Koni-Klasse

Koni-Klasse
Koni-Klasse
Fregatte Rostock vom Typ Koni-I, 1982
Fregatte Rostock vom Typ Koni-I, 1982
Übersicht
Typ U-Jagd Fregatte
Einheiten 14, davon:
AlgerienAlgerien Algerien 3
KubaKuba Kuba 3
Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Deutsche Demokratische Republik 3
SowjetunionUdSSR UdSSR 1
LibyenLibyen Libyen 2
JugoslawienJugoslawien Jugoslawien 2
Auslieferung 1973 bis 1988
Technische Daten
Verdrängung

1.760 Tonnen

Länge

95 Meter 

Breite

12 Meter 

Tiefgang

4,2 Meter 

Besatzung

110 bis 130

Antrieb

CODAG mit 3 Wellen
1 x Gasturbinen
2 x Dieselmotoren
35.000 PS

Geschwindigkeit

CODAG: 27 Knoten
Diesel: 22 kn

Reichweite

1.800 NM bei 14 Knoten

Bewaffnung

Geschütze:

2 x 76,2 mm AK-726
4 x 30 mm AK-230

Raketenwerfer:

Doppelstarter für SA-N-4 (Luftabwehr)

Ubootabwehr-Raketenwerfer:

2 x RBU-6000

Seeminen: 20

Die Koni-Klasse (NATO-Codename, sowjetisch Projekt 1159) war eine Klasse von sowjetischen Fregatten zur U-Jagd. Vierzehn Fregatten dieses Typs wurden von 1973 bis 1988 in Selenodolsk gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Das Projekt 1159 wurde ab 1968 entwickelt und war für den Export in befreundete Staaten der Sowjetunion vorgesehen. Die Entwicklung startete nur fünf Jahre nach dem Planungsstart der Projekt 1124 und profitierte von den Erkenntnissen, die man bei deren Bau gewonnen hatte, sowie von denen, die man beim Einsatz der Projekt 159 gesammelt hatte.[1]

Projekt 1159 verfügte über eine deutlich bessere Hochseetauglichkeit als ihre Vorgänger, hatte aber eine um 4 Knoten niedrigere Spitzengeschwindigkeit. Das erste Schiff der Klasse wurde 1975 in Dienst gestellt, nach insgesamt 14 Schiffen endete die Produktion der Klasse im Jahr 1987. Von diesen 14 gehörten sechs zum Projekt 1159, sechs weitere zum modifizierten Projekt 1159-T (Koni-II-Klasse) und zwei zum Projekt 1159-TR (Koni-III-Klasse), die für Libyen gebaut wurden.

Technik

Die Al Ghardabia läuft 2005 in Valetta ein. Im Mai 2011 wurde sie in einem libyschen Hafen zum Ziel von Luftangriffen der NATO.

Antrieb

Das Antriebskonzept von Projekt 1159 entspricht weitgehend dem, das schon beim Projekt 1124 verwendet wurde. Es ist ein CODAG-Antrieb mit zwei Typ 68B Dieselmotoren mit je 8.000 PS (5.884 kW) gekoppelt mit einer M-813 Gasturbine mit 18.000 SHP (14.710 kW).[A 1] Über drei Propeller können so 22 Knoten allein mit den Dieselmotoren erreicht werden, die maximal mögliche Geschwindigkeit, unter Einbeziehung der Gasturbine, liegt bei knapp 30 Knoten. Für den Einsatz wurde die ökonomisch sinnvollste Geschwindigkeit deutlich niedriger, mit 14-15 Knoten, angeben.

Bewaffnung

Die für Jugoslawien gebauten Schiffe Split (später in Beograd umbenannt) und Kopar (später in Podgorica umbenannt), sowie die für Algerien gebauten Schiffe erhielten vier einzelne Abschussvorrichtungen für je einen P-20 Marschflugkörper. Die Abschussvorrichtungen waren so aufgestellt, dass die Raketen zum Heck hin abgefeuert werden mussten.

Die beiden Schiffe für Libyen erhielten zwei Startcontainer mit je zwei P-20 M Raketen die in Richtung des Bugs abgefeuert werden.[1]

Nur die Algerischen Einheiten wurden auf SS-N-25-Lenkwaffen, Torpedowerfer und moderne Elektronik modernisiert.

Sensoren

Die Schiffe verfügten über ein Radarsystem für die Navigation, Luft- und Oberflächensuche und zur Feuerleitung. Zur Suche nach U-Booten war unterhalb des Rumpfes ein Sonar montiert und eine Vorrichtung zum Einsatz eines Schleppsonars befand sich am Heck.

