Luca Toni

Luca Toni
Luca Toni

Luca Toni im Porträt

Spielerinformationen
Geburtstag 26. Mai 1977
Geburtsort Pavullo nel FrignanoItalien
Größe 194 cm
Position Stürmer
Vereine in der Jugend
1990–1995 FC Modena
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1994–1996
1996–1997
1997–1998
1998–1999
1999–2000
2000–2001
2001–2003
2003–2005
2005–2007
2007–2010
2009
2010
2010
2011–
FC Modena
FC Empoli
Fiorenzuola
AS Lodigiani
FBC Treviso
Vicenza Calcio
Brescia Calcio
US Palermo
AC Florenz
FC Bayern München
FC Bayern München II
AS Rom (Leihe)
CFC Genua
Juventus Turin
32 0(7)
26 0(2)
32 (19)
31 (15)
35 (15)
31 0(9)
44 (15)
80 (50)
67 (47)
60 (38)
2 0(0)
15 0(5)
16 0(3)
14 0(2)
Nationalmannschaft2
2004– Italien 47 (16)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 22. Mai 2011
2 Stand: 14. Mai 2010

Luca Toni (* 26. Mai 1977 in Pavullo nel Frignano (MO), Italien) ist ein italienischer Fußballspieler.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Vereine

Anfänge

Der Durchbruch gelang Luca Toni eher spät, nachdem er zunächst einige Jahre mit bescheidenem Erfolg bei Vereinen der zweiten und dritten italienischen Liga zugebracht hatte.

Zeit als Wandervogel (2000–2005)

Mit 23 Jahren gelang ihm erstmals der Sprung in die Serie A, in der er sich in den folgenden drei Jahren bei den Vereinen Vicenza Calcio und Brescia Calcio (an der Seite Roberto Baggios) mehr oder weniger überzeugend zu etablieren versuchte. Bei Brescia verlor er am Ende seinen Stammplatz und so erschien sein Wechsel zum damaligen Zweitligisten US Palermo zunächst wie ein Rückschritt, jedoch sollte sich dies als entscheidend in seiner fußballerischen Entwicklung herausstellen.

Luca Toni hatte mit 30 Treffern in 45 Spielen einen gewichtigen Anteil am Aufstieg Palermos in die Serie A und eroberte sich hier im darauffolgenden Jahr mit 20 Treffern eine Spitzenposition in der Torschützenliste.

Toni im Trikot des AC Florenz

AC Florenz (2005–2007)

Zu Beginn der Saison 2005/06 verpflichtete ihn der wieder aufstrebende Traditionsklub AC Florenz für ca. zehn Millionen Euro. Auf Anhieb schaffte er es dort, mit der seit Jahrzehnten unerreichten Quote von 31 Treffern, Torschützenkönig der Serie A und Gewinner des Goldenen Schuhs für den besten Torjäger Europas zu werden.

Sein Klub AC Florenz hätte in der Saison 2005/06, auch dank seiner Tore, sportlich die Qualifikationsrunde zur Champions League 2006/07 erreicht. Wegen der mutmaßlichen Beteiligung an Spielmanipulationen in der Saison 2004/05 wurde der Verein jedoch hinter die Europapokalränge zurückversetzt. In der Folge wurde Luca Toni wiederholt mit Inter Mailand in Verbindung gebracht, auch wegen seiner Ambitionen, in der Champions League spielen zu können. Auch in der Saison 2006/07 spielte Toni für die Fiorentina.

FC Bayern München (2007–2009)

Zur Saison 2007/08 wollte Toni Florenz jedoch verlassen. Am 28. Mai 2007 gab die Fiorentina die Trennung von Toni und den Wechsel zum FC Bayern München offiziell bekannt.[1] Am 30. Mai 2007 bestätigte Karl-Heinz Rummenigge den Wechsel offiziell gegenüber der dpa. Die Ablöse betrug laut Rummenigge „exakt 11 Mio. Euro“, sein Jahresgehalt wird auf 5,7 Mio. Euro netto geschätzt. Luca Toni unterschrieb einen Vertrag bis 2011. Am 7. Juni wurde er bei einer Pressekonferenz des FC Bayern München vorgestellt. Er erhielt die Trikotnummer 9.

Bayern-Sturm: Luca Toni und Miroslav Klose

Gleich in seinen ersten drei Bundesligaspielen gegen Hansa Rostock, Werder Bremen und Hannover 96 gelang ihm jeweils ein Treffer für seinen neuen Verein. Außerdem gelangen ihm gleich in seinen ersten beiden internationalen Auftritten – den UEFA-Pokal-Spielen gegen Belenenses Lissabon am 20. September 2007 und am 4. Oktober 2007 – seine ersten beiden Treffer (jeweils das 1:0) auf europäischem Parkett. Seine ersten beiden Tore im DFB-Pokal erzielte Toni am 31. Oktober 2007 im Drittrundenspiel gegen Borussia Mönchengladbach (Endstand: 3:1). Am 17. Februar 2008 erzielte Luca Toni bei einem 3:0-Auswärtssieg bei Hannover 96 einen Hattrick. Es war der erste Bundesliga-Hattrick eines Bayern-Spielers, seit dem 29. April 1989 als Hans Dorfner, kurioserweise auch gegen Hannover 96, drei Tore in einer Halbzeit erzielte.

