- Islamische musik
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Die islamische Musik ist die muslimische im privaten Bereich oder zu islamischen Festen gesungene oder gespielte geistliche Musik. Nicht zu verwechseln ist sie mit der Rezitation des Koran während der 5 Pflichtgebete oder während freiwilliger Gebete. Das klassische Heimatsland des Islam ist Arabien und der Nahe Osten, Nordafrika und Ägypten, der Iran, Mittelasien und Pakistan. Da der Islam eine multikulturelle Religion ist, ergibt sich eine unterschiedliche musikalische Ausdrucksweise seiner jeweiligen Anhänger. Die Musikformen der Eingeborenen dieser Gebiete haben die heutige muslimische Sakralmusik deutlich beeinflusst:
Die Seldschuken, ein islamisch bekehrtes Nomadenvolk, eroberten Anatolien (die heutige Türkei), das Kalifat wie auch das Osmanenreich, wobei sie auch einen starken Einfluss auf die islamische Musik ausübten. (Siehe auch: → Musik der Türkei)
Die Musiktraditionen der islamischen Bevölkerung des subsaharischen Afrikas, Indonesiens, Malaysias und der südlichen Philippinen waren von weit geringerem Einfluss auf die Ausprägungen der islamischen Musik als das arabische Heimatland.
Alle diese Regionen standen lange vor der Islamisierung ab dem 7. Jahrhundert durch Handelsbeziehungen miteinander in Verbindung, so dass wahrscheinlich die Musikstile die gleichen Wege wie die Handelsgüter nahmen. Mangels Aufzeichnungen lässt sich hinsichtlich der vorislamischen Musik dieser Gebiete nur spekulieren. Der Islam muss einen großen Einfluss auf Musik ausgeübt haben, da er beträchtliche Gebiete unter den ersten Kalifen vereinigte, und den Handel zwischen entfernten Ländern erleichterte. Zweifellos verbreitete sich damit auch die mystische Sufi-Musik.
Inhaltsverzeichnis
Arten der muslimischen kultischen Rezitation und Musik
Rezitation ohne Instrumentalbegleitung
- Adhan – Anruf zum Gebet durch einen Muezzin vom Minarett oder (heute) über Lautsprecher
- Salat – fünf Gebete pro Tag
- Qur'anlesung oder Rezitation – von professionellen Rezitatoren der unterschiedlichen Traditionen und Stilrichtungen durchgeführt.
Naschid
Einige Gruppen der zeitgenössischen muslimischen Musiker führen Naschid genannte kultische Lieder auf. Die meisten Naschid-Gruppen gestalten dies allein mit dem Einsatz der Stimme und von Perkussioninstrumenten; andere Naschid-Gruppen nutzen weitere Instrumente. Naschid-Musik gilt bei vielen strengen Muslimen als erlaubt (halal).
Hip Hop
Einige Afroamerikanische Muslime waren maßgeblich an einem Islam-beeinflussten Hip Hop beteiligt. Dazu zählten:
- ammar114
- Chuck D
- Aman and Napoleon
- Outlandish
- M-Team
- Native Deen
- Blakstone
- Blind Alphabetz
- The Sound of Reason
- Amir Sulaiman
Zudem gibt es in den USA zahlreiche Anhänger der Five Percent Nation, die Einfluss auf die Szene hatten und haben, z. B. einige Mitglieder des Wu-Tang Clan, Lord Jamar von Brand Nubian u.a. Diese gehören der Five Percent Nation auch an und verbreiten viele ihrer Ideen.
Sufi Musik (auch Sulf-Musik)
Hauptartikel: Sufi-Musik
Der dhikr-Gottesdienst der Südasiatischen Muslime ist „quietistisch“. Im Westen am bekanntesten sind die Sufi Gottesdienste der singenden rhythmisch tanzenden Derwische oder Mevlevi der Türkei.
Die Sufis können jedoch auch in der Öffentlichkeit religiöse Gesänge zur Unterhaltung und Erbauung der Hörer darbieten. Dabei ist die Stimmung wohl religiös, aber die Gemeinde ist nicht zum Gottesdienst versammelt.
In der Türkei, dem ehemaligen Sitz des Osmanenreiches und Kalifat werden Konzerte der geistlichen Gesänge Mehfil-e-Sama' genannt (oder „Versammlung von Sama' “). Zu den Liedformen gehören ilahi und nefe.
