Rehbach (Leipzig)

Rehbach (Leipzig)
Rehbach auf einer Karte von 1906

Das Dorf Rehbach ist ein Stadtteil von Leipzig in Sachsen und liegt im äußersten Südwesten des Stadtgebiets.

Rehbach gehört verwaltungsmäßig zum Leipziger Ortsteil Hartmannsdorf-Knautnaundorf und liegt etwa einen Kilometer westlich von Leipzig-Knauthain. Im Norden grenzt die Rehbacher Flur an das Stadtgebiet von Markranstädt; südlich führt die A 38 am Ort vorbei.

Rehbach ist ein kleines Angerdorf, das im Zuge der deutschen Ostsiedlung entstand. Bis heute hat der Ort seinen dörflichen Charakter bewahrt und rings um den Anger finden sich eine Anzahl größerer Bauernhöfe mit Bausubstanz aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Rehbach gilt als eines der Dörfer mit der am besten erhaltenen historischen Angerstruktur.

Die Kirche in Rehbach um 1840
Historische Aufnahme der Dorfkirche (ca. 1974)
Die Rehbacher Kirche nach der Sanierung

Die Dorfkirche, eine Chorturmkirche, wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Das Erscheinungsbild der Kirche wurde in der Barockzeit stark verändert und wird von einem hohen achteckigen Turmaufsatz mit geschweifter Haube und aufgesetzter Laterne bestimmt. Die Erhöhung des Turms sowie auch die Vergrößerung der Kirchenfenster und eine Verlängerung des Kirchenschiffes nach Westen wurden im Jahr 1705 abgeschlossen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden auf gusseisernen Säulen gelagerte Emporen eingebaut. In in den letzten Jahren wurde sie umfassend renoviert. Die Rehbacher Kirche gehörte seit 1540 als Filialkirche zum evangelischen Kirchspiel Knauthain. Seit 2001 Teil der Kirchgemeinde Knauthain.

Seit 1830 besteht die Freiwillige Feuerwehr Rehbach. 1974 wurde deren neues Feuerwehrhaus errichtet.

Am 1. Oktober 1973 kam Rehbach durch Eingemeindung zu Knautnaundorf, zusammen mit diesem am 1. März 1994 zur damaligen Gemeinde Kulkwitz, und am 1. Januar 1999 wurde das Dorf schließlich Teil der Stadt Leipzig.

1999 begann bei Rehbach die Gewinnung von Sand und Kies in einem 60 ha großen Tagebau. So kommen z. B. die beim Bau des City-Tunnels im Transportbeton verwendeten Kiese aus Rehbach. Große Teile des Autobahndammes der Bundesautobahn 38 wurden ebenfalls mit Material aus Rehbach gebaut.

Panorama von Rehbach (Richtung Norden)
Panorama von Rehbach (Richtung Norden)

Gedenkstätten

Auf dem Friedhof des Ortsteiles Kulkwitz befinden sich die Grabstätten und ein Gedenkstein für zwei unbekannte Personen, vermutlich aus der Sowjetunion, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden.

Literatur

  • Rehbach. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 8. Band, Zwickau 1821, S. 823 f.
  • Cornelius Gurlitt: Rehbach. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 108.

Weblinks

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