Am 19. April 2008 erzielte Toni im DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0, sowie in der Verlängerung das entscheidende Tor zum 2:1-Endstand. Somit trug er maßgeblich zu seinem ersten Titelgewinn mit einer Vereinsmannschaft bei. Mit diesem Doppelpack und den drei Doppeltorerfolgen in den vorherigen Pflichtspielen stellte Toni einen neuen Bundesligarekord auf.

Schließlich wurde Luca Toni mit 24 Treffern in 31 Spielen Torschützenkönig der Bundesliga. Insgesamt erzielte er zehn Tore in elf Spielen im UEFA-Pokal, fünf Tore in vier Spielen im DFB-Pokal und somit 39 Tore in 46 Pflichtspielen. Außerdem hat er in seinem ersten Bundesliga-Jahr so viele Tore geschossen, wie noch nie ein Bundesliga-Stürmer zuvor in seinem ersten Jahr. 26 Mal war Luca Toni in seinen 46 Pflichtspielen am 1:0 beteiligt (16 Tore, 10 Vorlagen). Damit zog er mit Gerd Müller gleich, der mit 16 Treffern zum 1:0 bislang den Rekord beim FC Bayern hielt.[2]

Die Saison 2008/09 verlief zu Beginn ähnlich erfolgreich wie die vorherige Spielzeit. In 13 Ligaspielen erzielte er neun Tore, ein besonders wichtiger Treffer gelang ihm im Spiel gegen den ersten Verfolger TSG 1899 Hoffenheim, als er kurz vor Schluss den Siegtreffer markierte. In der zweiten Hälfte dieser Saison hatte Toni lange Zeit mit einer Achillessehnenverletzung zu kämpfen, schloss die Meisterschaft mit 14 Toren in 25 Spielen trotzdem als bester Torschütze seines Vereins ab.

Die Saison 2009/10 verlief für Toni alles andere als gut. Nach mehreren Unstimmigkeiten mit Louis van Gaal absolvierte Luca Toni nur zehn Einsätze für die Bayern, davon jeweils zwei für die Mannschaft der 3. Liga, im DFB-Pokal und in der Champions League, und vier in der Bundesliga. Sein einziger Treffer gelang ihm im Spiel des DFB-Pokals, als er das 4:0 für den FC Bayern München gegen Eintracht Frankfurt erzielte. In der Bundesliga kam er in seinen vier Einsätzen zu keinem Treffer. Schon früh in dieser Saison bekundete Toni seine Wechselabsichten zurück in die Serie A, jedoch wurde es erst Mitte Dezember 2009 konkret, als viele Vereine am „Schnäppchen des Jahres“ interessiert waren, da Luca Toni ablösefrei wechseln durfte. Als Hoeneß am 30. Dezember Luca Toni viel Glück in Italien wünschte, konnte man den Wechsel für perfekt ansehen, bestätigt wurde er jedoch erst einen Tag darauf.

Am 16. Juni 2010 wurde bekanntgegeben, dass Toni seinen Vertrag beim FC Bayern München aufgelöst hat.[3]

Rückkehr nach Italien (Seit 2010)

Über ein in der Winterpause der Saison 2009/10 getätigtes Leihgeschäft war Luca Toni ab Januar 2010 (bis zum Ende der Saison) für den italienischen Erstligisten AS Rom spielberechtigt, bei dem er im Anschluss zunächst einen Zweijahresvertrag erhalten sollte.[4]

Sein Debüt für die Roma gab er am 6. Januar 2010 gegen Cagliari Calcio, nach seiner Einwechslung in der 80. Minute musste Rom jedoch noch zwei Treffer zum 2:2-Endstand hinnehmen. Am 17. Januar (20. Spieltag) gelangen Toni beim 3:0-Sieg im Heimspiel gegen den CFC Genua im dritten Spiel für den AS Rom seine ersten beiden Tore. Im Finale des Coppa Italia 2010 am 5. Mai 2010 unterlag Toni mit der Roma mit 0:1 gegen Inter Mailand. In der Liga wurde die Vize-Meisterschaft hinter Inter erreicht. Am Ende der Saison nahm Rom entgegen den Planungen zu Beginn der Leihe aufgrund der hohen Ablösesumme Abstand von einem Transfer.[5]

Am 30. Juni 2010 wurde bekanntgegeben, dass Toni zum CFC Genua wechselt.[6] Am 28. August (1. Spieltag) debütierte er für die Genuesen beim 1:0-Sieg im Auswärtsspiel gegen Udinese Calcio und am 19. September (3. Spieltag), beim 1:1-Unentschieden beim AC Parma, erzielte er per Elfmeter die zwischenzeitliche Führung.

