- Kaltennordheim
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Wappen Deutschlandkarte 50.62638888888910.158611111111440Koordinaten: 50° 38′ N, 10° 10′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Wartburgkreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Oberes Feldatal Höhe: 440 m ü. NN Fläche: 15,61 km² Einwohner: 1.730 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner je km² Postleitzahl: 36452 Vorwahl: 036966 Kfz-Kennzeichen: WAK Gemeindeschlüssel: 16 0 63 044 Adresse der Verbandsverwaltung: Wilhelm-Külz-Platz 2
36452 KaltennordheimBürgermeister: Ulrich Schramm (FDP) Lage der Stadt Kaltennordheim im Wartburgkreis Kaltennordheim ist eine Landstadt in der Rhön im Südwesten von Thüringen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Feldatal.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Kaltennordheim liegt im oberen Feldatal auf dem Gebiet des Biosphärenreservats Rhön.
Klima
Das Klima ist relativ kühl und rau (siehe bei Entstehung des Namens).
Geschichte
Als Kaltennordheim im Jahre 795 erstmals erwähnt wurde, Abtei Fulda besaß hier Besitzungen. 1145 wurde Kaltennordheim Marktort, und 1562 bekam es das Stadtrecht verliehen, mit dem das Markt-, Zoll- und Wappenrecht einhergingen.
Von 1274 bis 1583 diente der Ort als Sitz eines Amtes der Grafen von Henneberg, danach fiel die Stadt an die Herzöge von Sachsen-Weimar. Als Amtssitz diente die Merlinsburg, eine 1634 zerstörte Wasserburg.
Seit 1563 wird in Kaltennordheim alljährlich zu Pfingsten der „Heiratsmarkt“ abgehalten, das größte Volksfest in der Thüringer Rhön.
Im Dreißigjährigen Krieg wurden beim Rückzug Isolanis die Burg und ein Großteil der Stadt niedergebrannt.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden zehn jüdische Familien verfolgt, ihre Geschäfte enteignet und die meisten ihrer Angehörigen der Vernichtung ausgeliefert. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 27 Frauen und Männer, vorwiegend „Ostarbeiter“, bei der Firma Ernst Burghard & Wagner Zwangsarbeit verrichten.[2]
Entstehung des Namens
Im Mittelalter wird der Ort „Nordheim im Tullifeld“ genannt. Erst ab dem 14. Jahrhundert tritt der Zusatz „Kalten-“ auf, der sich vermutlich von der relativ kühlen, rauen Witterung der Orte Kaltennordheim, Kaltensundheim, Kaltenlengsfeld und Kaltenwestheim ableitet. Diese ist bedingt durch die ungünstige Lage hinter den im Süden liegenden Bergen. Außerdem war wohl der Zusatz zweckmäßig zur Unterscheidung von anderen Orten wie Nordheim v.d.Rhön.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl:
- 1995 – 2116
- 2000 – 2031
- 2005 – 1871
- 2010 – 1730
- Datenquelle: ab 1994 Thüringer Landesamt für Statistik - Werte vom 31. Dezember
Politik
Stadtrat
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 52,4 %%302010026,1%25,8%20,3%20,0%7,8%Gewinne und VerlusteDer Rat der Stadt Kaltennordheim setzt sich aus 12 Ratsmitgliedern zusammen.
(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)[3]
Bürgermeister
Zum ehrenamtlichen Bürgermeister von Kaltennordheim wurde Ulrich Schramm (FDP) am 6. Juni 2010 wiedergewählt.[4]
Städtepartnerschaft
Eine Städtepartnerschaft besteht mit dem 15 Kilometer entfernten Tann (Rhön) im Landkreis Fulda.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Schloss
Beim Kaltennordheimer Schloss handelt es sich um einen Neubau von 1754 mit einem überaus schlichten Amtshaus auf den Grundmauern der ehemaligen Merlinsburg. Das Torhaus wurde im selben Jahr unter Verwendung mittelalterlicher Bauteile erbaut. Im Schloss befindet sich heute die Touristen-Information und ein Museum. Im Schlosshof befindet sich auch die Tanzlinde.
Kilianskirche
Die (spätgotische evangelische Kilianskirche wurde im 14. Jahrhundert als steinerner Nachfolgebau einer Holzkapelle auf dem Friedhof errichtet. Sie ist die älteste noch erhaltene Steinkirche im Feldatal. 1558 und 1727 wurde sie umgebaut. Hier befinden sich die Grabstätten der Amtsvögte und örtlicher Adliger. Im Fußboden sind Grabplatten eingelassen. Auf dem Friedhof Kriegerdenkmal (1921) und Grabstein "Trauernde" (1924) des Kaltennordheimer Bildhauers Fritz Röll (Berliner Bildhauerschule).
