- Röthenbach bei Schweinau
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Röthenbach bei Schweinau Stadt NürnbergKoordinaten: 49° 25′ N, 11° 2′ O49.41722222222211.036666666667315Koordinaten: 49° 25′ 2″ N, 11° 2′ 12″ O Höhe: 315–325 m ü. NN Fläche: 3,64 km² Einwohner: 19.608 (31. Dez. 2006) Eingemeindung: 15. Juni 1922 Postleitzahlen: 90449, 90451 Vorwahl: 0911 Lage der Gemarkung 3461 Röthenbach bei Schweinau in Nürnberg
Röthenbach bei Schweinau ist ein Stadtteil im Südwesten der mittelfränkischen Stadt Nürnberg und umfasst die statistischen Bezirke 51 und 52. Bis 1922 war Röthenbach bei Schweinau eine selbständige Gemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Das Röthenbacher Gebiet ist allgemein von flacher Struktur. Im Südwesten fällt es mit tiefen Einschnitt zur Rednitz ab. Den Nordwesten Röthenbachs bildet eine flach ansteigende Kuppe namens Hauch (325 m ü. NN). Röthenbach liegt auf einer Höhe von 315 m ü. NN auf einer Fläche von 3,64 km². Daraus ergibt sich bei 19.608 Einwohnern (Stand 2006) eine Bevölkerungsdichte von 5382 Einwohner je km²
Geologie
Röthenbach befindet sich auf einem Boden aus Blasensandstein, Sandsteinkeuper, Letten und Keupersanden. Der für diese Bodenverhältnisse typische hohe Grundwasserstand wurde durch den Bau des Main-Donau-Kanals abgesenkt.
Ausdehnung des Gebiets
Im Norden wird der Stadtteil durch den Main-Donau-Kanal begrenzt, im Westen durch die Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim, im Süden durch die Rednitz.
Benachbarte Stadtteile
Der Stadtteil grenzt im Norden an den Stadtteil Schweinau, im Osten an Eibach, im Westen an Gebersdorf und im Süden direkt an Nürnbergs kleine Nachbarstadt Stein.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf Rotembach im Jahr 1054. Kaiser Heinrich III. schenkte den Ort einem seiner Dienstleute. In den folgenden Jahrhunderten war die Herrschaftsstruktur geteilt und zersplittert. Die Nürnberger Niederlassung des Deutschen Ordens verfügte von 1293 bis 1803 über das halbe Dorf als Lehen des Burggrafen von Nürnberg. Die andere Hälfte gehörte dem Dompropst von Bamberg. Er belehnte damit nacheinander verschiedene Nürnberger Patrizier. 1796 wurde Röthenbach von Preußen in Besitz genommen. 1806 wurde es Teil Bayerns. 1808 wird Röthenbach ein Steuerdistrikt, ab 1818 eine Gemeinde. Am 15. Juni 1922 wurde Röthenbach und der Weiler Weiherhaus, mit dem 1879 abgebrannten Herrensitz Weiherhaus bei Stein, nach Nürnberg eingemeindet. Aus einem landwirtschaftlich geprägten Dorf wurde, durch den Bau verschiedener Arbeitersiedlungen und später durch einen in den 1960er Jahren einsetzenden Bauboom, eine typische vorstädtische Schlafstadt.
Eingemeindungen
- 1808 wurde der Weiler Weiherhaus dem Steuerdistrikt Röthenbach zugeschlagen.
- 1922 wurde Röthenbach selbst nach Nürnberg eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
- 1497 ca. 100 Einwohner
- 1824 268 Einwohner
- 1840 360 Einwohner
- 1871 501 Einwohner
- 1880 804 Einwohner
- 1900 1068 Einwohner
- 1919 1399 Einwohner
- 1945 ca. 2000 Einwohner
- 1970 10.000 Einwohner
- 1985 17.644 Einwohner
- 1997 in den Statistischen Bezirken 51 und 52 zusammen 19.108 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturelles Leben
Der Stadtteil ist durch eine Bundesstraße zweigeteilt. Da beide Hälften jeweils über eine Grundschule (1. bis 4. Klasse) bzw. Kindergarten verfügen, ist das Leben im Stadtteil insbesondere für Kinder auf die jeweilige Hälfte begrenzt. Die evangelische Kirchengemeinde „Nikodemus“, die katholische Kirchengemeinde „Maria am Hauch“ und der Kulturladen Röthenbacher Hauptstraße prägen das Kultur- und Freizeitangebot im Stadtteil, das ansonsten keine Besonderheiten umfasst.
Bauwerke
Die evangelische Nikodemus-Kirche entstand, als der ursprüngliche zweite Sprengel der Johannes-Gemeinde in Eibach selbständig wurde. Der sechseckige Bau von Reinhold Büttner aus rotem Backstein wurde am 8. Dezember 1968 eingeweiht. Besonders eindrucksvoll ist das Kreuz, eine Plastik des Nürnberger Künstlers Heinz Heiber aus dem Jahre 1969. Sie zeigt den am Kreuz hängenden Christus, der zusätzlich eine Reihe weiterer Kreuze trägt, gleichsam als Symbol für die Schuld der Welt, die er durch seinen Tod auf sich genommen hat.
Die katholische Kirche Maria am Hauch ist ebenfalls ein Neubau aus dem Jahr 1967. Sie ist die erste Marienkirche, die seit der Reformation in Nürnberg erbaut wurde. Der moderne Langbau hat ein beeindruckendes geschwungenes Dach. Anlass für den Kirchenbau war ebenfalls die neue Selbständigkeit des Röthenbacher Sprengels der katholischen Pfarrei St. Walburga in Eibach.
Das Schloss Stein an der Grenze zum Nachbarort Stein ist ein bemerkenswerter Bau. Das historistische Schloss wurde von 1903 bis 1906 als Wohnsitz des Grafen Alexander zu Castell-Rüdenhausen, Erbe der Bleistiftfabrik A.W. Faber-Castell, erbaut.
Parks
- Der Faberpark ist der ehemalige Garten des Faberschlosses.
- Der Birkenwald ist ein kleines Wäldchen im westlichen Teil Röthenbachs. Es erstreckt sich von der Grund- und Hauptschule Herriedener Straße und der katholischen Kirche „Maria am Hauch“ bis zum Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde „Nikodemus“. Bei Kindern erfreut sich das Wäldchen vor allem wegen seiner beiden Bolzplätze großer Beliebtheit.
Regelmäßige Veranstaltungen
Einmal jährlich findet im Sommer ein Stadtteilfest in der Röthenbacher Hauptstraße statt, das von Gemeinden, Parteien und Vereinen aus dem Stadtteil gestaltet wird. Ebenfalls einmal jährlich findet eine kleine Kirchweih statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Röthenbach führen die Bundesstraße 2 Richtung Schwabach und die Bundesstraße 14 nach Ansbach. Zudem endet die Linie U2 der U-Bahn Nürnberg seit 27. September 1986 am U-Bahnhof Röthenbach.
Ansässige Unternehmen
Bildung
- Berufsbildungswerk Nürnberg für Hör- und Sprachgeschädigte mit Sonderberufsschule
- Grundschule Birkenwald
- Grundschule Helene-von-Forster-Schule
- Hauptschule Herriedener Straße 29
- Sigmund-Schuckert-Gymnasium
- Peter-Henlein-Realschule
Literatur
- Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (online).
- Vorstadtverein Röthenbach e. V. (Hrsg.): Nürnberg-Röthenbach – ein Stadtteil stellt sich vor –. Selbstverlag, Nürnberg Juni 1986.
Siehe auch
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