebner’s Hannes - Großlangheimer Mundartdichter, unter anderem Dichter der Großlangheimer Hymne
- Anton Käsbauer - Autor der Ortschronik
- Rudolf Baus - der Scheich von Großlangheim
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111114/113558&attr=OBJ&val=1655
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 144
Weblinks
Commons: Großlangheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Gemeinde
- Großlangheim: Wappengeschichte vom HdBG
- mgv
- Großlangheim: Amtliche Statistik des LStDV
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