Einheiten

Nur ein einziges Schiff der Klasse namens Delfin blieb zu Ausbildungs- und Demonstrationszwecken in der Sowjetunion; es wurde 1990 an Bulgarien verkauft, wo es noch heute in Dienst steht.

Typ Name Schiffskennung Stapellauf Außerdienstellung Marine Verbleib/Status
I Delfin
Смели (Bulgarisch Mutig)
11 1975 Naval Ensign of the Soviet Union.svg Sowjetmarine
Naval Ensign of Bulgaria.svg Bulgarische Marine
Nach Bulgarien verkauft, in Dienst
I Nerpa
Rostock
KSS 141
F 224
1978 (DDR) 1990 Naval Ensign of the Soviet Union.svg Sowjetmarine
Flag of warships of VM (East Germany).svg Volksmarine
Naval Ensign of Germany.svg Deutsche Marine
Deutsche Marine, dann verschrottet
I Kreshet
Berlin - Hauptstadt der DDR
KSS 142 10. Mai 1979 (DDR) 1990 Naval Ensign of the Soviet Union.svg Sowjetmarine
Flag of warships of VM (East Germany).svg Volksmarine
verschrottet
I Split
seit 1993 Beograd
VPB 31 1980 2002 Naval Jack of SFR Yugoslavia.svg Jugoslawische Marine
Naval Ensign of Serbia and Montenegro.svg Serbien und Montenegro
gestrichen[2]
II Mourad Rais 901 1980 Flag of Algeria.svg Marine Algeriens In Dienst
II Mariel 350 1980 Naval Jack of Cuba.svg Marine Kubas Reserve[3] oder abgewrackt[1]
II Rais Kellik 902 1982 Flag of Algeria.svg Marine Algeriens In Dienst
I Koper
seit 1993 Podgorica
VPB 32 1982 1997 Naval Jack of SFR Yugoslavia.svg Jugoslawische Marine
Naval Ensign of Serbia and Montenegro.svg Serbien und Montenegro
gestrichen[2]
II 356 1983 Naval Jack of Cuba.svg Marine Kubas abgewrackt oder für den Tauchsport versenkt.[1]
II Rais Korfu 903 1985 Flag of Algeria.svg Marine Algeriens In Dienst
I Halle KSS 143
F 225
28. Januar 1986 1995 Flag of warships of VM (East Germany).svg Volksmarine
Naval Ensign of Germany.svg Deutsche Marine
Deutsche Marine, dann verschrottet
III Al Ghardabia 213 1987 Naval ensign of Libya 1977-2011.svg Libysche Marine am 20. Mai 2011 durch NATO Luftangriffe beschädigt.[4]Am 8./9. August 2011 wurde das Schiff erneut durch britische Flugzeuge angegriffen und schwer beschädigt.[5]
III Al Hani 212 1986 Naval ensign of Libya 1977-2011.svg Libysche Marine
Flag of Libya (1951).svg Libysche Nationale Befreiungsarmee
um den 20. Februar 2011 zu den Aufständischen übergelaufen[6]
II Mokada 383[7]
353[1]
1987 Naval Jack of Cuba.svg Marine Kubas am 16. Juli 1998 selbstversenkt als Attraktion für den Tauchsport[7][A 2]

Anmerkungen

  1. Die Angaben zur Leistungsfähigkeit der Maschinenanlage stützen sich hier auf die Literaturquelle von Eric Wertheim (Combat Fleets of the World), da die beiden Internetquellen (atrinaflot.narod.ru und mks-kss.de) sich gegenseitig bei diesen Daten widersprechen.
  2. Je nach Quelle ist das für den Tauchsport versenkte Kubanische Schiff das mit der Kennung "383" (taucher.net) oder das mit der Kennung "356" (atrinaflot.narod.ru).

Belege und Verweise

Einzelnachweise

  1. a b c d e atrinaflot, gesichtet am 22. Mai 2011
  2. a b Eric Wertheim: Combat Fleets of the World, Seite 707
  3. Eric Wertheim: Combat Fleets of the World, Seite 142
  4. CBSNEWS.com "NATO jets bombard 3 Libyan ports"
  5. http://www.janes.com/products/janes/defence-security-report.aspx?ID=1065930214
  6. Video auf nytimes.com, gesichtet 20. Mai 2011
  7. a b Taucher.net, gesichtet am 20. Mai 2011

Literatur

  • Eric Wertheim: The Naval Institute Guide to Combat Fleets of the world, 2005–2006. Their Ships, Aircraft, and Systems. Naval Institute Press, Annapolis MD 2005, ISBN 1-591-14934-7.

Weblinks

 Commons: Koni-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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