In der Winterpause der Saison 2010/11 gab Juventus Turin bekannt, Toni verpflichtet zu haben.[7] Er soll dort Fabio Quagliarella ersetzen, der sich nach der Winterpause einen Kreuzbandriss zuzog.[8] Toni unterschrieb einen Vertrag bis 2012 und debütierte bereits am 9. Januar 2011 (19. Spieltag) bei der 0:3-Niederlage beim SSC Neapel. Kurz darauf zog sich Toni einen Außenbandriss zu, gab aber bereits nach drei Wochen gegen Cagliari Calcio sein Comeback. Obwohl er erst in der Schlussphase eingewechselt wurde, gelang ihm der Treffer zum 3:1-Endstand. Es war dies sein erstes Tor für Juventus und gleichzeitig sein 100. Tor in der Serie A.[9]

Nationalmannschaft

Toni gab sein Debüt in der A-Nationalmannschaft am 18. August 2004 im Test-Länderspiel gegen Island. Sein erstes Tor für die Squadra Azzurra erzielte er am 4. September 2004 in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2006 gegen Norwegen. In einem Freundschaftsspiel gegen Ecuador am 11. Juni 2005 führte Toni die Nationalmannschaft wegen der Abwesenheit des eigentlichen Kapitäns Fabio Cannavaro und anderer erfahrener Spieler zum ersten Mal in seiner Karriere als Spielführer an. Am 7. September 2005 gelang ihm beim 4:1-Sieg gegen Weißrussland ein Hattrick.

Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland absolvierte Toni sechs der sieben Spiele seiner Mannschaft und wurde mit der Squadra Azzurra Weltmeister. Zusätzlich wurde er ins All-Star-Team der WM gewählt. Im Viertelfinalspiel gegen die Ukraine erzielte Toni am 30. Juni 2006 seine einzigen WM-Tore.

Während der Qualifikation zur EM 2008 erzielte Luca Toni fünf Tore in sechs Qualifikationsspielen. In der entscheidenden Partie gegen Schottland in Glasgow am 17. November 2007, die Italien mit 2:1 gewann, erzielte er einen Treffer.

Nach Tonis starken Leistungen in der Saison 2007/08 und dem Gewinn der Torjägerwertung berief ihn Roberto Donadoni in den Kader für die Europameisterschaft, bei der er jedoch ohne Torerfolg blieb.

Sein bisher letztes Länderspiel absolvierte er am 21. Juni 2009 beim Konföderationen-Pokal 2009 gegen Brasilien. Toni wurde von Nationaltrainer Marcello Lippi nicht in den Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 nominiert.

Erfolge

* Toni war nur in der Hinrunde bei den Bayern aktiv

Auszeichnungen

Sonstiges

  • Trotz seiner Größe von 1,94 m und seines etwas hölzern wirkenden Bewegungsablaufes verfügt er über eine gute Technik und spielt beidfüßig.
  • Besonderes Markenzeichen von Luca Toni ist der Torjubel, bei dem er mit seiner rechten Hand sein Ohr „abzuschrauben“ scheint. Implizierte Botschaft dieser Handbewegung ist: „Avete capito“ – Habt ihr das verstanden?
  • Luca Toni wird in Italien oft il Bomber (der Bomber, in Anlehnung an Gerd Müller) oder auch l’armadio (der Schrank) genannt; ein weiterer Spitzname Tonis ist Tonigol.
  • Nach Ruggiero Rizzitelli war Luca Toni der zweite Fußballspieler italienischer Staatsangehörigkeit, der aus der italienischen Serie A in die Bundesliga gewechselt ist.
  • Toni ist der erste Italiener, der als Bundesliga-Legionär ein Länderspiel bestritt.
  • Luca Toni spielt eine Gastrolle in der Fortsetzung der italienischen Kult-Komödie L’Allenatore nel pallone (Der Trainer im Chaos) an der Seite von Star-Komiker Lino Banfi.

Privates

Toni ist verlobt mit dem italienischen Model und Moderatorin Marta Cecchetto.

Weblinks

 Commons: Luca Toni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cessione Toni: ora è ufficiale. Gazetta dello Sport, 28. März 2007, abgerufen am 16. Mai 2010.
  2. 'Il Bomber' erhält seine 'Kanone'. fcb.de, 17. Mai 2008, abgerufen am 16. Mai 2010.
  3. Luca Toni verlässt FCB endgültig auf fcb.de
  4. Perfekt! Die Roma leiht sich Toni. kicker-online, 31. Dezember 2009, abgerufen am 1. Januar 2010.
  5. Luca Toni verlässt den AS Rom. rp-online, 14. Mai 2010, abgerufen am 16. Mai 2010.
  6. Toni's presentation at the museum auf genoacfc.it
  7. Homepage von Juventus Turin
  8. Kicker vom 7. Januar 2011
  9. Luca Toni schraubt sich zum 100. Tor auf augsburger-allgemeine.de

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