In Nordindien und Pakistan heißen diese Konzerte und ihr Musikstil qawwali. Zu einem traditionellen qawwali Programm gehört:
- das hamd -- ein Lobpreislied Allahs
- das naat -- ein Lobpreislied des Propheten Muhammad
- Manqabats -- Loblieder auf berühmte Lehrer der Sufibruderschaft, der die Musiker angehören
- Ghaselen -- Lieder der rauschhaften Ekstase und der Sehnsucht, die die Sprache der romantischen Liebe verwenden, um die Sehnsucht der Seele nach der Verbindung mit dem Göttlichen auszudrücken.
Shi'a Konzerte folgen dem naat mit einem Loblied auf Ali (auch manqabat) und einem marsiya, eine Wehklage über dem Tod zahlreiche Angehörigers Alis bei der Schlacht von Kerbela.
Siehe Islamische Dichtung.
Das Qawwali wird zunehmendem populär, da ein musikalisches Genre und die Konzerte sind für diejenigen attraktiv, die den singenden Künstler hören möchten anstatt sich auf die religiöse Sphäre einzulassen. Einige Künstler überspringen daher die lange Reihenfolge der Loblieder und gehen direkt vom einleitenden hamd zu den populären romantischen Liedern über oder nehmen sogar von dem religiösen Inhalt vollständig Abstand. Dieses ruft vielfach Bestürzung bei Traditionalisten wie Gläubigen hervor.
Musik für öffentliche religiöse Feiern
- Mawlid Musik – zum Geburtstag Muhammads, in verschiedenen regionalen Musikstilen.
- Ta'zieh Musik -- Ta'zieh, ein Passionsspiel, teils musikalisches Drama, teils religiöses Drama, das außerhalb des Iran selten aufgeführt wird, inszeniert das Martyrium des von den Schiiten verehrten Imam Hussein.
- Ashurah Musik – aufgeführt in der Muharram Trauerzeit zum Gedenken an den Tod Imam Husseins und seiner Nachfolger.
- Manzuma – in Äthiopien aufgeführte moralische Lieder.
- Madih nabawi -- Arabische Hymnen auf dem Propheten Muhammad.
- Hazinu nimmihawi - eine spezielle Form der Manzuma.
Arten
Gesangsstil
Melismen
Instrumente
Einige Muslime halten allein Vokalmusik für legitim (halal) und lehnen Musikinstrumente ab (haram). Folglich gibt es eine starke a cappella Tradition des kultischen Gesangs.
Andere Muslime lassen Trommeln zu, jedoch keine anderen Instrumente.
Wieder andere Muslime halten jedes Instrument für legitim, solange es für die zulässigen Musikarten genutzt wird. Folglich gibt es eine lange Tradition der Instrumentalbegleitung religiöser Gesänge. Dazu kann eine breite Vielzahl von Instrumenten verwendet werden, abhängig von der lokalen musikalischen Tradition.
Traditionelle Instrumente:
Neu aufgenommen:
- Harmonium (populär in Pakistan und in Indien,)
Texte
Wenn Texte nicht einfach wiederholt werden oder ausgearbeitete Anrufungen sind (Yah Nabi u.dgl.), sind sie normalerweise Gedichte, die in Gestalt und Metrum der umgebenden lokalen Literatur gleichen. Weitere Informationen siehe Islamische Dichtung.
Ist Musik für Muslime haraam (verboten)?
Musik im Islam
Den klassischen islamischen Rechtsgelehrten waren bestimmte zur Sünde führenden Musikinstrumente haram, also verboten. Dazu gehörten die Saiteninstrumente wie Laute, Gitarre und ähnliche, welche nach der Mehrheit der islamischen Gelehrten als verboten betrachtet wurden.
Die islamischen Gelehrten haben jedoch unter anderem Instrumente wie die arabische Handtrommel Duff, die Trommeln und Keyboard erlaubt, da diese nicht unter die Kategorie wie Saiteninstrumente fallen und nicht dafür bekannt sind, dass sie zu schlechtem Verhalten führen.