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Altmarkt
- Nikolaikirche - Neubau von 1867 im neugotischen Stil
- Amtshof mit 500-jähriger Linde
- keltische Fliehburgen [5]
- Köhlerei am Umpfen (Rhön)
Naturschutzgebiet Große Hardt
Das Naturschutzgebiet „Große Hardt“ ist etwa 50 Hektar groß und befindet sich südöstlich von Kaltennordheim. Die Große Hardt ist Teil der Kulturlandschaft der Rhön und ein oft sonniger Höhenrücken in etwa 600 m Höhe. Der Bereich wurde wegen einer Reihe hier nachgewiesener Tierarten, beispielsweise Rotmilan, als schützenswert eingestuft. Der BUND, Kreisverband Wartburgkreis und Stadt Eisenach, wies das Gebiet als „Biotop des Monats September 2000“ aus.[6]
Rund um Kaltennordheim gibt es über 60 km Wanderwege im Naturschutzgebiet sowie einen Naturlehrpfad.
Die Stadt liegt am „Schlösser- und Burgenweg“ HWO 2 des Rhönklubs sowie am Rhönpaulusweg. Zu empfehlen ist auch der Aufstieg auf den Basaltberg Umpfen mit einigen herrlichen Ausblicken.
Sport
Der Sportverein RSV Fortuna Kaltennordheim, gegründet 1863, bietet viele Möglichkeiten sportlicher Betätigung wie z.B. Fußball, Aikido, Tischtennis, Motorsport, Volleyball, Billard, Gymnastik, uvm.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Neujahrsschwimmen (Neujahr)
- Karneval (Februar)
- Rhöner Volkslauf, Wertungslauf zum Landschaftscup (April)
- Ostermarkt (Ostern)
- Einzelzeitfahren in der Rhön über 36 Kilometer (1. Mai)
- Heiratsmarkt (an Pfingsten Mai/Juni), größtes Volksfest Südthüringens
- Rocksommer (Juli) - Rockfestival
- Newcomer Bandnacht (Juli)
- Brauereifest (August)
- Rhöner Sagenfest (August, alle 2 Jahre)
- Wirtefest (Oktober)
- Herbstmarkt (Oktober)
- Kirmes (Oktober)
- Doppelbockanstich (November)
- Weihnachtsmarkt (Dezember)
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Wirtschaft von Kaltennordheim ist durch Kleingewerbe geprägt. Das Gewerbegebiet „Unter dem Ergel“ befindet sich am nordöstlichen Stadtrand von Kaltennordheim. Es verfügt über eine Gesamtfläche von 12,4 ha (Stand 2009)[7]
Bildungseinrichtungen
In Kaltennordheim gibt es eine Staatliche Grundschule und einen Staatliche Regelschule, beide benannt nach dem Rhöndichter Andreas Fack.
Ämter
- Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Feldatal
- Zweigstelle des Thüringer Forstamts
Verkehr
Durch Kaltennordheim führt die Bundesstraße 285 von Bad Salzungen ins unterfränkische Mellrichstadt, wo sie Anschluss an die Bundesautobahn 71 besitzt.
Bis 1997 hatte die Stadt Bahnanschluss von Bad Salzungen über die Feldabahn. Seitdem wird der öffentliche Verkehr mit Linienbussen der Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbH und der Meininger Busbetriebs GmbH sichergestellt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Max Stickel (1875–1952), Gynäkologe, Professor an der Humboldt-Universität in Berlin
- Willy Merkl (1900–1934), Bergsteiger und Expeditionsleiter im Himalaya
- Fritz Röll (1879–1956), Maler und Bildhauer
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Andreas Fack, schrieb 1912 das Rhönlied, die inoffizielle Hymne der Rhön
Literatur
- Erich Gerlach: Kaltennordheim in alten Ansichten. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2005, ISBN 3-937135-85-5.
- Gerhilde Kramm: Schneiders Rhönführer. Offizieller Führer des Rhönklubs. 25. Auflage. Parzeller, Fulda 2005, ISBN 3-7900-0365-4.
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 325, ISBN 3-88864-343-0
- ↑ Kommunalwahlen in Thüringen am 7. Juni 2009. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Februar 2010.
- ↑ Kommunalwahlen in Thüringen am 6. Juni 2010. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Juni 2010.
- ↑ Robert Riemann Keltenburgen nördlich und südlich des Thüringer Waldes Hagenberg-Verlag Homburg 1986 S.26
- ↑ Klaus Fink: Naturschutzgebiet «Große Hardt» Kaltennordheim. Biotop des Monats September 2000. In: MFB Verlagsgesellschaft mbH Eisenach (Hrsg.): StadtZeit. Stadtjournal mit Informationen aus dem Wartburgkreis. Oktoberheft, Druck- und Verlagshaus Frisch, Eisenach 2001, S. 32-33.
- ↑ Gewerbegebiete in der Wartburgregion. In: Wartburgkreis-Online. Abgerufen am 18. Februar 2010.
Weblinks
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