Seehausen (Leipzig)

Seehausen (Leipzig)
Wappen von Leipzig

Seehausen
Stadtteil von Leipzig

Koordinaten 51° 24′ 25″ N, 12° 24′ 50″ O51.40694444444412.413888888889Koordinaten: 51° 24′ 25″ N, 12° 24′ 50″ O.
Fläche 18,7 km²
Einwohner 2171 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte 115,8 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Juli 1997
Postleitzahl 04356
Vorwahl 0341
Stadtbezirk Nord
Verkehrsanbindung
Bundesstraße Bundesstraße 2 number.svg
Straßenbahn 16
Bus 84, 85, 192
Quelle: Ortsteilkatalog Leipzig 2008

Seehausen ist ein Stadtteil im Norden von Leipzig. Auf seinem Gebiet liegt das neue Messegelände der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Grenzen

Der Stadtteil umfasst die Ortschaften Seehausen (mit dem Gelände der neuen Messe und dem Gewerbegebiet Sachsenpark), Göbschelwitz, Hohenheida, Gottscheina und Neblitz.

Seehausen grenzt im Norden an Zschölkau, Krostitz und Mutschlena, im Osten an Liemehna, Pönitz und Merkwitz, an Plaußig, Thekla und Mockau im Süden und im Westen an Wiederitzsch und Podelwitz.

Im Ortsmittelpunkt stehen die kleine Kirche und die Freiwillige Feuerwehr. Zudem gibt es eine Grundschule, die jeweils einzügig geführt wird, Hort und eine Turnhalle. Weit über Leipzig hinaus ist der Golfplatz Seehausens bekannt.

Das neue Leipziger Messegelände

Geschichte

Wahrscheinlich wurde Seehausen um 1150 durch deutsche Siedler gegründet. Anders als die slawischen Weiler entlang des Flüsschens Parthe wurde Seehausen auf einer gerodeten Fläche gegründet. Die erste Kirche entstand im 13. Jahrhundert. Sie wurde als romanische Chorturmkirche errichtet. 1359 wird das Dorf als Sehusen erstmals urkundlich erwähnt. In einem Schriftstück werden die Bauern des Dorfes vom Rat der Stadt Leipzig angewiesen Wege in ihrem Dorf anzulegen. 1438 wird Conrad Bruser durch den Kurfürsten Friedrich II. von Sachsen mit dem Kirchlehn Seehausen belehnt.[1] Um das 15. Jahrhundert erneuerten die Seehausener ihre Kirche. Statt kleiner romanischer Fenster wurden hohe gotische eingesetzt. Die Kirche erhielt einen neuen Altar.

1539 wird im Herzogtum Sachsen die Reformation eingeführt. Auch Seehausen wird evangelisch. Eine Urkunde belegt, dass 1551 im Dorf 22 „besessene Männer“, d. h. Bauern mit Grundbesitz, und 9 „Inwohner“ in Seehausen leben. 1560 wird das gesamte Pfarrgut mit allen Gebäuden, Äckern und Gärten für 150 Gulden an den Bauern Georg Dyme verkauft. Obwohl die Bürger schon 1580 das Fehlen einer Schule beklagten kann ein erster Lehrer schriftlich erst für das Jahr 1620 belegt werden. 1631 während des dreißigjährigen Krieges war Seehausen in der Schlacht bei Breitenfeld unmittelbar betroffen. Eine weitere Erneuerung der Kirche fand 1663 für 174 Taler statt. Doch bereits nach 1700 erfolgt eine weitere Erneuerung vornehmlich im inneren Teil der Kirche. In den Altar ist das Wappen des damaligen Gerichtsherrn eingearbeitet. Dieser war vermutlich der Stifter des Altars. 1764 leben in Seehausen 29 „besessene Männer“ und 9 „Häusler“ (Einwohner ohne Grundbesitz). 1788 stiftet ein Seehausener Einwohner der Kirche eine neue Orgel. 1791 ist ein schwarzes Jahr für Seehausen. Mehrere Güter brennen in diesem Jahr ab.

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Seehausen. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 114.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae. Urkundenbuch der Stadt Leipzig, Band 1, S. 145.

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