Zwei Beispiele von vielen, wo der Prophet es gut hieß, dass islamkonforme Instrumente gespielt werden:
Eine Frau sagte zu dem Propheten (sas): Wahrlich ich habe versprochen wenn Allah dich gesund bleiben lässt (nach der Schlacht), dass ich zwischen deinen Händen mit dem Duff spiele. Er sagte:Wenn du es versprochen hast dann erfülle dein Versprechen.
(Tirmidhi)
Der Prophet (sas) fragte Aischah: Und habt ihr mit ihr eine Sklavin geschickt die Daff (Trommeln) spielt und singt?
(Scharik)
Einige Muslime vertreten die Ansicht, dass bestimmte Musikinstrumente zur Begleitung beim Singen religiöser Texte erlaubt seien. [1]
Die Mehrheit der Muslime sieht in der Musik, die keine verbotenen Elemente enthält, nichts Verbotenes (in verschiedenen Abstufungen). Besonders die im hohen Maße für die friedliche Verbreitung des Islam verantwortliche Mystik, der Sufismus, sieht in der Musik ein wesentliches Element der Andacht. Das erklärt auch das Zustandekommen so vieler unterschiedlicher, durch die jeweilige lokale Kultur geprägten Formen der islamischen Musik.
Zeitgenössische muslimische Musik
Gegenwärtig ist eine wachsende Anzahl zeitgenössischer muslimischer Musiker zu verzeichnen. Eine der bedeutendsten Bewegungen vollzog sich im muslimischen Hip Hop oder im Muslim Rap.
Muslimische Musikproduzenten oder Naschid Plattenfirmen sind:
- Meem Music
- Noor Media
- Mountain of Light Productions
- SoundVision
- Awakening
- Jamal Records
- Remarkable Current
- nasheed
Zu muslimischen Musikern der Gegenwart zählen:
- Yusuf Islam (früher Cat Stevens)
- Dawud Wharnsby Ali
- Elisabeth Mouzaoui
- Shaam
- Seven 8 Six
- Raihan
- Zain Bhikha
- Sami Yusuf
- YaHu
- Nur
- Native Deen
- Outlandish (nasheed-esque)
- Islamic Force
- Napoleon
- Soldiers of Allah
- BARD.ALLAH
Berühmte Sufi-Sänger:
- Nusrat Fateh Ali Khan (1948 - 1997)
- Abida Parveen
- Sabri Brothers
- Rizwan-Muazzam Qawwali Group
- Waddali Brothers
- Shahram Nazeri
- Oruc Güvenc
Weblinks
- MuslimHipHop.com
- Islamic music, with links to many other relevant websites.
- [2] Homepage der einzigen staatlich anerkannten Islamischen Glaubensgemeinschaft in Europa, der von Österreich
- www.aicpmadih.de Mit Live Radio Australien 2MFM + NAM Radio Libanon + Das Größte Islamische Naschid Archiv Deutschland's http://www.aicpmadih.de:
Online hören
- Naats
- Qawwali
- Türkische Sufi music
- Radio Islam
- Naschids
- sufistische Weltmusik
- www.aicpmadih.de Mit Live Radio Australien 2MFM + NAM Radio Libanon + Das Größte Islamische Naschid Archiv Deutschland's http://www.aicpmadih.de:
Online Video
- Documentary 52': "Music of Pakistan"
- Documentary 52': "Heart and Spirit" a film about Ahmed Jelmam
- www.aicpmadih.de Mit Live Radio Australien 2MFM + NAM Radio Libanon + Das Größte Islamische Naschid Archiv Deutschland's http://www.aicpmadih.de:
Gebetsrufe, Gebete und Qur'anrezitationen
- High Quality Complete Qur'an Recitation by Shaikh Sudais and Shaikh Shuraim
- Complete Qur'an recitations by 271 different reciters
- Four videos of recitation, commentary, or prayer
- Calls to prayer, and Qur'an recitation, as well as naats and ghazals
Literatur
- Jenkins, Jean and Olsen, Poul Rovsing (1976). Music and Musical Instruments in the World of Islam. World of Islam Festival. ISBN 0905035119.
- Habib Hassan Touma (1996). The Music of the Arabs, trans. Laurie Schwartz. Portland, Oregon: Amadeus Press. ISBN 0931340888.
- Shiloah, Amnon (1995). "Music in the World of Islam: A Socio-cultural study." Wayne State University Press. Detroit. ISBN 0-8143-2589-0
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